Rezension: Tinka Wallenka – Chroniken eines Pizzalieferanten

(c) Titus Verlag 
  Chroniken eines
  Pizzalieferanten 

  Autor: Tinka Wallenka

  erschienen Januar 2014
  Verlag: Titus Verlag
  ISBN: 978-3-942277-05-8


Nette Einblicke in das Leben eines Pizzalieferanten

Baguettes, Salate, Pastagerichte, Pizzen, Döner, Burger –
bei Lieferdiensten bekommt man in der heutigen Zeit so ziemlich alles, was das
Herz begehrt. Keine Lust zu kochen, unerwarteter Besuch oder einfach noch das
kleine Hungerloch nach der Arbeit? Kein Problem! Man sucht sich einfach eine
der vielen Nummern raus, klingelt beim Lieferservice durch und bekommt sein
Essen nach Hause gebracht. Doch macht man sich darüber Gedanken, was den
Angestellten manchmal so passiert, wie die Arbeit abläuft, was es für
Komplikationen und Probleme gibt? Ich habe mich vor diesem Büchlein damit nicht
wirklich beschäftigt.
Micha will eigentlich studieren, als er jedoch auf die Warteliste
gesetzt wird, zerplatzt dieser Traum zunächst. Um nicht ganz so sinnlos
rumzusitzen und die Zeit verstreichen zu lassen, sucht er sich einen Job – beim
Lieferdienst. Immer an seiner Seite, sein Schweinehund Edgar, der für die eine
oder andere witzige Situation sorgt.
Der Schreibstil im Buch ist sehr angenehm, die kurzen
Geschichten lassen sich sehr locker und leicht lesen. Man bekommt einen interessanten
Einblick in das Treiben bei einem Lieferservice, die Verteilung der Routen, die
Art von Kunden und auch die zwischenmenschlichen Probleme, die bei so vielen
unterschiedlichen Persönlichkeiten leicht mal auftauchen können. Besonders toll
finde ich, dass alle Geschichten einen wahren Hintergrund haben, so werde ich
beim nächsten Pizza-Auto das durch die Gegend fährt, bestimmt daran denken, was
Micha alles erlebt hat und mich fragen, wie es diesem Fahrer wohl so ergeht.
An einigen Stellen hätte ich gern noch ein bisschen mehr
über das Leben von Micha erfahren, was er sonst noch so für Interessen hat, ob
er sich auch mal mit Freunden trifft und solche ganz normalen Sachen. Wodurch
man so wenig über den Protagonisten erfährt, baut man keine sehr enge Bindung
zu ihm auf. Seine Erlebnisse zu lesen, war allerdings trotzdem interessant und auch
ansprechend gestaltet.
„Chroniken eines Pizza-Lieferanten“ ist ein nettes Buch
für zwischendurch, das immer mal wieder für ein Schmunzeln oder ein ungläubiges
Kopfschütteln sorgt und vielleicht auch die Wartezeit auf die nächste Pizza
versüßen könnte.

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