[gelesen] Schlusstakt von Arno Strobel

Schlusstakt

Autor: Arno Strobel
erschienen März 2015
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-7865-0

 © Loewe

unspektakulär…
Vicky ist unter den letzten 50 Teilnehmern der neuen
Castingshow
Germany’s MegaStar. Die Kandidaten werden auf eine kleine
tropische Insel geflogen, wo ihnen neben den Gesangswettbewerben auch weitere
harte Prüfungen versprochen werden. Doch keiner ahnt, wie hart es wirklich
werden wird – bis eins der Mädchen plötzlich tot aufgefunden wird…
50 junge Erwachsene, ein Fernsehteam und völlig verschiedene
Erwartungen. Der Klappentext verspricht eine packende Geschichte und hat mich
sofort angesprochen. Leider kam im Buch aber nicht die erhoffte Spannung auf.
Auf den doch recht knappen 220 Seiten geht alles relativ schnell. Zwar gibt es
am Ende kleine Verwirrspiele und falsche Fährten in Bezug auf den Täter, die
zwar überraschen, aber nicht wirklich fesseln können. An vielen Stellen hätte
ich mir etwas ausführliche Beschreibungen des Inselalltags und der Wettbewerbe
gewünscht.
Es gibt eine Vielzahl an Figuren. Teilnehmerin Vicky steht
dabei im Vordergrund, sodass die meiste Zeit aus ihrer personalen Sicht
berichtet wird und der Leser dementsprechend nur einen eingeschränkten
Überblick über die Handlung erhält, welcher oft Fragen offen lässt. Daneben
gibt es kleine Einschübe aus Sicht einer anderen Person, deren Identität
zunächst verborgen bleibt und damit zum Spekulieren anregt.
Der Text liest sich relativ flüssig, wobei die Erzählweise
nicht wirklich Nähe zulässt. Anschauliche Beschreibungen erlauben es, sich das
Südseeparadies bildlich vorzustellen.
Letztlich hatte ich das Buch – auch aufgrund des geringen
Umfangs – zwar schnell gelesen, wirklich fesseln konnte mich die Handlung aber
nicht. Unspektakulär was das erste Wort, das mir im Anschluss in den
Sinn kam: Es ist zwar interessant und die Grundidee gefällt mir eigentlich sehr
gut, es geht aber alles so schnell, dass man kaum Zeit hat, sich richtig in die
Geschichte fallen zu lassen, bevor dann schon die Auflösung kommt.

Nicht langweilig, nicht spannend. Die Grundidee des
Castingformates ist faszinierend, die Handlungen der Fernsehproduzenten teilweise
erschreckend, doch das Buch ist viel zu kurz, um wirklich Spannung aufkommen zu
lassen.

4 Gedanken zu „[gelesen] Schlusstakt von Arno Strobel“

  1. Ich finde auch, dass Arno immer mehr nachlässt. Vielleicht sollte er sich mit dem nächsten Buch einfach ein bisschen mehr Zeit lassen? Kommt mir vor als wenn auf Teufel komm raus jedes Jahr etwas neues erscheinen muss.

  2. Es wundert mich auch gerade, dass dieses Buch nicht so gut wegkommt, denn ich höre sehr gerne seine Hörbücher. Allerdings habe ich auch schon dort einige Unterschiede in der Spannung feststellen müssen. Der Beitrag ist schon etwas älter, aber da ich den Autor ganz gerne mag, wollte ich noch meinen Senf dazu geben 🙂

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