[gehört] Monster 1983. Die komplette dritte Staffel von Ivar Leon Menger

©Audible Studios
Monster 1983
Staffel 3
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Ivar Leon Menger, Anette Strohmeyer, Raimon Weber
gesprochen von: David Nathan, Luise Helm, Simon Jäger, Nana Spier, Ekkehardt Belle, Andreas Fröhlich und anderen
erschienen: Oktober 2017
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 668 Minuten
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gelungener Abschluss, etwas schwächer als die anderen Staffeln; genial gesprochen

Achtung: dritte, finale Staffel! Vorwissen zum Hören des Hörspiels dringend erforderlich, es ist zwar ein Handlungsstrang in den ersten beiden Staffeln abgeschlossen worden, für den Rest geht es aber weiter und dort sollte man Zusammenhänge und Verstrickungen kennen, um der Handlung wirklich folgen zu können. Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler enthalten.

In Harmony Bay kehrt einfach keine echte Ruhe ein. Obwohl es in der Zwischenzeit ein paar Wochen der Erholung gegeben hat, in der man verarbeiten konnte, was zuvor ans Licht kam, reichte die Zeit kaum, um sich wirklich zu regenerieren. Nun gibt es die nächsten mysteriösen Vorfälle und weitere Tote… Und auch wenn bei einem Teil der Ereignisse klar ist, woran es liegt, sind nicht alle bereit, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

In den ersten beiden Staffeln ist bereits einiges passiert, es war sehr turbulent, teilweise gruselig und insgesamt sehr abwechslungsreich. Ein großer Handlungsstrang ist abgeschlossen, mit dem anderen, rund um den Nachtmahr, geht es nun weiter und dabei wird es auch wieder spannend und zeitweise ziemlich blutig. Insgesamt mochte ich die dritte Staffel schon, aber sie hat deutlich länger gebraucht, um wirklich in Fahrt zu kommen. Irgendwie waren die ersten beiden einfach fesselnder und mitreißender. Der Flow, der sich dort schnell einstellte, war hier nicht so recht vorhanden. Es war zwar interessant zu verfolgen, wie es in Harmony Bay aktuell zugeht, wie sich neu sortiert und positioniert wird und dann wieder alles aus den Fugen gerät, aber so komplett gepackt hat es mich dann doch erst zum Ende hin wieder. Dabei war der Start wirklich spannend gemacht und ein Einstieg in die Staffel, den ich nicht so erwartet hatte. Dieser Strang zieht sich durch die gesamte Staffel, zwischendurch dachte ich jedoch, man hätte irgendwie noch mehr damit machen können. So war es mehr eine Möglichkeit, die Erzählungen in Harmony Bay einzuleiten bzw. überzuleiten -was nicht schlecht war, aber das Potenzial wurde vielleicht auch nicht komplett ausgeschöpft, auch wenn es immer wieder Fragen bei mir ausgelöst hat.

Vom Stil an sich ist die dritte Staffel auf jeden Fall vergleichbar mit den Vorgängern. Es wird wieder sehr lebendig gesprochen und durch das Zusammenfügen der unterschiedlichen Sprecher mit den Hintergrundgeräuschen entsteht ein intensives Hörerlebnis, das wirklich Spaß gemacht hat. Auch die musikalische Untermalung in den Szenen ist wieder sehr passend und unterstützend gewählt. Gut gefallen haben mir auch die Anpassungen in den Stimmen, wenn sich Charaktere durch die „Zustände“ in Harmony Bay verändern. Das hatte einen tollen Gruseleffekt.

Der Cast ist ein wenig kleiner geworden durch die Ereignisse in den vorausgegangenen Staffeln, es gibt aber noch immer sehr viele Charaktere, die in die Handlung integriert sind. Auch hier ist es wieder so, dass man die allermeisten kennt, nur einige kommen noch hinzu, von ihnen spielen aber nur die wenigsten eine größere Rolle. Da ich die Staffeln alle sehr zeitnah hintereinander gehört habe, hatte ich auch keine Probleme, mich zu erinnern, wer wer ist, einige kleine Details der sehr komplexen Handlung gehen im Kopf aber schon mal verloren, was man merkt, wenn man über manches nachdenkt oder Dinge angedeutet werden, die man dann nicht mehr ganz zusammenbekommt.
Landers, der in der zweiten Staffel für mich einen großen Sprung auf der Sympathieleiter gemacht hat, büßt hier wieder ein wenig ein. Nicht komplett, aber ich empfand nicht alle seine Handlungen und Reaktionen als angemessen. Aber auch Cody und Taylor, die ich besonders in der ersten Staffel sehr mochte, verlieren an Sympathiepunkten. Manche ihrer Handlungen erschließen sich mir einfach nicht so richtig. Natürlich ist man als Außenstehende immer in einer anderen Position, als wenn man involviert ist, man hängt nicht so mit dem Herz an manchen Dingen und Menschen. Und bis zu einem gewissen Grad konnte ich manches deswegen schon verstehen, wenn auch nicht nachvollziehen. Aber bei anderen Dingen merkte man einfach, dass es nur für die Dramaturgie eingebaut wurde. Sicherlich an der einen oder anderen Stelle nötig, mir manchmal aber doch zu offensichtlich konstruiert.

Nach und nach werden die Ereignisse rund um den Nachtmahr zu einem Abschluss gebracht. Dabei werden noch ein paar Dinge aufgedeckt und Zusammenhänge geklärt, es gibt kleine Überraschungen aber auch Aspekte, die erwartbar gewesen sind. Umso weiter die Staffel voranschreitet, umso turbulenter und temporeicher wird es. Insgesamt hat mir der Abschluss gut gefallen, auch wenn ich hier und da kleine Kritikpunkte habe und es mir etwas zu lange dauerte, bis die Atmosphäre der vorherigen Staffeln wirklich wieder aufgebaut wurde. Das Ende der Staffel steht im ziemlichen Kontrast zum Rest der Handlung, ganz so intensiv hätte ich es persönlich nicht gebraucht, aber es war dennoch schön einen Blick auf die Zukunft werfen zu können.

Fazit

Monster 1983 hat mir in der Gesamtheit wirklich viel Spaß gemacht! Auch wenn ich Staffel eins am meisten mochte, empfand ich die komplexe Geschichte mit all den Geheimnissen und Verstrickungen wirklich gut gemacht und durchdacht. Ein besonderes Highlight ist auf jeden Fall die geniale Hörspielumsetzung, die wirklich gelungen ist. Die unterschiedlichen Atmosphären werden intensiv transportiert, ich fühlte mich oft richtig gut mitgenommen und war sehr gefesselt. Nicht in jeder Staffel und jeder Folge gleich, aber alles in allem wirklich eine tolle Reihe.

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