[gelesen] Selbst ist die Fee von Liane Mars

Rezensionsexemplar

© Piper
Selbst ist die Fee
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Liane Mars
erschienen im April 2023
336Seiten
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Piper

Verdrehte Cinderella-Story

Die Idee der verdrehten Cinderella-Story hat mir grundsätzlich richtig gut gefallen. Gleichzeitig hat sie mir aber auch einen Knoten im Kopf beschert: Manche Menschen tragen ein Märchengen in sich. Wird dieses Gen erkannt, bekommen sie eine oder mehrere Feen an ihre Seite gestellt. Diese Feen sorgen dann dafür, dass sich das Leben dieser Märchengestalt möglichst nah am Märchen entwickelt, damit alles seinen gewohnten Gang gehen kann, da sonst Chaos entstehen kann. Ganz schön schwer vorstellbar, dass verschiedene Märchengestalten gemischt und mehrfach gleichzeitig existieren können, sodass dann mehrere Cinderellas auf demselben Ball um denselben Prinzen konkurrieren.
Ebenfalls ein wenig verwirrt haben mich die Feen, die alle einfach nur „Märchenfee“ heißen. Wenn mehrere davon aufeinandertreffen, wird es daher ganz schön unübersichtlich.

Protagonistin dieser Geschichte ist Cindy – nein, das stimmt nicht, die eigentliche Protagonistin ist Cindys gute Fee, die kurz vor ihrer Abschlussprüfung steht und daher großen Wert darauf legt, dass Cindy eine möglichst „echte“ Cinderella wird. Allerdings mag Cindy weder putzen, noch hat sie Interesse an einem Prinzen. Ihre Stiefschwestern sind auch gar nicht böse. Und der Prinz nicht an Cindy interessiert. Eine ziemlich schwierige Aufgabe also für unsere Märchenfee, die den Prinzen dummerweise interessanter findet, als sie sollte… Die Mädchenwelt steht kopf, Cindys Leben auch und die Fee fürchtet um ihre Zulassung als Märchenfee. Chaos pur also… Für meinen Geschmack ist es an machen Stellen sogar ein wenig zu viel Chaos. Es geht so ziemlich alles schief, jede Situation endet im größtmöglichen Schlamassel. Manches war mir zu überzogen, zu laut, zu schräg, zu bunt. Auch das Verhalten der Figuren ist manchmal etwas übertrieben. Dennoch macht es insgesamt Spaß, das Buch zu lesen.

Richtig gut gefallen hat mir die Entwicklung zwischen der Fee und dem Prinzen, die sich zunächst zahlreiche Wortgefechte liefern. Märchenfee versucht so unsympathisch und uninteressant wie möglich zu sein und erreicht jedes Mal das genaue Gegenteil.

Die anfangs weinerliche, faule Cinderella kann im Verlauf immer mal wieder überraschen. Und auch Cinderellas Familie ist liebevoll und facettenreich ausgearbeitet.

Der Schreibstil ist super, anschaulich und flüssig, wie ich es von den Büchern von Liane Mars bereits gewohnt bin.

Fazit

Es fiel mir etwas schwer, mich in die Welt, in der verschiedene Märchenfiguren auftauchen können und sogar mehrere Cinderellas gleichzeitig auf dem alles entscheidenden Ball erscheinen können, hineinzudenken. Die Geschichte um die Märchenfee und ihren Schützling Cinderella, die sich so gar nicht an ihre Märchenrolle halten will, hat mir insgesamt aber gut gefallen. Es gibt gefühlvolle Momente, aber vor allem jede Menge chaotische Szenen. An manchen Stellen war es mir allerdings zu übertrieben chaotisch.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „[gelesen] Selbst ist die Fee von Liane Mars“

  1. Hallöchen 🙂
    hach ich freue mich das ihr es auch gelesen habt. Märchenadaptionen liebe ich ja. „Selbst ist die Fee“ fand ich mal einen spannenden Ansatz. In der Form hatte ich es noch nicht gelesen.
    Ich habe Tränen gelacht, Märri fand ich einfach herrlich. Aber auch die Message fand ich schön und wichtig.
    Ganz liebe Grüße, Claudi

    1. Hallo Claudi,
      ich lese auch sehr gern Märchenadaptionen und mag es, wenn bekannte Elemente modern oder verdreht interpretiert werden 🙂
      Die anderen Bücher der Autorin lohnen sich auch 😉
      Viele Grüße
      Anja

    2. Hallo Claudi,
      ich lese auch sehr gern Märchenadaptionen und mag es, wenn bekannte Elemente modern oder verdreht interpretiert werden 🙂
      Die anderen Bücher der Autorin lohnen sich auch 😉
      Viele Grüße
      Anja

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