[gelesen] Kurzrezension zu Kings & Fools 7 und 8 von Silas Matthes und Natalie Matt

Kings & Fools 7. Gejagte Finsternis / Kings & Fools 8. Geächtete Krone

Natalie Matt, Silas Matthes – je 400 Seiten- Oetinger– März 2017/Juni 2017

Das Lesen der ersten sechs Bände lag bei mir schon eine ganze Zeit zurück, daher habe ich sie erneut gelesen, um gut in die Handlung wieder reinzukommen. zu Beginn des siebten Bandes gibt es ein kurzes „Was bisher geschah“, was grob noch mal wichtige Ereignisse zusammenfasst und sicher dabei helfen kann, Erinnerungen aufzufrischen, wenn man nicht alles vergessen hat. Da bei mir so gut wie nichts mehr an Wissen zu den Geschehnissen da war, hätte es mir vermutlich nicht gereicht. Zum Thema re-read habe ich in dem Rahmen auch einen extra Post gemacht, falls noch jemand von euch vorbei schauen möchte.

In den ersten sechs Bänden hat man eine Ich-Perspektive von den vier Protagonisten, man begleitet also verschiedene Charaktere, aber pro Buch nur einen. In Band 7 und 8 hat man nun alle vier Perspektiven enthalten und begleitet alle Protagonisten nacheinander. Im finalen Buch wechseln die Perspektiven sogar etwas häufiger. So erhält man einen guten Überblick über die Handlungen, die teilweise parallel zueinander laufen und kann weiterhin verfolgen, wie es den Protagonisten mit den Ereignissen geht. Durch die Perspektivwechsel entsteht beim Lesenden teilweise ein Wissensvorsprung, der an einigen Stellen die Spannung steigert, sie an anderen aber auch etwas rausnimmt.
Insgesamt hat mir der Abschluss der Reihe gut gefallen. Ich mag die Protagonisten, die alle sehr verschieden sich, sich mit der Zeit aber gut aufeinander eingespielt haben, ohne dass es dabei immer nur harmonisch ist. Es gibt auch mal Konflikte und Unsicherheiten. Das Liebesdreieck, das zwischendurch aufblitzt, hätte ich nicht gebraucht, ich empfand es auch einfach als nicht so richtig passend in der Gesamtsituation, weil die Figuren wirklich andere Sorgen haben. Es ist jetzt nicht total prominent, aber es spielt eben immer mal wieder eine Rolle. Es gibt zahlreiche turbulente Momente und besonders im finalen Band sehr viele Kämpfe und Blutvergießen. Man lernt auch noch mal ein paar der fantastischen Wesen neu oder etwas besser kennen, da sie teilweise in das Finale mit eingreifen. Die Charaktere können ihre unterschiedlichen Stärken einbringen, man spürt aber auch, wo es Grenzen bei ihnen gibt. Immer wieder grübeln sie auch, manchmal suchen sie auch das Gespräch. Insgesamt schon realistisch, dass nicht alles nur gut läuft, sie auch mal Fehlentscheidenungen treffen, sie sind schließlich noch recht jung. Das Tempo wird kontinuierlich gesteigert, manches ging mir vielleicht fast etwas schnell, insgesamt mochte ich aber die Dynamik in den Büchern und habe die Charaktere gern begleitet. Immer wieder gab es auch Momente, in denen man neugierig gemacht wurde auf das, was es noch so an Enthüllungen und Entdeckungen geben wird.

Alles in allem hat mir die Reihe viel Spaß gemacht beim Lesen, auch wenn ich hier und da mal kleine Kritikpunkte hatte. Ich mochte das Setting, das streckenweise recht düster ist, im Verlauf dann aber auch vielfältiger wird. Die Mischung aus turbulenten Momenten, Figurenentwicklung, ruhigeren Augenblicken, Kämpfen und dem Aufdröseln von Intrigen, Verstrickungen und Verrätern hat mir gut gefallen.

 

6 Gedanken zu „[gelesen] Kurzrezension zu Kings & Fools 7 und 8 von Silas Matthes und Natalie Matt“

  1. Schönen guten Morgen!

    Freut mich dass dir die Reihe gefallen hat und du sie jetzt doch noch beendet hast! Ich hab ja damals nur den ersten Band gelesen, als er rauskam und ich konnte mich nicht so sehr damit anfreunden….
    Interessant finde ich, dass in den ersten Bänden immer nur aus Sicht von einem Protagonisten geschrieben wurde und am Ende es sich dann abgewechselt hat. Das hatte ich bisher noch nie! Es bringt sicher noch mehr Spannung rein, wenn man dann alle Seiten im Wechsel erlebt!
    Eine Dreiecksgeschichte … das ist was ich gar nicht brauche und nervt mich meist nur. Das kommt aber in meinen Bücher zum Glück so gut wie nie vor 😀

    Liebste Grüße und ein schönes Wochenende!
    Aleshanee

    1. Hey Alex,
      ich weiß auch nicht, ob ich es schon mal so erlebt habe, wie es hier mit den Perspektivwechseln gemacht wurde. Dass man in einem Buch mehrere Perspektiven hat, das kommt ja doch ab und an mal vor, wie in Wolfksinder z.B., dass es sich in den Bänden abwechselt und dann wieder vereint, wüsste ich so spontan jetzt auch nicht, aber ich erinnere mich sicher auch nicht an alles, was ich mal gelesen habe 😉
      Es bringt auf jeden Fall neue Aspekte mit sich. Zuerst hat man eben die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Geschehnisse und erlebt die Charaktere noch mal etwas intensiver, das macht es dann, wenn man alle in einem Buch hat, leichter, sie einzuordnen, man hat dann einfach schon ein ziemlich gutes Gefühl für sie bekommen. Und durch die Wechsel erzeugt man teilweise auch Spannung, wenn man aber eben weiß, dass ja der/die vierte noch kommt, ist eben auch klar, dass die alle überleben müssen. Da kann dann eben auch was bei verloren gehen. Auf jeden Fall aber eine interessante Art, eine Geschichte zu erzählen. 🙂
      Danke, ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende!
      Dana

      1. Wechselnde Perspektiven hab ich sehr oft 🙂
        In High Fantasyromanen wird meist aus mehreren Perspektiven erzählt, weil man sonst die ganzen Ereignisse auch schwer beschreiben könnte, die ja oft an vielen verschiedenen Schauplätzen in den Welten spielen.
        Aber grade das erst jedes Buch EINEN Charakter behandelt und gegen Ende dann mehrere, finde ich schon eine richtig tolle Idee.

        Das ist manchmal ein Manko in kürzeren Einzelbänden – wobei ich die ja sehr selten lese – und die dann aus verschiedenen Perspektiven schreiben. Und alles doch relativ schnell geht, so dass man die Charaktere oft gar nicht so greifen kann.
        Vielleicht einen davon, den „Hauptcharakter“, aber die anderen bleiben dann meist eher blass.
        Ich mag diesen Perspektivwechsel gerne, eben aus dem Grund den du sagst. Man hat einen viel größeren Blick auf die Ereignisse, wenn man sie aus verschiedenen Positionen erlebt und eben auch Gedanken erfährt von anderen oder auch Erlebnisse, die der Protagonist selber nicht weiß.

        1. Stimmt, bei High Fantasy Geschichten kommt es sehr oft vor, dass man verschiedene Figuren begleitet. Oft macht das auch wirklich Sinn, wenn es sehr komplex ist,weil man sonst einfach zu viel nicht mitbekommt.
          Wenn man nur eine Person begleitet, fehlt mir manchmal auch der Einblick bei den anderen. Aber es hat eben auch seinen Reiz. Alles hat so Vor- und Nachteile und dann ist es eben auch noch Geschmackssache. 😉
          Dass Figuren teilweise blass bleiben, stimmt. das stört mich mal mehr, mal weniger. Kommt dann sehr auf die Gesamtgeschichte an, wie wichtig die Figuren sind, was gefühlt dabei dann offen bleibt und so weiter.
          Durch Perspektivwechsel kann man auf jeden Fall Spannung erzeugen, Andeutungen einstreuen und so. aber manchmal kann es auch ein wenig was vorwegnehmen, wenn man dann schon weiß, dass irgendwas nicht so ist, wie andere das vermuten und die es eben noch nicht wissen. Da kommt es dann ein wenig darauf an, wie viel das im Fokus steht, wenn man da dann schon mehr weiß. Ich kann das jetzt auch nicht generell sagen, wie mir das dann beim Lesen gefällt, weil es wirklich situationsabhängig ist und auf das Gesamtpaket ankommt. 😀

          Ich wüsste spontan jetzt auch nicht, wie so die „Verteilung“ ist, wie oft ich nur mit einer Person unterwegs bin, wie oft mit mehreren trotz Ich-Perspektiven und wie oft zwar mit mehreren, aber nicht mit Ich-Perspektiven. 😀 Ich führe da keine Statistik drüber. Wäre aber sicher spannend.

          1. Hm, die Verteilung, das ist wirklich schwer zu sagen.

            Also in meinen Büchern kommt die Ich-Perspektive definitiv nicht sehr oft vor.
            Wobei sie mich nicht stört. Manche mögen ja bestimmte Perspektiven nicht, aber das ist mir egal, wenn es zur Geschichte passt.
            Wechselnde Perspektiven hab ich schon oft würde ich sagen, das machen vor allem die High Fantasy Geschichten aus. Das sind ja ganze Welten und viele Handlungsstränge, da geht es kaum anders. Wobei es da natürlich Ausnahmen gibt.
            Wobei es dann auch wieder den „Erzähler“ gibt. Ich weiß grade nicht wie der richtige Ausdruck heißt. Also nicht direkt aus der Sicht der Person, sondern ein Erzähler schwenkt von einem zum anderen – ich denke du weißt, was ich meine 😀

            Wenn ich drüber nachdenke sind bei mir wohl die wechselnden Perspektiven am häufigsten. Wobei ich auch öfter mal Geschichten aus nur einer Perspektive habe, aber fast nie als Ich-Erzähler.

          2. Ich weiß, was du meinst 😉 Wenn ein Erzähler durch das Buch führt, ist es (zumindest vom Gefühl) noch häufiger, dass die Perspektiven dann auch wechseln und man einen Rundrumblick auf die Handlung erhält. Was ja durchaus auch Sinn macht, wenn man eben nicht aus der Ich-Perspektive erzählt, dann eben die Möglichkeit zu nutzen, an verschiedene Stellen zu schwenken 😉
            Bei Ich-Perspektiven geht das natürlich auch, aber es kann eben dann auch unübersichtlich werden, wenn man 5-6 Ich-Perspektiven hat. Bei Wolfskinder hat mich das zum Glück nicht so gestört. Ich hatte aber mal eine Jugendfantasy-Reihe in der ich das irgendwann echt anstrengend fand, allerdings hat mich die Geschichte an sich auch nicht sooo begeistert. Bei Wolfskinder waren die Figuren ja alle sehr unterschiedlich, dadurch konnte man sich da gut einfinden und hat die Unterschiede sofort erkannt, wen man da begleitet.
            Ich Jugendbüchern und gerade auch Liebesgeschichten sind Ich-Perspektiven viel enthalten, nicht so dein bevorzugtes Genre, deswegen hast du es vermutlich nicht so oft 😉

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