Kristallblut (Inagi, Band 2) Autor: Patricia Strunk erschienen Juni 2014 Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform ISBN: 978-1499308938 | © Anna Spies |
Steigerung zu Teil 1: noch mehr Spannung, tempo- und ereignisreiche Story
handelt es sich um den zweiten Teil der Inagi Reihe, daher sind inhaltliche
Spoiler in Bezug auf den Vorgänger Kristalladern möglich –
auf einem Kriegszug gegen die Drachen, die immer wieder Dörfer angreifen und
dabei Menschen töten. Ishira muss die Männer begleiten, da durch ihre Gabe, die
Energie der Drachen zu spüren, eine frühzeitige Warnung erhofft wird. Doch die
zahlreichen Verluste kann sie dadurch nicht verhindern. Ein Kampf auf Leben und
Tod beginnt, in dem sich Ishira immer öfter fragt, für welche Seite ihr Herz
eigentlich schlägt…
Kristallblut setzt nahtlos an den Vorgänger Kristalladern an.
Wer diesen nicht kennt, wird es schwer haben, in die Geschichte hineinzufinden,
denn langwierige Rückblicke und Zusammenfassungen gibt es nicht. In die
Gedanken und Gespräche der Figuren eingeflochten, gibt es zwar ein paar kurze
Verweise und Erinnerungsstützen, die vollständige vorherige Handlung erfassen
lässt sich daraus aber nicht.
Handlung langsam aufgebaut wird und nach und nach Fragen aufkommen, geht es nun
mit deutliche mehr Tempo los. Nicht nur durch die regelmäßigen Angriffe der
Drachen überschlagen sich die Ereignisse, auch in Ishiras Innerem wütetet es,
nachdem die ersten Geheimnisse gelüftet werden.
Erzählperspektive bei: Abwechselnd wird das Geschehen mit Fokus auf Ishira,
Yaren und Kanhiro betrachtet, wobei letzterer erst im späteren Verlauf der
Handlung auftaucht. Dabei war ich froh, dass diese Passagen meist nicht allzu
lang waren. Zwar ist die Handlung um die zurückgebliebenen Dorfbewohner ebenso
spannend und ein Teil des Inselgeschehens, aber die Dramatik um Ishira und Yaren
hat mich viel mehr in ihren Bann gezogen, sodass ich besonders diese Abschnitte
mit großen Interesse verfolgt habe.
Nachdem man bereits in Kristallblut
das Gefühl hatte, dass die zwei sich aufgrund ihrer erzwungenen Gemeinschaft
verändern, wird dies nun ein zentraler Aspekt der Geschichte und die inneren
Kämpfe sind ebenso fesselnd geschrieben, die wie detailliert ausgearbeiteten
Schlachten gegen die vermeintlichen Ungeheuer, in denen eine Menge Blut fließt
und so mancher Knochen bricht – Dank bildhaftem Schreibstil gut vorstellbar und
dadurch stellenweise auch mal etwas eklig.
ist das Ende wieder sehr offen. Einige Fragen sind geklärt, ein paar neue
aufgeworfen und man hat bereits eine ungefähre Vorstellung, was die Figuren als
nächstes vorhaben. Nun heißt es warten und neugierig bleiben auf das große
Finale.
fantastische Welt weiter aus – je weiter die Figuren vordringen, desto
komplexer wird Landschaft und Geschichte von Inagi. Aber auch in der Spannung
gibt es eine deutliche Steigerung und die Entwicklung der Figuren ist sehr
anschaulich geschildert. Eine tolle Fantasygeschichte für alle, die sich gern
in fremde Welten begeben und ein wenig Blut vertragen können.