[gelesen] Nina Melchior – Himmelsgnade – Die Vampirheilerin 1

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Himmelsgnade – 
Die Vampirheilerin1
 Autor: Nina Melchior
erschienen Januar2015
Verlag: bookshouse
ISBN:  9789963527045  

Elises schwieriger Weg zur Vampirheilerin

Elise ist mit dem Wissen um Übernatürliches aufgewachsen,
auch wenn der große Teil der Gesellschaft um sie herum davon nichts ahnt. Ihr
Vater hatte sich der Vampirforschung verschrieben und suchte fieberhaft nach
einem Weg, um die Vampire zu heilen. Als er der Lösung endlich nah schien,
starb er auf ungewöhnliche Weise. Elises Trauer hält sie lange Zeit davon ab,
ihr Erbe anzutreten und selbst auf die Suche zu gehen. Als sie sich nach
einiger Zeit doch dazu entscheidet, beginnt ein Abenteuer, von dem sie selbst
wohl nicht geglaubt hätte, dass es passieren könnte. Gefahren, Geheimnisse,
Lügen – und mitten drin steckt Elise.

Elise ist auf der einen Seite eine sehr ehrgeizige und
zielstrebige, junge Frau, auf der anderen Seite lässt sie sich jedoch auch
verunsichern und aus dem Konzept bringen von der Männerwelt. Eine Ablenkung,
die sie eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Aus Mangel an Informationen bewertet
sie einige Situationen falsch und lässt sich dadurch fast von ihrem Weg
abbringen. Elise lebt sehr zurückgezogen und meidet soziale Kontakte. Was soll
sie denen auch erzählen?! Sie forscht an Vampiren würde bei vielen Menschen
wohl eher dazu führen, dass sie sie zum Arzt schicken, auslachen oder dann von
selbst meiden. Was für Elise normal ist, ist für den Großteil der Gesellschaft
unvorstellbar.
Magnus und Michael sind total verschieden und doch haben
sie einen entscheidenden Punkt gemeinsam: sie sind ein wichtiger Teil in Elises
Leben, verlangen auf ihre ganz eigene Art ihre Aufmerksamkeit und Vertrauen.
Eine schwierige Situation für die junge Frau, die noch so viele Geheimnisse
lüften muss, um die beiden „Männer“ zu durchschauen.
Der Schreibstil von Nina Melchior ist angenehm, besonders
gern mag ich, wie die Autorin das Übernatürliche mit der Realität verknüpft. Es
ist einfach präsent, ohne dabei ständig angezweifelt oder mit Schrecken
aufgenommen zu werden. Das liegt natürlich an Elises Wissen, ich finde diese
Art jedoch sehr schön. Es gibt auch für Elise noch viel Unklares,
Geheimnisvolles und Zweifelhaftes, was sie im Verlauf der Geschichte versucht
zu ändern. Schock, Ungläubigkeit und innerliche Distanz zu dem Thema „Vampire“
kommt hier allerdings nie auf. Man kann sich dadurch ganz anders auf die Geschichte
einlassen und gemeinsam mit der Protagonistin auf die Suche nach dem
mysteriösen Heilmittel gehen.
Durch die Perspektivwechsel ist man als Leser Elise
häufig einen Schritt voraus. Man bekommt einen umfassenden Blick auf die
Handlung und erfährt auch Dinge über Michael und Magnus, die Elise durch ihre
Abwesenheit in den Situationen, nicht wissen kann. Ihren Weg zur Wahrheit zu
begleiten ist dadurch sehr interessant und man ist gespannt, wie lange es
dauert, bis sie die Rätsel gelöst bekommt.
Magnus erfüllt einige Erwartungen, die man an einen
Vampir hat, es gibt aber auch immer mal überraschende Momente, auch für Elise.
Die beiden haben eine ungewöhnliche Verbindung, bei der man gespannt sein darf,
wie es sich weiter entwickelt.
Lange Zeit habe ich das Cover des Buches sehr skeptisch betrachtet, da es nicht wirklich zur Geschichte bzw. der Protagonistin passte und ich mich doch sehr gefragt habe, wieso man es so gewählt hat. Doch im Verlauf der Handlung wird deutlich, was es damit auf sich haben könnte, so dass ich mich dann auch damit anfreunden konnte.
Am Ende des Buches ist man mitten drin in der Geschichte
und wird dann mit seinen Gedanken erst mal allein gelassen. Reichlich offene
Fragen warten darauf beantwortet zu werden und ich vermute, auch die Dinge, die
jetzt recht klar scheinen, können sich noch einmal wandeln.
Ein schönes Debüt mit einer interessanten Geschichte.
Während man sonst immer nur von der  Welt
der Vampire liest, wie sie ist und bleibt, versuch hier Elise einen Vampir
zurück in ihre Menschenwelt zu holen. Ein Unterfangen mit Problemen,
Hindernissen und ungeahnten Stolpersteinen. Man darf auf die Fortsetzung
gespannt bleiben.

:

4 Gedanken zu „[gelesen] Nina Melchior – Himmelsgnade – Die Vampirheilerin 1“

    1. Ja, man müsste idealer Weise mit jedem neuen Buch, das man ins Auge fasst, auch ein paar Stunden mehr Zeit mit dazu geschenkt bekommen. 😉 Dann würde der SuB bzw. die Wunschliste nicht immer größer werden. 😀
      LG Dana

  1. Hallo.
    Im Rahmen meines Adventskalenders veröffentliche ich am 12.12. ein Interview mit der Autorin, in dem ich auch Rezensionen zu ihren Büchern zitieren würde.
    Dich habe ich mit folgendem Satz (und selbstverständlich einer Verlinkung auf deine Rezension) zitiert:

    "Besonders gern mag ich, wie die Autorin das Übernatürliche mit der Realität verknüpft. Es ist einfach präsent, ohne dabei ständig angezweifelt oder mit Schrecken aufgenommen zu werden. "

    Sollte von deiner Seite aus etwas dagegen sprechen, lass es mich bitte wissen und ich werde es umgehend wieder löschen.
    LG, Steffi von Somayas Bücherwelt

    PS: Da ich mir auch von deiner Mitbloggerin etwas "mitnehmen" durfte, kennst du die Sache ja sicher schon, aber der Vollständigkeit halber … 😉

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