[gelesen] Sator. Die Saat des Bösen von Hailey Winter

© Kuneli Verlag

Sator. Die Saat des Bösen

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Hailey Winter
erschienen November 2023
100 Seiten
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Kuneli Verlag
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gute Kurzgeschichte

Für Sandra ist der Besuch in ihrem Heimatdorf eher eine lästige Pflicht als Freude. Würde ihre Mutter nicht noch immer dort wohnen, würde sie nichts an diesen abgelegenen Ort ziehen, der abgeschnitten von der restlichen Zivilisation zu sein scheint. Nur wenige der Bewohner verlassen den Ort, um in die umliegenden Städte zu fahren. Die Atmosphäre ist eigentümlich, die Gesetze scheinen vom Dort selbst geschrieben zu werden.
Dass Sandra nun in eine Erbstreitigkeit reingezogen wird, hätte sie allerdings nicht erwartet. Schneller als ihr lieb ist, steckt sie mitten in den Ungereimtheiten und muss ihren Kopf für Dinge öffnen, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Normale Polizeiarbeit sieht definitiv anders aus.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Man kann leicht in die Handlung eintauchen und wird gut mitgenommen, auch wenn man, wie bei Kurzgeschichten üblich, nicht so sehr in die Tiefe eintaucht. Die Hintergrundinformationen zu den Charakteren sind reduziert, trotzdem kann man sich ein Bild der Protagonistin machen und bekommt einen Eindruck davon, wie sie tickt und wie ungern sie eigentlich in ihrem Heimatdorf ist. Wenn man ein paar Seiten liest, kann man auch verstehen, dass diese eingeschworene Gemeinde etwas eigentümlich zu sein scheint. Nicht nur, dass jeder von jedem alles zu wissen scheint, man mischt sich auch gern mal ein oder organisiert, was man als wichtig erwachtet. Privatsphäre wird da schnell schwierig. Dass Sandra eigentlich nicht aus beruflichen Gründen da ist, interessiert auch niemanden. Wo sie schon mal da ist, kann sie sich ja auch kümmern und kleine Ermittlungen anstellen. Obwohl sie geplant hatte, nur ein oder zwei Gespräche zu führen, wird sie dann doch recht schnell in die gesamte Sache mit reingezogen und stellt mehr Nachforschungen an, nachdem ihr zugetragen wurde, dass es noch mehr Ungereimtheiten im Dorf gibt. Dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, ahnt man schnell, worum genau es sich dreht, erfährt man dann im Verlauf der Novelle.
Zwischendurch gibt es kleine Passagen, in denen die Atmosphäre düsterer und aufgeladener ist, als im Rest der Kurzgeschichte, die stellenweise schon recht ruhig, aber nicht uninteressant, ist. Da kommt dann auch mehr Spannung auf und man kann etwas mit Sandra mitfiebern, auch wenn es jetzt nicht die ganz großen Wendungen gab. Ich hätte die Auflösung zwar nicht vorhersagen können, aber dafür hat man auch zu wenig Informationen zu Vorgeschichten, Figuren und Co. Um wen es sich dreht, ist aber schnell offensichtlich und dass mit ihr was faul ist, wird ebenfalls früh klar. Welches Geheimnis sich um sie rankt, fand ich aber gut gemacht.
Auch wenn Sandra sich dagegen sperrt, rückt der phantastische Aspekt mit der Zeit mir in den Fokus der „Ermittlungen“. Ich mochte die Verflechtung, es gibt der Handlung noch mal eine andere Stimmung und macht manches nicht gleich ganz so offensichtlich, weil man erst mal herausfinden muss, was genau da an Übernatürlichem mit reinspielt.

Fazit

Eine schöne Kurzgeschichte, die sich flüssig lesen lässt und mit kleinen Spannungsmomenten und Offenbarungen daherkommt. Da man nicht so tief eintaucht und alles recht zügig wieder vorbei ist, ist es eher ein kurzweiliges Leseerlebnis, so dass auch der „Gruselfaktor“ für mich persönlich nicht so groß war, auch wenn einige Stellen schon unheimlichere Elemente enthalten. Der Stil ist insgesamt auf jeden Fall angenehm und ich würde gern auch längere Geschichten lesen, in denen sich dann die Handlung noch mehr aufbaut, man die Charaktere noch mehr kennenlernt und es noch mehr Verstrickungen und Auflösungen geben könnte.

2 Gedanken zu „[gelesen] Sator. Die Saat des Bösen von Hailey Winter“

  1. Huhu Dana,

    ich habe bisher noch nicht viele Kurzgeschichten gelesen. Ich stelle es mir auch schwierig vor in wenigen Seiten Charaktere auszubauen und eine spannende Krimi-Geschichte mit Wendungen zu schreiben. Trotzdem scheint die Autorin eine recht gute Umsetzung hingelegt zu haben. Wobei ich mich noch etwas frage, ob die phantastischen Elemente gut mit dem Krimi-Plot harmoniert haben?

    Ganz liebe Grüße
    Leni

    1. Hallo Leni,
      also ich fand schon, dass es zusammen passte. Das phantastische Element sorge quasi für den Krimipart, wenn man so sagen möchte. Fantasy und Crime gemischt habe ich auch schon öfter gelesen, also das geht schon. Wird ja nur immer sehr unterschiedlich dann gemischt, was dann das Element ist, das nicht real ist.
      Liebe Grüße,
      Dana

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