Bis ins Herz der Ewigkeit Autorin: Alana Falk erschienen April 2014 | © Carlsen (Impress) |
ein wenig Magie und ganz viel Gefühl
Die 17-jährige Sarah weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird und hat sich damit abgefunden. Von ihren Eltern zum Schonen ermahnt, hält sie sich fast nur im Haus der Kaufmannsfamilie auf. Als sie Jan, dem Sohn der Schneiderin, begegnet, werden ihre Lebensgeister neu geweckt. Sie entwickelt wieder Hoffnungen und Träume, aber kann sie der Todesvorhersage entgehen?
Bis ins Herz der Ewigkeit spielt 1888 in Hamburg. Alana Falk gelingt es, durch anschauliche Beschreibungen die Zeit lebendig und vorstellbar zu machen ohne sich dabei in historischen Details zu verlieren.
Auch die Figuren werden Dank des bildhaften, flüssigen Schreibstils schnell greifbar. Als Leser kann man deutlich die Entwicklung der sympathischen, facettenreichen Protagonisten verfolgen.
Dabei gibt es einen Wechsel in der Erzählperspektive und der Zeit. Sarah und Jan schildern jeweils in der Ich-Perspektive die Erlebnisse ihres Sommers und geben dabei Einblicke in ihre Gedankenwelt. Von Sarah gibt es darüber hinaus noch Kapitel zu einem späteren Zeitpunkt, sodass beim Leser die Neugier wächst, zu erfahren, wie es zu den entsprechenden Ereignissen gekommen ist.
Obwohl man durch diese Vorausblicke ja schon ein stückweit weiß, was passieren wird, gibt es trotzdem noch überraschende Wendungen in der Handlung, die die Spannung weiter steigern.
Überhaupt ist die Geschichte sehr fesselnd. Es gibt, nicht zuletzt auch durch die Wechsel der Zeit, immer wieder Andeutungen, aber erst nach und nach erschließen sich alle Zusammenhänge. Man fiebert förmlich mit den Protagonisten mit: Werden sie der Voraussage entgehen können?
Eine Hilfe dafür könnte der kleine Hauch Fantasy sein, der dem Buch innewohnt: So gibt es einige Menschen, die spezielle Gaben besitzen, die sich allerdings bei der Benutzung verbrauchen. Wird irgendwer Sarah helfen können…?
Schön ist auch, dass es sich hierbei um einen Einzelband mit in sich abgeschlossener Handlung handelt. Ich hätte eine winzige Kritik zum Ende, die sich aber nicht anführen lässt, ohne zu spoilern – wobei ich mir auch gar nicht sicher bin, ob ich wirklich ein anderes Ende hätte haben wollen. Daher nur soviel: Die Geschichte ist von Anfang bis Ende sehr stimmig und man sollte auf jeden Fall Taschentücher bereitlegen – ich habe sie zumindest gebraucht.
Fazit
Eine spannende Grundidee, der bildhafter Schreibstil und die stimmungsvolle Szenerie schaffen einen tollen Rahmen für eine unglaubliche gefühlvolle Geschichte voller Trauer und Hoffnung. Sympathische Charaktere führen den Leser durch eine spannende Geschichte, die trotz des Wissens, was passieren wird, immer wieder zu überraschen weiß.