[gelesen] Alexandra Stefanie Höll – Wo immer du bist, Darling

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  Wo immer du bist, Darling…
  Autor: Alexandra Stefanie Höll

  erschienen November 2013
  Verlag: bookshouse
  ISBN: 9789963520305

Romantic meets Action

 

Urlaub heißt für viele: abschalten, entspannen, die Seele
baumeln lassen, ferne Länder erkunden, den stressigen Alltag und verflossene
Partner hinter sich lassen und mit neuer Energie und Hoffnung in die Zukunft
schauen. So oder so ähnlich hatte Anja Zimmermann ihre Reise in die USA auch
geplant. Nach der Trennung von Richard braucht sie Abstand und kann gar nicht
weit genug weg von dem Chaos zu Hause sein. Und dann kommt alles ganz anders.
In einem kleinen Drug Store gerät  sie
zufällig in einen Überfall und wird als Geisel genommen. Die Gangstergruppe
verschleppt sie in die Tiefen der Sierra Nevada, wo sie keine Chance zur
erfolgreichen Flucht hat. Bäume und Sträucher wohin man auch blickt, befestigte
Wege fehlen, ein Ausweg scheint undenkbar, bis Ramon eines Nachts zu ihr kommt
und ihr den möglicherweise lebensrettenden Vorschlag unterbreitet.
Anja ist Krankenschwester und steht mit beiden Beinen
fest im Leben. Sie liebt ihren Beruf und hat eine tolle Freundin, die als Familienersatz
dient. Die Trennung von ihrem Verlobten war zunächst ein harter Schlag, doch
bald bemerkt sie, dass sie ohne ihn ohnehin viel besser dran ist und kann mit
neuem Mut nach vorn schauen. In den USA zeigt sie sich häufig von einer
starken, kämpferischen Seite, man bekommt jedoch auch ihre Schwächen zu Gesicht.
Ihre Tollpatschigkeit hat bei mir einige Male für ein Schmunzeln gesorgt. Ihre
Entwicklung im Buch ist enorm, sie lernt in kurzer Zeit viel über das Leben und
Überleben in der Wildnis und erlebt auch sich selbst von einer völlig neuen Seite.
Mir hat es gut gefallen, Anja auf dieser Wandlung zu begleiten. Sie ist sehr
selbstbewusst und selbstsicher geworden, innerlich gewachsen und durch die
Liebe gestärkt.
Ramon scheint ein äußerst attraktiver Kubaner zu sein,
der den Frauen wohl reihenweise den Kopf verdrehen würde, wenn er nicht grade
zu einer Untergrundorganisation gehören würde. Während er zunächst sehr
distanziert und unterkühlt auftritt, taut er im Laufe der Geschichte auf und
zeigt auch seine gefühlsvolle und einfühlsame Seite.
Neben den beiden gibt es noch einige andere Charaktere,
die im Buch sehr wichtig sind. Besonders sympathisch finde ich Anjas Freundin
Carolin, und Oliver vom Auswärtigen Amt. Carolin ist ein Temperamentbündel und
mischt das Polizeirevier in den USA so richtig auf. Durch ihre forsche und
bestimmte Art, bringt sie eine ganz neue Facette in die Geschichte.
Der bildhafte Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig
zu lesen. Man kann sich die Umgebung gut vorstellen und bekommt auch von den
Personen ein detailliertes Bild. Besonders gut gefallen haben mir die
Perspektivwechsel. So bekommt man als Leser einen sehr komplexen und intensiven
Blick auf die Handlung. Sowohl die Gedanken von Anja, als auch die von Ramon
werden ausführlich dargestellt, was es ermöglicht, alle Seiten der Geschichte zu
verstehen. Eine schöne Dynamik entsteht durch die raschen Wechsel der
Sichtweisen während der Gespräche.
Die Story ist sehr spannend gestaltet. Gefährliche,
adrenalingeladene Passagen wechseln sich mit sehr sinnlichen, romantischen
Abschnitten ab. Dadurch gibt es immer wieder kleine Ruhephasen, bevor die
Handlung erneut temporeich vorangetrieben wird. Mich hat die Geschichte an
einigen Stellen so sehr berührt, dass ich sogar zum Taschentuch greifen musste.
Die Figuren wirken sehr authentisch, man kann sich in sie einfühlen und mit fiebern
– und auch mit leiden.
Das Ende des Buches ist, in meinen Augen, sehr gut
gewählt und hat mich sehr zufrieden gestimmt. Mehr wird an dieser Stelle
natürlich nicht verraten.
„Wo immer du bist, Darling“ ist ein sehr bewegendes,
emotionales und auch actionreiches Buch mit interessanten Charakteren und
kleinen Überraschungen.

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