[gelesen] Schattenthron 2: Bringerin des Lichts von Beril Kehribar

Rezensionsexemplar

© Carlsen

Bringerin des Lichts

Schattenthron 2
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Beril Kehribar
erschienen September 2022
352 Seiten
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Carlsen
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spannender als Band 1, Verhalten der Figuren aber oft nicht nachvollziehbar

Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden.

Der Erzählstil mit den vielen wechselnden Perspektiven wird beibehalten. Da ich Band 1 direkt davor gelesen habe und mit den Figuren vertraut war, habe ich schnell in die Geschichte, die nahtlos fortgesetzt wird, zurückgefunden.

Mein Fazit von Band 1 lässt sich in großen Teilen auch in Band 2 wiederholen: Ich mag die Grundgeschichte, die zwei Welten, die Elfen mit ihren tollen unterschiedlichen Fähigkeiten, störe mich aber oft am Verhalten der Figuren. Dieses finde ich häufig wenig nachvollziehbar und schwer nachfühlbar, auch wenn ich insgesamt sagen würde, dass die Emotionen etwas besser spürbar waren als im ersten Band.

Allerdings gibt es in diesem Band einige Ereignisse, die für mich nicht nachvollziehbar waren:
– Die Charaktere stehen unter großer Zeitnot, verplempern aber dennoch immer wieder Zeit mit langen Diskussionen oder unnötigen Pausen. An einer Stelle wird durch eine List eine Pause erzwungen, der sich sämtliche Charaktere ergeben, obwohl eigentlich alles schnell gehen soll. Warum also nicht einfach nur die eine Person, deren Auftrag für die Unterbrechung sorgt und die für das Gelingen der Aufgabe ohnehin nicht von Relevanz ist, zurücklassen?! Für mein Empfinden agieren die Figuren oft nicht logisch, sondern so, wie es für den zurechtkonstruierten Handlungsverlauf eben gerade benötigt wird. Dies gilt auch für die Kräfte der Elfen, die sich immer genau in den richten Situationen manifestieren und natürlich auch ohne große Übung sofort beherrscht werden können.
– Statt sich direkt der Quelle des Problems zu widmen, wird erst noch eine riesige Schlacht ausgefochten und Dutzende „Unschuldige“ getötet, die vielleicht eingelenkt hätten, hätte man ihnen die Tatsachen vor Augen geführt. Dies wurde allerdings gar nicht erst versucht.
– Dabei zeigt doch eine andere Figur, wie schnell sich eine Einstellung ändern kann. Beharrt sie zunächst felsenfest auf ihrer Position, überlegt sie es sich dann ohne jede Erklärung anders und ändert damit den Handlungsverlauf entscheidend.

Schade ist nach wie vor auch, dass sich viele Probleme sehr leicht auflösen lassen und auch große Kämpfe in vergleichsweise wenigen Sätzen abgehandelt werden.

Kaaya und ihre ganze Entwicklung wird diesmal etwas greifbarer. Ihre gegensätzlichen Gedanken und Gefühle bezüglich der zwei Männer in ihrem Leben waren für mich aufgrund ihrer Situation nachvollziehbar. Die Liebesgeschichte um Kaaya hat mir gut gefallen. Das zweite Liebesdreieck wäre für mich allerdings nicht nötig gewesen, zumal die Geschichte diesbezüglich offen bleibt. Wirkt auf mich, als hätte man sich hier ein Schlupfloch für einen weiteren Band gelassen.

Das Ende kommt etwas schnell und stellt die LeserInnen vor vollendete Tatsachen, lässt dabei aber viele Antworten zum Wie, Wann, Wie lief es ab, Wer jetzt eigentlich, Was sagen die Menschen zur Situation der Elfen… … aus

Fazit

Die Handlung ist von Beginn an temporeicher und auch spannender als Band 1. Es gibt kleinere Wendungen und Überraschungen, andere Ereignisse sind vorhersehbar. Spannende Szenen werden allerdings zu schnell abgehandelt, Probleme zu einfach gelöst. Leider war das Verhalten der Figuren für mich oft nicht nachvollziehbar, was letztlich den ganzen Handlungsverlauf ein wenig holprig wirken lässt.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

5 Gedanken zu „[gelesen] Schattenthron 2: Bringerin des Lichts von Beril Kehribar“

  1. Huhu liebe Anja,
    puh, nach deiner Beschreibung war Band 2 auch nicht der Burner. Bei weiteren 3 Möhren werde ich locker auf die Lektüre der Bücher verzichten.
    Kann es sein, dass du nicht so richtig in die Zielgruppe gepasst hast? Es klingt für mich nach Lektüre für ältere Teens.
    LieGrü
    Elena von Elenas-ZeilenZauber

    1. Hallo Elena,
      ich lese gern und regelmäßig Jugendbücher, in deren Zielgruppe ich nicht passe 😀 Und hin und wieder störe ich mich auch am durchaus passenden, aber trotzdem anstrengend naiven Verhalten der Figuren. Aber das war hier ja nicht das Problem…
      Viele Grüße
      Anja

  2. Hallo liebe Anja,

    nachdem ich gerade deine Rezensio zu Band 1 gelesen habe, musste ich jetzt schnell noch die von Band 2 lesen. Zumindest das Fazit um ein besseres Bild zu bekommen 😀 Alles in allem kann man schon sagen, dass dich die Dilogie nicht so richtig überzeugen konnte. Ja es gibt schon spannende Momente, aber es ist auch kein Verlust sie nicht zu lesen. Bei mir liegen sie noch auf dem SuB. Ich bin gespannt, wann und ob ich noch zu den Büchern greife. Vielen Dank für deine Einschätzung 😀

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      dann bin ich sehr gespannt, wie deine Meinung ausfallen wird, falls du dir die Bücher irgendwann vornimmst 🙂
      Ich würde sie jetzt weder brennend empfehlen noch davon abraten. Letztlich hilft es nur, sich ein einges Bild zu machen 😀
      Lieben Gruß
      Anja

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