[gelesen] All of you von K. L. Kreig

Rezensionsexemplar

©LYX (Bastei)
All of you
Finding me- Duett 2
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Autorin: K. L. Kreig
erschienen Mai 2020
443 Seiten
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LYX (Bastei Lübbe)
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intensiv, leidenschaftlich, erotisch, gefühlvoll

Achtung Band 2: meine Rezension kann Spoiler enthalten!

Shaw und Willow haben sich auf einer geschäftlichen Ebene kennen gelernt und auch wenn sie für die Öffentlichkeit so tun, als wäre da mehr zwischen ihnen, war eigentlich alles tabu, was wirklich Bestandteil einer Beziehung wäre. Doch das Feuer zwischen den beiden ist schon früh entfacht worden und brennt seitdem ununterbrochen. Und trotz all der Leidenschaft ist es weder für Shaw, noch für Willow leicht sich vollständig auf das einzulassen, was zwischen ihnen passiert. Zu allem Überfluss wird ihre zarte Bindung dann auch noch von äußeren Einflüssen bedroht.

Ich sehe es genau so, wie die Autorin: man sollte auf jeden Fall erst „All of me“ lesen, bevor man den zweiten Band liest. Einem würde sonst sehr viel von der Entwicklung der Charaktere und vor allem auch ihrer Beziehung zueinander entgehen. Es klingt kleine Hinweise auf die vorangegangene Handlung, aber die Dynamik, die zwischen Shaw und Willow entsteht, sollte man schon selbst erleben. Ich finde es gut, dass zu Beginn des Buches ganz klar steht, dass es eine Fortsetzung ist und man Vorwissen braucht.

Mir hat schon der erste Band unglaublich gut gefallen, deswegen wollte ich auf jeden Fall wissen, wie es nun mit Willow und Shaw weiter gehen wird. Ihre Beziehung ist etwas speziell. Nicht nur was ihren Start angeht, sondern auch, wie sie miteinander umgehen, wie sie einige Probleme lösen oder Streit beenden. Zwischen den Protagonisten wird es sehr oft sehr leidenschaftlich und auch wenn man selbst vielleicht nicht immer so behandelt werden wollen würde, so passt es eben einfach zu den Charakteren, ihrem Wesen und ihrem Verhalten zueinander. Auch im zweiten Band gibt es wieder zahlreiche erotische Momente zwischen den Protagonisten, manche einfach aus der Nähe und Lust heraus, andere jedoch auch wieder aus problematischen Situationen heraus, die man vielleicht auch auf andere Art und Weise lösen könnte.  Mich hat es aber nicht so gestört, weil es einfach zu den Figuren und ihrer Entwicklung passte. Die Passagen sind ansprechend gestaltet und haben sich gut in die Gesamthandlung eingefügt.

Die Geschichte wird wieder aus zwei Perspektiven erzählt. So kann man Willow und Shaw sehr intensiv begleiten. Die Protagonisten verbringen zwar viel Zeit zu zweit, aber sie gehen zwischendurch eben auch getrennte Wege, so dass einem nicht so viel entgeht. An einigen Stellen hat man damit auch einen Wissensvorsprung, der es für mich aber nur spannender und nicht langweiliger gemacht hat. Auf welche Weise wird der jeweils andere erfahren, was passiert und herausgekommen ist? Können sie darüber reden? Können sie sich verzeihen? Schafft es jemand sich zwischen sie zu drängen? Die Probleme, die im Laufe des Buches aufkommen sind unterschiedlicher Natur und auch die Strategien, um es wieder zu beheben sind sehr verschieden und mit unterschiedlichem Erfolg.
Ich mag beide Protagonisten sehr gern. Sie sind sympathisch ohne perfekt zu sein. Willow ist ein herzensguter Mensch und doch hat auch sie ihre Dämonen, die sie verfolgen und davon abhalten einfach vorbehaltlos glücklich zu sein. Sie ist sehr fürsorglich und selbstlos und dennoch eine starke Frau, die es nur selbst manchmal einfach nicht weiß, Shaw ist dominant und sehr präsent. Er nimmt nicht nur seine Geschäftspartner, sondern auch im privaten Umfeld die Menschen für sich ein. Aber auch er hat eine weiche, sehr liebevolle und besorgte Seite, die besonders Willow, aber auch seine Familie hervorkitzelt. Für Shaw ist es nicht so leicht, sich einzugestehen, dass er etwas will, von dem er nie ausgegangen ist, dass er es begehren könnte.

Der Schreibstil ist wieder intensiv und mitnehmend, ich habe mich sofort wieder wohl in der Geschichte gefühlt. Die Geschichte rund um Shaw und Willow ist nicht nur geprägt von Erotik, sondern auch von zahlreichen Emotionen. Teilweise wird es traurig und aufwühlend, teilweise aber auch einfach herzerwärmend und soooo schön. Für die Charaktere ist es eine ganz schöne Achterbahnfahrt, sowohl was die Gefühle angeht, die sie selbst ineinander auslösen, aber auch durch die Einflüsse von außen und die Geheimnisse, die aufgedeckt werden.
Gut gefallen hat mir auch, dass neben den Protagonisten noch weitere Figuren mehr in den Mittelpunkt rücken. Fast alle kennt man bereits aus dem ersten Buch, doch jetzt nehmen sie noch mal eine wichtigere Rolle ein und man erfährt auch über ihre Absichten oder Vergangenheit etwas mehr. Dabei ist das Geschehen stets eng verwoben mit den Protagonisten oder ihren Familien.

Fazit

Ein toller Abschluss der Dilogie, der mich von Anfang bis Ende gut unterhalten und mitgenommen hat. Einige Entwicklungen sind absehbar, andere Dinge kommen dann doch eher überraschend und sorgen für Verstrickungen und Probleme, mit denen auch die Protagonisten in der Form nicht gerechnet haben. Es ist eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle, es wird viel nachgedacht und alle müssen offen und ehrlich zu sich und ihrem Gegenüber sein, wenn es die Chance auf einen harmonischen Ausgang geben soll. Es wird auch wieder sehr leidenschaftlich und auch wenn ich nach wie vor denke, einige der Situationen hätten auch anders als so gelöst werden können, passt es einfach zu den Charakteren und ihrer Art und Weise miteinander umzugehen. Shaw und Willow sind nicht perfekt, aber sie ergeben ein dynamisches, stürmisches und einfach tolles Gespann.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

 

6 Gedanken zu „[gelesen] All of you von K. L. Kreig“

  1. Hallo liebe Dana,
    ich wusste ja, dass dir diese Dilogie gut gefallen hat. Deine Rezension schürt die Lust das Buch auch zu lesen. Ich muss sagen, dass ich zur Zeit auch ein sehr großer Fan von Dilogien bin. Ein dritter Band ist oft zu viel, ein Einzelband eben manchmal auch einfach zu wenig.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      jaaaa… ich mochte die Dilogie echt gern. Aber ich kann auch verstehen, wenn es jemandem zu viel Sex und Erotik ist. Manchmal könnten die Protas schon mehr reden, als sich mit ihrer Lust zu beschäftigen, aber es passte eben einfahc zu ihnen und ihrer Entwicklung. Trotz all der Leidenschaft empfand ich ihren Weg aber auch als interessant und schön beschrieben.
      Das stimmt, manchmal sind in Trilogien besonders die Mittelbände zu langgezogen oder es wird einfach künstlich Spannung erzeugt, die man nicht bräuchte, damit man es in drei Bände packen kann. Ich habe allerdings keine speziellen Vorlieben… ob ein, zwei, drei oder vier Bände, es muss eben einfach passen und stimmig sein 😀
      Aber zwei Bände passen in die Leseplanung natürlich auch etwas besser 😉
      Liebe Grüße
      Dana

      1. Huhu Dana,
        viel Erotik kann funktionieren, wie du es ja in diesem Beispiel auch festgestellt hast. Ich finde es immer wichtig, dass die Erotik die Haupthandlung nicht total überlagert. Du hast mich wirklich sehr neugierig gemacht :o)
        Ja, ich muss sagen, dass ich gerade aus der Sicht der Leseplanung Dilogien auch sehr genial finde. Oftmals fällt es ja auch schwer abzuwarten, bis alle Teile auf dem Markt sind. Auf einen zweiten Band zu warten ist ja schon schlimm genug und dann noch auf einen dritten … Das sind alles Aspekte, die für mehr Dilogien sprechen ;o)

        Ganz liebe Grüße
        Tanja :o)

        1. Hallo Tanja,
          na mal sehen, ob die Neugier und die Zeit so ausreichen werden, damit du irgendwann zu der Dilogie greifst 😉 Aber es gibt ja auch so viele andere tolle Bücher!
          Und was bei dem einen funktioniert, muss den nächsten ja noch lange nicht überzeugen…

          Dafür kann man in längeren Reihen eben auch länger mit den Figuren unterwegs sein 😀 Es hat immer alles seine Vor- und Nachteile, aber wenn ich so drüber nachdenke, hatte ich in letzter Zeit auch einige Dilogien 🙂
          Liebe Grüße
          dana

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