[gelesen] Ann-Kathrin Wolf – Zwischen Schnee und Ebenholz

© Impress (Carlsen)
Zwischen Schnee und Ebenholz
 Autor: Ann-Kathrin Wolf
erschienen November 2014
ISBN: 978-3-646-60086-5

spannende Märchenwelt einmal ganz anders

Blasse Haut, dunkle Haare und dann auch noch den
Nachnamen „White“. Alex hat es wirklich nicht leicht und schon allein durch die
genannten Umstände den Spitznamen „Schneewittchen“ weg. Doch noch ahnt die
17jährige nicht, wie tief sie tatsächlich in der Märchenwelt drin steckt. Zwar
kennt sie sich durch ihre Oma, die Märchen auch auf Veranstaltungen einem
größerem Publikum vorträgt, mit den Erzählungen gut aus, allerdings hätte sie
wohl niemals erwartet, wie viel Realität sie enthalten.
Als zwei neue Schüler und ein Referendar an ihre Schule
kommen, verändert sich ihr Leben mit einem Schlag.
Was geschieht nur um Alex herum? Wer oder was bedroht
sie? Kann sie die Gefahr noch abwenden?! Eine spannende Zeit voller Geheimnisse
und Überraschungen stehen der jungen Dame bevor.

Alex ist eine Außenseiterin, die mit Lilly nur eine wahre
Freundin an ihrer Seite hat. Bei all den Dingen, die ihr im Verlauf der
Geschichte widerfahren, kann man aber fast sagen, dass es gar nicht so
unpraktisch ist, dass sie nicht so viele Leute um sich hat, die mitbekommen
könnten, was Magisches vorgeht. Nach und nach wird die junge Protagonistin in
eine Welt voller Geheimnisse und Wunder gezogen, in der sie sich selbst erst
mal zu Recht finden muss. Während sie zunächst nicht glaubt, was ihr berichtet
wird, sprechen irgendwann zu viele Tatsachen dafür, als dass sie es noch
abstreiten könnte.
Lilly ist eine tolle Freundin, die mir sofort sympathisch
war. Sie steht Alex bei und lässt sich auch von unglaubwürdigen Geschichten und
gruseligen Wesen nicht abschrecken. Die Freundschaft der beiden überdauert alle
Hindernisse, gibt denn beiden viel Kraft, die sie auf ihrem schweren Weg
dringend benötigen.
Die Nebenfiguren sind sehr vielseitig und facettenreich.
Einige sind gut zu durchschauen und ihre Absichten recht schnell deutlich,
andere sind so geheimnisvoll, dass man lange Zeit nicht wirklich einordnen
kann, auf wessen Seite sie am Ende stehen. So kommt es immer wieder zu kleinen
Wendungen, die Alex entweder neue Steine in den Weg legen oder ihr über den
Berg an Problemen hinweg helfen.
Der Schreibstil von Ann-Kathrin Wolf ist angenehm. Die
Sprache ist verständlich und an die Protagonisten angepasst. Durch die
bildhaften Darstellungen, kann man sich die Welt mit all den ungewöhnlichen
Elementen gut vorstellen. Besonders gut gefällt mir die Einbindung der Märchen
in die reale Welt. Viele Erzählungen, die ich aus meiner Kindheit kenne, werden
hier wieder zum Leben erweckt und mit Alex‘ Alltag verflochten. Dabei greift
die Autorin nicht nur auf die schönen Elemente aus dem Märchenreich zurück,
auch Bedrohungen, Gefahren und böse Figuren spielen eine wichtige Rolle und
wirbeln das Leben der Protagonistin ordentlich durcheinander.
Die Perspektivwechsel machen die Geschichte dynamisch und
sorgen für einen umfassenden Blick auf die Handlung. Auch wenn Alex die meiste
Zeit im Mittelpunkt steht, ist es so möglich, einen Eindruck von den
Machenschaften und Gedanken der anderen Figuren zu bekommen, die Alex nicht
ausschließlich wohlgesonnen sind.
Das Buch ist durchgehend spannend und nimmt zum Ende hin
noch einmal Tempo auf. Die Ereignisse überschlagen sich und bis zum Schluss
weiß man nicht, wie es wohl ausgehen wird. Mit fiebern und Daumen drücken in
meinen Augen angebracht und unumgänglich.
„Zwischen Schnee und Ebenholz“ ist eine interessante
Geschichte, mit schönen Figuren und einer herrlichen Kombination aus
Märchenwelt und Realität, die auf angenehme Weise miteinander verknüpft werden.

Vielen Dank an Impress (Carlsen) für das Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „[gelesen] Ann-Kathrin Wolf – Zwischen Schnee und Ebenholz“

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