Rezension: Wanderer – Sand der Zeit von Amelie Murmann

Wanderer – Sand der Zeit
 
Autor: Amelie Murmann
erschienen Juli 2014
ISBN: 978-3-646-60066-7

 

© Carlsen/ Impress

abwechslungsreiches Jugendabenteuer

Emilias größter Traum ist es, an dem angesehen Internat
„Palaestra Viatorum“ aufgenommen zu werden. Die 16-jährige arbeitet hart für
ihre Noten, aber ihre mangelnde künstlerische Begabung scheint zum
Ablehnungsgrund zu werden. Durch den mysteriösen Max, der wortwörtlich wie aus
dem Nichts in ihr Leben stolpert, könnte ihr Traum doch noch in Erfüllung
gehen, aber während der Auswahltage stellt sie fest, dass die Schule
Geheimnisse birgt, die ihr Leben von Grund auf ändern werden.

 

Amelie Murmann erschafft in ihrem Debütroman Wanderer.
Sand der Zeit
eine bunte, spannende Mischung von Charakteren, die jeweils
sehr facettenreich ausgearbeitet sind und im Verlauf der Geschichte aufgrund
der Ereignisse eine spürbare Veränderung durchmachen.

Überraschend ist die Erzählweise: Zunächst scheint es, als
würde die Ich-Perspektive von Emilia nur mit der Er-Perspektive von Max
wechseln, im späteren Verlauf kommen aber noch weitere Figuren hinzu, sodass
neben den intensiven Einblicken in Emilias Gedankenwelt auch ein umfassender
Blick auf das Geschehen ermöglicht wird. Der personale Erwählstil der anderen
Charaktere bietet zudem auch die Möglichkeit, nicht nur deren Handeln
nachzuvollziehen, sondern auch in ihre Gefühlswelt einzutauchen.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und die flüssig-leichte
Sprache passt zu den Figuren. Besonders Emilias und Kits mal schnippischen, mal
trotzigen Reaktionen sorgen immer wieder für lustige Momente und erzeugen damit
ein authentisches Bild der Teenager.

Einzig die plötzlichen Zeitsprünge bzw. Zeitschleifen
sorgen zunächst für Verwirrung, bis man die Hintergründe versteht.

Die Handlung ist von Beginn an fesselnd. Durch Emilias
ungewöhnlichen Traum, der sich später als eine Art Vision entpuppt, wird der
Leser direkt in die Geschichte gezogen und beginnt, sich die ersten Fragen über
die Ursachen zu stellen. Das Auftauchen des mysteriösen Max sorgt für weitere
Spannung, da zunächst unklar bleibt, was genau es mit ihm und dem
ungewöhnlichen Internat auf sich hat.

Erst nach und nach werden für Emilia die Zusammenhänge
ersichtlich, wobei es einige überraschende Auflösungen gibt, die neues
Konfliktpotential schaffen.

Schön ist auch, wie abwechslungsreich die ereignisreiche
Handlung ist. So gibt es zwischen den Teenagern schnell zaghafte Annährungen,
die gefühlvolle, aber auch spaßige Szenen hervorbringen. Es gibt harte Kämpfe,
die Erfolge, aber auch traurige emotionale Ereignisse nach sich ziehen. Und es
gibt eine neugierige Emilia, die sich immer wieder in die unmöglichsten
Situationen bringt.

Das Ende ist dann sehr, sehr offen und ich bin schon
gespannt, wie Emilias Zukunft aussehen wird.

 

Ereignisreiche Handlung mit kleinen Ausflügen in die griechische
Mythologie; spannende Ideen, sympathische Charaktere, facettenreiche
Gegenspieler – Amelie Murmann konnte mich mit ihren Debütroman voll und ganz
überzeugen.

3 Gedanken zu „Rezension: Wanderer – Sand der Zeit von Amelie Murmann“

  1. Hallo 🙂
    Bin durch Zufall auf euch gestoßen und gleich mal Leser geworden (wir haben einen recht ähnlichen Buchgeschmack ^-^)
    'Wanderer' habe ich auch gelesen und fand es ebenfalls super.

    Wenn ihr mögt, ich habe euch für den 'Liebster Award' nominiert, dann könnt ihr gerne mitmachen, ich würde mich freuen 🙂
    Meine Fragen findet ihr hier: http://sternchenstaubs-lesewelt.blogspot.de/2014/08/zwei-nominierungen-fur-den-liebster.html

    LG Nicole

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