[gelesen] How to Seduce a Sorcerer von Regina Meissner

Rezensionsexemplar

© Thienemann-Esslinger
How to Seduce a Sorcerer
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Regina Meissner
erschienen im Mai 2024
448 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Loomlight Books/ Thienemann-Esslinger

von Zauberern und anderen Burgbewohnern…

Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Verfall ihres Vater muss Liora sich um ihre Geschwister kümmern. Geld, Jobs und Lebensmittel sind seit dem Krieg knapp.
Daher willigt Liora ein, für die Versorgung ihrer Familie die Frau eines unbekannten Mannes zu werden.
Sie wird zur Burg des berüchtigten Zauberers gebracht, wo sie erst bei der Hochzeit ihren Zukünftigen kennenlernt.
Plötzlich offenbart sich ihr eine Welt voller unerwarteter Fabelwesen. Und auch der Zauberer ist ganz anders, als all die dunklen Geschichten vermuten lassen…

Eine Geschichte mit vielen spannenden Ansätzen, die mich trotzdem nicht komplett überzeugen konnte.
Liora ist eine starke Protagonistin. Sie kümmert sich fürsorglich um ihre Geschwister. Um diese zu versorgen, lässt sie sich auf den Handel ein, einen Unbekannten zu heiraten. Dafür muss sie ihre Familie verlassen und weiß nicht, welche Art von Mann und Zukunft sie erwarten wird.
Auf der Burg bemüht sie sich hartnäckig Antworten zu finden. Immer wieder versucht sie mit Jaro, dem Zauberer, in Kontakt zu kommen und tadelt ihn offen für sein unhöfliches Benehmen. Alles, was sie sich wünscht, ist eine Chance, ihn kennenzulernen.
Auf die Begegnung mit dem übernatürlichen Wesen reagiert sie zunächst verschreckt, akzeptiert deren Existenz dann aber sehr zügig und fügt sich in diese neue Welt ein. Überhaupt hatte ich leider den Eindruck, dass sie die gesamten Umstände sehr schnell akzeptiert. Wo sie am Anfang so viel hinterfragt, nimmt sie plötzlich vieles ohne Erklärung hin. Auch verhält sie sich in einigen Belangen dann ziemlich naiv.
Ihre Sympathien für Jaro kamen mir zu früh und zu schnell. Noch als er sie komplett blöd behandelt, ist sie schon völlig fasziniert von dem ach so schönen Mann.

Der Beginn von Jaros Zuneigung war für mich noch weniger nachvollziehbar. Er ignoriert sie, hat kaum ein Wort für sie übrig und wenn, dann kein positives.
Aber als sie – seiner Meinung nach – einmal etwas ungewöhnliches richtig macht, findet er sie plötzlich total toll und ist freundlich zu ihr. Als hätte sich ihr Wesen dadurch verändert…

Obwohl es im Verlauf noch einige etwas eigenartige Szenen zwischen ihnen gibt, fand ich die zwei zusammen dann aber schon ziemlich süß. Nur dass sich mir halt nicht erschloss, wo die Gefühle herkamen. Gemeinsam erkunden sie die für Liora so fremde Welt und erleben einige kleine Abenteuer mit den vielfältigen magischen Wesen um sie herum. Dabei kommt es zu einigen gefühlvollen Momenten und aufregenden, dramatischen Szenen.

Die magischen Wesen haben mir unglaublich gut gefallen, besonders die anderen Bewohner der Burg, die Liora mit ihren Eigenheiten auf Trab halten, sie aber auch unterstützen.
Die Atmosphäre der verschiedenen Schauplätze ist anschaulich beschrieben. Die (teils düsteren) Märchenvibes mochte ich gern.

Der dann folgende Ausgang ist ziemlich vorhersehbar – nur für Loira irgendwie nicht. Die Wendung am Schluss rundet Lioras Geschichte aber halbwegs versöhnlich ab.
Insgesamt bleiben für mich am Ende allerdings ein paar Dinge ungeklärt. Manche Ereignisse wirken im Weltgefüge irgendwie unrund.

Obwohl es sich hier um einen Einzelband handelt, der durchaus für sich stehen bleiben kann, gäbe es grundsätzlich die Möglichkeit, eine weitere Geschichte in dieser Welt anzusetzen, wenn sich der Kreislauf das nächste Mal schließt…

Fazit

Lioras neues Leben auf der Burg erinnert zunächst ein wenig an die Schöne und das Biest, hat mit dem Märchen aber doch wenig gemeinsam. Die magischen Wesen haben mir unglaublich gut gefallen. Die zwei Hauptfiguren fand ich zusammen zwar süß, die Gefühlsentwicklung war für mich aber nicht nachvollziehbar. Auch sonst bleiben ein paar Fragen offen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] How to Seduce a Sorcerer von Regina Meissner“

  1. Huhu liebe Anja,
    „Noch als er sie komplett blöd behandelt, ist sie schon völlig fasziniert von dem ach so schönen Mann.“ das reicht mir schon, um zu wissen, dass das kein Buch für mich ist. „Schmacht-Schmonzetten“ sind nix die Action-Queen nix.
    LieGrü
    Elena

    1. Hallo Elena,
      ich weiß nicht, ob ich es unbedingt als „Schmacht-Schmonzette“ bezeichnen würde, eine uneingeschränkte Empfehlung gibt es aber leider dennoch nicht…
      Lieben Gruß
      Anja

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