[gelesen] Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten von Lotte Schweizer

Rezensionsexemplar

© dtv

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten

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Lotte Schweizer, Alexandra Helm (Illustrationen)
erscheint am 12. Oktober 2023 ab 7 Jahren
128 Seiten
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hier geht’s zum Verlag → dtv
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schön gestaltetes Kinderbuch

Emma wünscht sich schon lange einen Hund. Zu ihrem anstehenden Geburtstag könnte es nun endlich soweit sein. Ihr Papa macht so komische Andeutungen, alles spricht dafür, dass sie nun ihren Herzenswunsch erfüllt bekommt. Dann kommt es jedoch ganz anders und Emma bekommt keinen Hund, sondern zwei Brüder und eine Stiefmutter. Zunächst ist sie nicht übermäßig begeistert, aber schnell merkt sie, dass sie mit den anderen Verbündete bekommen hat, denn alle lieben Hunde. Alle außer ihrem Vater. Mit vereinten Kräften schaffen sie es dann aber doch, Emmas Papa zu überzeugen und nehmen einen Hund aus dem Tierschutz auf. So brav, pflegeleicht und wohlerzogen wie angekündigt, ist der Kleine dann aber irgendwie gar nicht. Und wie Emma und ihre neuen Brüder bald herausfinden, gibt es da noch ein ganz anderes Geheimnis…

Der Schreibstil innerhalb der Geschichte ist flüssig und einfach gehalten. Hauptsächlich kurze Sätze, viel wörtliche Rede und nicht zu überladene Szenen werden es auch jungen Lesenden oder Zuhörern leicht machen der Handlung gut folgen zu können. Die tollen Illustrationen machen die Geschehnisse zusätzlich sehr lebendig und greifbar. Man bekommt eine Vorstellung von den Figuren und Schauplätzen. Witzige Situationen, Pannen und selbst der manchmal etwas chaotische, neue Alltag wirken mit Bildern gleich noch mal intensiver. Etwas schade war es, dass im Leseexemplar ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Illustrationen mehr enthalten waren. Diese sind in den normalen Büchern dann natürlich drin. Daher ist es nicht ganz so gut zu beurteilen, wie sehr die bunten Zeichnungen die Handlungsverläufe vielleicht noch mal unterstützt hätten. Manches ergibt sich durch die Einbindung von Illustrationen ja doch noch mal anders oder zumindest detaillierter. Man kann die Dinge, die beschrieben werden, direkt sehen und noch mal anders mitverfolgen. Ich schätze, in der Originalausgabe ist das Leseerlebnis noch mal besser und mitreißender.

Ich mochte die Zusammenstellung der Familie ganz gern. Jeder bringt ein paar kleine Einzelheiten mit, auch wenn es da jetzt nicht so extrem in die Tiefe geht. Manchmal hätte ich mir schon gewünscht, noch mehr zu den Figuren zu erfahren. Auch dass sie sich sofort alle prima verstanden haben, obwohl sie so spontan zusammengezogen sind, wirkt vielleicht nicht komplett realistisch. Immer wieder gibt es im Buch kleine witzige Momente, ein bisschen Chaos und Turbulenzen. Manche Probleme lösen sich sehr schnell auf, andere brauchen etwas mehr Zeit, besonders zum Ende hin geht vieles aber schon recht flott. Durch die Einbindung von Halloween, dunklen Schauplätzen und Vampiren gibt es auch einen kleinen Gruselfakor im Buch, den ich persönlich jetzt nicht als sehr hoch empfunden habe, das könnte für Siebenjährige aber vielleicht noch anders wirken. Auch Emma hat manchmal etwas Angst vor den Orten oder Herausforderungen, die anstehen, was ich als authentisch empfand. Gemeinsam mit ihren Brüdern, ihrem tierischen Familienzuwachs und weiterer Unterstützung traut sie sich dann aber doch. Für mich hätte der Fokus hier und da auch ein wenig anders liegen können, insgesamt fand ich die Zusammenstellung aber nicht schlecht und es hat Spaß gemacht die Charaktere bei ihren kleinen Abenteuern zu begleiten und mehr über sie alle zu erfahren. Freundschaft und Zusammenhalt spielen auch immer wieder eine große Rolle.

Fazit

Ein schönes Kinderbuch, das durch die farbenfrohen Illustrationen sehr lebendig wird. Sprachlich leicht gehalten, sollte es auch für junge Zuhörende oder Lesende gut möglich sein, der Handlung zu folgen. Stilistisch hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn es für meinen Geschmack hier und da etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können, manches etwas flott ging und der Fokus manchmal vielleicht auch mehr auf dem „Vampirtier“ hätte liegen können“. Alles in allem hat es aber Spaß gemacht Emma und ihre neuen Brüder zu begleiten.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten von Lotte Schweizer“

  1. Hallo liebe Dana,
    ich finde die Inhaltsangabe zum Buch klingt schon richtig klasse. Der Titel und auch deine Rezension verraten dann ja auch schon ein wenig mehr über den neuen Hausbewohner.

    Ich fand es sehr überraschend zu lesen, dass das Leseexemplar auf einige Illustrationen verzichtet. Das hatte ich bislang auch noch nicht. Ich verstehe, dass es dir schwerfällt zu beurteilen, wie dann das Original mit weiteren Illustrationen auf den entsprechenden Leser wirken könnte.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Spannung für jüngere Leser dann noch stärker zum Tragen kommt.

    Alles in allem klingt das nach einem richtig tollen Kinderbuch, das man vermutlich perfekt jetzt zu Halloween (vor-)lesen könnte :o)

    Vielen Dank für diese schöne Vorstellung.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ja, ich fand es auch etwas schade, dass hier so viel fehlte, weil eben doch einiges vom Leseerlebnis dabei dann flöten geht. Kinderbücher mit Illustrationen leben ja häufig dann eben auch genau davon und wenn man die dann nicht mehr hat, wird die Handlung auch einfach nicht mehr ganz so gut getragen. was ja nicht heißt, dass man den Inhalt nicht versteht. Aber ein Stück Lebendigkeit fehlt eben schon. Warum das nun so gemacht wurde, ob das ein zeitliches Problem war oder von Anfang an so geplant, dass über Vorablesen nur die „Leseexemplare mit reduzierten Bildern“ rausgegeben werden, weiß ich nicht. Ich wusste es vorher nicht,w as aber daran lag, dass man es wohl vergessen hatte, dazu zu schreiben auf der Seite.
      An sich mochte ich das Buch aber trotzdem gern und ich glaube schon, dass Kinder auch Spaß damit haben könnten.
      Liebe Grüße,
      Dana

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