[gelesen] Tell me no lies von A. V. Geiger

© LYX
Follow me Back
#2
.
Autorin: A.V. Geiger
erschienen November 2019
333 Seiten
.
hier geht’s zum Verlag
LYX

geniale Fortsetzung, so spannend

Achtung 2. Band: Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf Band eins enthalten!

Tessa hat eine ihrer größten Ängste überwunden und ihr Zimmer verlassen, sogar das gesamte Haus. Doch damit ist noch lange nicht alles gut. Sie wird weiterhin von der Vergangenheit verfolgt und vermeidet Dinge, die sie zu sehr belasten oder verraten könnten. Denn auch wenn sie nun nicht mehr in ihrem Zimmer eingesperrt ist, so ist sie doch alles andere als frei, ausgeglichen und sorgenfrei. Allerdings ist die Bedrohung, die im Verborgenen lauert viel größer und vielfältiger, als Tessa überhaupt ahnt…
Band eins war einfach mega spannend, ich konnte schon dort gar nicht mehr aufhören zu lesen und beim zweiten Buch war es fast noch schlimmer. Ich bin nur so durch die Seiten gerauscht! Wer allerdings den Auftakt der Dilogie nicht kennt, der sollte meine Rezension vielleicht lieber nicht weiter lesen und mir einfach glauben, dass ich beide Bücher absolut genial gemacht und super spannend fand. In Bezug auf den ersten Teil sind kleine Spoiler enthalten, vom Abschluss der Reihe nehme ich aber natürlich nichts vorweg.
Man sollte den Auftakt auch kennen um „Tell me no lies“ richtig folgen zu können. Es gibt zwar ganz kleine Rückblicke, aber um an die Spannung anzuknüpfen und all dieses Chaos im Kopf entstehen zu lassen, das man unbedingt aufgeklärt haben möchte, muss man auf jeden Fall „Follow me back“ lesen.

_______________________________

Am Ende des ersten Buches waren da tausend Fragen in meinem Kopf: Was ist mit Eric? Wo ist er hin? Kann es wirklich sein, was da angedeutet wird? Und was ist mit Tessa und was mit der dritten Person, die im Finale eine entscheidende Rolle spielt? Eine meiner Vermutungen in Bezug auf diese Themen ist eingetreten, insgesamt ist es aber dann doch ganz anders gekommen, als ich es erwartet oder spekuliert hatte, was mir gut gefallen hat. Das Buch konnte mich wieder überraschen und es war einfach so spannend – ja ich wiederhole mich.

Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Es war von Beginn an fesseln und mitreißend. Wie auch im ersten Band gibt es wieder Passagen aus Ermittlungsprotokollen, die in die Handlung eingeflochen sind. Dadurch hat man immer wieder kleine Ausblicke in die zukünftige Handlung, ohne dass man so richtig weiß, wie diese mit dem aktuellen Geschehen in Zusammenhang stehen und worum genau es geht. So wird die Spannung weiter gesteigert und ich wollte unbedingt erfahren, was da genau besprochen wird. Die Protokolle und die laufende Handlung nähern sich immer weiter an, bis sie ineinander übergehen und man Stück für Stück begreift, was da eigentlich vorgefallen ist. Doch selbst dann fehlen einem noch die Zusammenhänge, die mich dann doch sehr überrascht haben.
Auch die Handlung abseits der Ermittlungseinblicke ist interessant gestaltet. Tessa hat einen großen Schritt gewagt, wenn auch nicht ganz freiwillig, aber sie hat die Mauern ihres Zimmers hinter sich gelassen und muss sich nun neuen Abenteuern stellen. Einige Dinge meistert sie ganz gut, andere Sachen belasten sie nach wie vor oder machen ihr Angst. Ganz normal, frei und unbeschwert ist es bei Tessa eigentlich nie. Mir hat es jedoch gefallen, dass sie nicht plötzlich super mutig und sorglos geworden ist, das hätte einfach nicht zu ihr gepasst. Im Verlauf des Buches erfährt man auch noch einiges aus ihrer Vergangenheit, was sie zusätzlich einengt und einschränkt. Immer wieder fallen auch Begriffe im Zusammenhang mit ihren Ängsten und ihrem Verhalten, die dann im Folgenden gut erklärt sind, so dass man die Fachbegriffe einordnen und verstehen kann und auch weiß, worauf sich die Figuren beziehen, wenn sie darüber sprechen.

Der personale Erzähler begleitet verschiedene Charaktere, so dass man einen guten Überblick über die Handlung bekommt, ohne dass zu viel vorweggenommen wird. Die meiste Zeit ist man schon bei den Protagonisten. Der Einfluss der Medien in verschiedenen Bereichen wird immer wieder thematisiert. Wenn man Prominent ist, hat man kaum einen unbemerkten, „einsamen“ Moment, immer muss man liefern oder zumindest aufpassen, was man macht. Aber auch in den Social Media Welten ist man immer unter Beobachtung und selbst wenn man denkt, einen findet keiner, sollte man sich darauf doch lieber nicht verlassen. Auch der Kontakt zu einem Star kann einen ganz schön in den Fokus rücken lassen und der Druck in der Öffentlichkeit ist nicht für jeden etwas. Das Thema ist natürlich nicht ganz neu, aber es führt einem doch noch mal vor Augen, was z.B. die Fans und das Management für einen Einfluss haben und anrichten können, wenn sie den Star nur als Werbeobjekt oder Geldmaschine sehen und nicht mehr als eigenständige Persönlichkeit. Erschreckend und erschütternd und trotzdem wohl sehr realistisch.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso turbulenter wird es. Die Puzzleteile fallen an ihren Platz und es gab einige Aha-Momente für mich. Ich hätte mit vielem nicht gerechnet, am Ende passte aber einfach alles gut zusammen und wirkte sehr rund und abgeschlossen. So gefühlvoll, wie im ersten Buch wurde es zwar nicht, aber irgendwie passte auch das einfach zur Handlung und all den Entwicklungen, über die ich nun nicht zu viele Details verraten möchte. Die Charaktere stehen unter Druck und entscheiden sich vielleicht nicht immer richtig und könnten mehr miteinander reden, insgesamt passte die Handlung aber einfach zu den Figuren.

Fazit

Ein super spannender Abschluss der Dilogie, in der so einiges anders kam, als ich es erwartet hatte. Intrigen, Lügen, Bedrohungen, Gefühle, für die nur wenig Platz ist, Ängste, Social Media… das Buch ist voll von unterschiedlichen Themen, die alle ineinander greifen, sich bedingen und beeinflussen. Von der Spannung her hat Band zwei für mich den ersten Teil auf jeden Fall gestoppt, auf der Gefühlsebene gibt es vielleicht kleine Abstriche, aber ich empfand es dennoch als passend für die Entwicklungen und all die Turbulenzen.
Da ich das Buch einfach nicht weglegen konnte, habe ich vor der Arbeit deutlich zu wenig geschlafen, das spricht ja eigentlich schon für sich. 😉

2 Gedanken zu „[gelesen] Tell me no lies von A. V. Geiger“

  1. Hallo liebe Dana,
    ach, ich freue mich immer noch so sehr, dass dir die Reihe so gut gefallen hat <3 Ich finde auch, dass das derzeit doch recht häufig verwendete Thema Rockstar hier noch einmal in einer ganz anderen und vor allem düsteren Variante vorgestellt wird.
    Die Entwicklung im zweiten Band hat mir sehr gefallen. Nach dem ersten Band dachte ich: Oha, da kann aber einiges schief laufen, was den zweiten Band angeht und war somit auch unglaublich gespannt, wie die Autorin sprichwörtlich "die Kuh vom Eis" bekommt. Und das ist A.V. Geiger hier, meiner Meinung nach, mit Bravur gelungen.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      du hast Recht, das Thema wurde hier auf jeden Fall noch mal anders beleuchtet. Und auch wenn wieder deutlich wird, dass das Rampenlicht nicht immer toll und super schön ist, so war es hier echt düsterer, so in der Gesamtheit. Auch die Liebesgeschichte war ja sehr überschattet von verschiedenen Dingen und besonders im zweiten Buch nicht so extrem präsent. Ich mochte den Aufbau und die Mischung echt gern, war mal was anderes und einfach so spannend. Das ich so durch ein Buch rausche, habe ich auch nicht ständig.
      Liebe Grüße
      Dana

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.