Rezensionsexemplar
© Forever | Wo mein Herz schlägt . Autorin: Rose Bloom erschienen April 2019 280 Seiten . hier geht’s zum Verlag → Forever/ Ullstein |
immer wieder berührend
Ein Jahr nach ihrer Herztransplantation will Claire ein neues Leben beginnen. Doch vorher hat sie den Wunsch, sich bei der Familie des Spenders zu bedanken. Dazu forscht sie nach deren Identität und macht sich auf den Weg nach Lundy Island, einer kleinen englischen Insel, auf der sie Grant, den Bruder des Verstorbenen, aufsuchen will. Dieser führt eine alte Pension, in welcher Claire unterkommt. Doch als sie Grant gegenübersteht, gelingt es Claire nicht, die Wahrheit über ihren Besuch zu sagen, was nicht nur daran liegt, dass Grant so unfreundlich zu ihr ist. Und so wird Claires Besuch etwas länger als geplant…
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd in der Ich-Perspektive von Claire und Grant, was einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle ermöglicht. Dies ist gerade bei Grant interessant, der sich nach außen als Griesgram gibt, während in ihm ein Gefühlssturm tobt.
Grant hatte sich sein Leben völlig anders vorgestellt, fühlt sich aber der Familie und vor allem seinem verstorbenen Bruder verpflichtet, die heruntergekommene Familienpension fortzuführen, obwohl die Einnamen miserabel sind. Jeder neue Gast bringt ihn in eine Zwickmühle – einerseits benötigt er das Geld, andererseits will er mit den Leuten überhaupt nichts zu tun haben. Und so tut er auch nur das allernötigste, um seine Gäste zu versorgen.
Claire ist das ganze Gegenteil von Grant. Sie ist lebensfroh und dankbar über die Chance, die ihr gegeben wurde. Aber sie hat den Drang, sich zu bedanken, bevor sie ihr Leben mit dem neuen Herzen richtig starten kann. Dafür forscht sie verbotenerweise nach der Identität des Verstorbenen. Nachdem Grant ihr so unfreundlich begegnet und sie die Wahrheit nicht über die Lippen bringt, sucht sie einen anderen Weg, zu helfen und mischt sich in der Pension in alles möglich ein.
Klar, dass sie dabei mit Grant aneinander stößt. Dass sie sich von dem Miesepeter nicht einschüchtern lässt, macht Claire sehr sympathisch. Sie ist hilfsbereit und kontaktfreudig, was ihr auf der kleinen Insel zugute kommt.
Insgesamt ist die Geschichte recht vorhersehbar. Dennoch habe ich das Buch gern gelesen. Claire und Grant kommen sich nur langsam näher. Je mehr der Eisblock schmilzt, desto mehr Angst hat Claire, mit der Wahrheit rauszurücken. So bleibt nicht nur für sie lange die Ungewissheit, wie Grant mit der Nachricht umgehen wird.
Die ernst emotionale Hintergrund, Grants Verlust und auch Claires Schicksal, sorgen immer wieder für bewegende Momente. Darüber hinaus beinhaltet die Geschichte aber auch etliche Witze Szenen, bevor es am Ende sogar noch dramatisch und emotional wird.
Fazit
Zwar hätte ich mir gewünscht, dass einfach mal irgendwas völlig Unerwartetes passiert, dennoch mochte ich das Buch mit seinen spaßigen Szenen, den berührenden Momenten und dem idyllischen Setting. Die wechselnden Ich-Perspektiven machen die langsame Annährung nachvollziehbar. Dass Claire ihr emotionales Geständnis so lange hinauszögert, bringt letztlich auch noch etwas ‚Spannung’. Und das ein oder andere unerwartete Problem müssen die beiden dann zumindest doch noch bewältigen…
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.