[gelesen] Eva Severini – Geräuschkiller

 Geräuschkiller: Mutige Liebe
 Autor: Eva Severini
 erschienen März 2013
 Verlag: CreateSpace
 Independent Publishing Platform
 ISBN: 9781482351828

Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken – die menschlichen
Sinne, auf die wir nicht verzichten möchten. Sie ermöglichen es, uns zu
orientieren, eine Meinung zu bilden, die Welt zu erkunden, Neues zu entdecken
und uns an Bekanntes und vielleicht Vergessenes zu erinnern. Manche Menschen
sind durch Unfälle oder von Geburt an in ihren Wahrnehmungen eingeschränkt, zum
Beispiel durch Blindheit und Taubheit. Es stellt sie immer wieder vor schwierige
Situationen, die dennoch gemeistert werden wollen. Doch was passiert, wenn
plötzlich auf der gesamten Welt und für alle Menschen gleichzeitig die
Geräusche beginnen zu verschwinden? Kein rauschendes Meer, kein
Vogelgezwitscher, keine Musik. Eine gruselige Vorstellung, die in diesem Buch
wahr wird.
Clara ist eine Geräuschakrobatin, ihr gelingt es, die
Laute, die sie gehört hat naturgetreu nachzuahmen. Eine Gabe, die in der Zeit
des Geräuschsterbens ein Segen ist, sich jedoch auch schnell zu einem Fluch
entwickeln kann. Clara und ihrem Freund Pedro steht eine Zeit voller
Geheimnissen, Abenteuer und auch Angst bevor.
Clara als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie ist
zwar erst vierzehn Jahre alt, erlebt aber trotzdem allerhand und geht in den
meisten Fällen ziemlich altersentsprechend mit den Situationen um. An einigen,
wenigen Stellen konnte ich ihre Reaktion nicht ganz nachvollziehen, den
Lesefluss gestört hat es jedoch nicht.
Clara beweist Mut, Einfühlungsvermögen und eine tolle
Auffassungsgabe. Ihr Freund Pedro kann sich wirklich glücklich schätzen, sie an
seiner Seite zu haben. Die beiden verstehen sich fast blind und hängen
aneinander – klar dass unsere Geräuschkünstlerin sich da auf die Suche nach
ihrem Verschwundenen Kameraden macht.
Neben den „guten“ Charakteren gab es auch die Bösewichte
und Ekelpakete, die einfach mit dazu gehörten. Nicht jede Person in einem Buch
kann und muss einem sympathisch sein. Und in dieser Geschichte haben die
Unsympathischen für zusätzliche Spannung und einen schönen Kontrast zu den
ehrlichen und aufgeschlossenen Personen gesorgt.
Der Schreibstil in „Geräuschkiller“ hat mir gut gefallen.
Das Buch war angenehm und flüssig zu lesen. Zwischendurch gab es kleine
Überraschungen und Wendungen, die die Neugier beim Lesen erhöht haben. Die
tollen, detailreichen Beschreibungen haben es mir ermöglicht, mir die
Schauplätze, Personen und die Handlung gut vorzustellen. Besonders eindrucksvoll
waren die Passagen, in denen es um die einzelnen Geräusche ging, die Clara
wahrnimmt oder an die sie sich erinnert. So waren die Laute für mich als Leser
fast zum greifen nah.
Richtig schön war auch das Ende, das für mich noch mal
eine besondere Botschaft transportiert. Man weiß oft erst zu schätzen, was man
hatte, wenn es verloren gegangen ist. Oft sollten wir uns einfach viel mehr auf
uns selbst, unsere Umgebung und die Menschen, mit denen wir zu tun haben, konzentrieren,
damit uns nichts Wichtiges entgeht. Zuhören ist eine Kunst, die nicht jeder
beherrscht, es kann aber nie schaden, sich darin zu üben.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen.
Zwischendurch hätte ich mir manchmal noch ein wenig mehr Informationen zu den
einzelnen Personen gewünscht, um sie noch näher kennen zu lernen. Ansonsten
aber wirklich ein tolles Buch, das einen zum Nachdenken bringt, wenn man sich
auf die Handlung einlässt.

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