[gelesen] Wolke Sieben ganz nah von Kirsty Greenwood

Rezensionsexemplar

© Knaur

Wolke Sieben ganz nah

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Kirsty Greenwood
erschienen im Juli 2024
352 Seiten
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Knaur

über zweite Chancen und erste Male

Die Geschichte ist schon etwas skurril, hat mir aber dennoch insgesamt gut gefallen.

Delphi erstickt, als sie sich allein in ihrer Wohnung befindet. Das Jenseits, in dem sie wieder aufwacht, ist völlig anders, als sie es sich vorgestellt hätte. Unerwartet taucht dort ein junger Mann auf, mit dem sie sich sofort gut versteht. Allerdings wurde er fälschlicherweise ins Jenseits befördert und darf daher weiterleben. Auch Delphi bekommt noch eine Chance auf der Erde, muss dafür aber eine Aufgabe erfüllen…

Die 27-jährige Delphi lebt ein eher einsames Leben. Zu ihrer Mutter hat sie kaum noch Kontakt, Freund:innen hat sie nicht und auch auf der Arbeit spricht sie mit ihren Kolleginnen nur das nötigste und lehnt alle privaten Treffen ab.
Ausgerechnet im Jenseits einen Mann zu treffen, mit dem sie sich gut versteht, kommt dementsprechend unerwartet.
Die Aufgabe, diesen Mann auf der Erde aufzusuchen, stellt Delphi vor viele Schwierigkeiten. London ist groß, wo anfangen zu suchen? Also braucht sie Hilfe und ist daher gezwungen, Gespräche zu führen und um Unterstützung zu bitten. Jeder Kontakt fällt Delphi schwer – zumindest zu Beginn. Dafür, dass sie Kontakte sonst so meidet und entsprechend im Umgang mit Menschen auch nicht sonderlich geübt ist, empfand ich Delphi sehr schnell als sehr offen. Natürlich hat sie nur wenig Zeit und es geht wortwörtlich um Leben und Tod. Ihr Wandel von der Einzelgängerin zur beliebten Partyorganisatorin ging mir aber doch etwas zu schnell.

Dies ist aber eigentlich auch der einzige Kritikpunkt*, den ich an der Handlung habe.
Ich mochte sehr, wie Delphi aus sich herauskommt. Wie sie sich um ihren alten, einsamen Nachbarn kümmert und ihm Kontakte verschafft, ist total toll dargestellt. Sie schließt Freundschaften – auch wenn einige Menschen sich ihr ziemlich aufdrängen müssen, damit Delphi sich auf den Kontakt einlässt – und macht ganz neue Erfahrungen. Und sie entwickelt Gefühle, die sie noch nicht kannte.

Delphi ist in Sachen Liebe komplett unerfahren. In welche Richtung die Liebesgeschichte entstehen wird, ist schnell vorhersehbar, dennoch hat mir die ganze Entwicklung mit all ihren Verstrickungen gut gefallen. Der gesamte Handlungsverlauf ist relativ ruhig und kommt ohne künstlich aufgebauschte Dramen aus, was ich sehr angenehm fand.

Das Ende ist dann, ebenso wie der Beginn, wieder sehr schräg. Aber irgendwie fügt es sich doch gut in die ganze Geschichte und schließt die Ereignisse (für mich) stimmig ab.

Fazit

Die ungewöhnliche, etwas schräge Ausgangssituation entwickelt sich zu einer warmherzigen Geschichte, in der wir mit Protagonistin Delphi einige erste Erfahrungen machen können. Zwar ging mir die Veränderung der Protagonistin etwas zu plötzlich, dennoch habe ich die Story, die einige witzige und viele gefühlvolle Momente bietet, sehr gern gelesen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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*Ein zweiter kleiner Kritikpunkt betrifft das ebook: zumindest in der NetGalley-Version fehlten, wenn Delphi per Handynachricht kommuniziert, die Emojis. Dies ist besonders ärgerlich, wenn es um das „schlimmsten, aber effizientesten aller Emojis“ geht oder sie nur mit einem Bildchen antworten. Das ebook zeigte: leider nix. Ob das auch auf die reguläre Kaufversion zutrifft, weiß ich natürlich nicht.

2 Gedanken zu „[gelesen] Wolke Sieben ganz nah von Kirsty Greenwood“

  1. Hallöchen =)

    Freut mich total, das dich das Buch auch überzeugen konnte. Mit deinem Kritikpunkt kann ich leben =). Mir hat es wirklich gut gefallen. Ich fand es auf ganzer Linie schräg sympathisch. Ich hab oft laut lachen müssen über Delphis Reaktionen, Gedanken und Konversationen.

    LG
    Anja

    1. Hallo Anja,
      ich konnte mit meinem Kritikpunkt auch gut leben 🙂 Schräg-sympathisch trifft es wirklich gut. Ich werde die Autorin auch mal im Blick behalten.
      Lieben Gruß
      Anja

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