[gelesen] Schattenthron 1. Erbin der Dunkelheit von Beril Kehribar

© Carlsen
Erbin der Dunkelheit

Schattenthron 1
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Beril Kehribar
erschienen Januar 2022
352 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Carlsen
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spannende Ansätze, kann aber nicht komplett überzeugen

Kaaya hat keine Vergangenheit, keine Erinnerungen, keine Familie. Nichts außer Arian, der sie einst von den Straßen geholt und bei sich aufgenommen hat. Doch bevor sie ihrem besten Freund sagen kann, was sie wirklich für ihn empfindet, wird seine Seele von einem Schattenelfen gestohlen und er bleibt als Hülle zurück. Um ihn zu retten, reist die 18-Jährige ins Reich der Schatten, wo sie sich inmitten eines uralten Krieges wiederfindet. Das, was Kaaya dort über sich erfährt, bringt alles ins Wanken, an das sie bisher geglaubt hat. Sie muss erkennen, dass sie niemandem mehr vertrauen kann, nicht einmal sich selbst und ihren eigenen Gefühlen – gerade wenn es um den mysteriösen Kronprinzen Ilias geht, der seine ganz persönliche Mission verfolgt … Klappentext: © Carlsen

Dieses Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Viele Dinge haben mir gefallen, genauso viele haben mir aber auch Probleme bereitet.
Den Weltenentwurf fand ich ganz spannend. Es gibt zwei Reiche in parallelen Welten, in einem gibt es Tag und Nacht. Hier leben Menschen und Lichtelfen. Im Schattenreich hingegen ist es dauerhaft dunkel. Hierhin wurde einst eine Gruppe Elfen verbannt. Durch entstandene Risse zwischen den Welten sind nun Übertritte möglich. Und damit gelangen dunkle Mächte ins Reich des Lichts… Teilweise hätte ich mir noch weitere Informationen zu den Welten, seinen Bewohnern und der Vergangenheit gewünscht.

Die Handlung an sich ist interessant. Es gibt zahlreiche Geheimnisse, Intrigen und eine aufregende Suche mit zahlreichen Hindernissen – die sich allerdings größtenteils sehr leicht bewältigen lassen. Die vielen Andeutungen und offenen Fragen machen neugierig auf die Antworten in Band 2, nachdem der Auftakt am Ende mit einer überraschenden Wendung daherkommt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht verschiedener Charaktere, ohne dabei aber allzu tief in die Figuren vorzudringen. Daher blieben mir ihre Gedanken und Gefühle leider oft verborgen. Besonders zu Kaaya habe ich keine Verbindung aufbauen können, da man kaum etwas über sie erfährt.
Es gibt einige Momente, in denen ich auch das Verhalten der Figuren nicht verstehen konnte. Beispiel: Ein wichtiger Gegenstand verschwindet und die erste Frage ist, „Was machen wir jetzt, wie finden wir Ersatz“, statt der naheliegenden Frage nachzugehen, wie das passiert sein konnte, wo doch nur wenige Personen – alle am Gespräch beteiligt – Zugang dazu gehabt haben.

Die Art der Erzählweise hat für mich zudem dazu geführt, dass ich die Zusammenhänge nicht immer eindeutig fand, wenn sätzelang von „sie“ gesprochen wird. Auch an anderen Stellen empfand ich den Schreibstil als etwas holprig und wiederholungslastig.

Fazit

Letztlich fand ich das Buch nicht schlecht – umgehauen hat es mich aber auch nicht. Es gibt zu viele Figuren, über die man durchweg viel zu wenig erfährt – außer dass die meisten ähnliche Schicksale zu teilen scheinen, dass sie von zuhause abgehauen sind, rausgeworfen wurden oder schreckliche Väter haben.
Die ersten 150 Seiten passiert wenig. Konflikte und Kämpfe können allesamt sehr schnell bewältigt werden. Einige unerwartete Wendungen sorgen aber dennoch immer wieder für kleine Spannungsmomente.

 

3 Gedanken zu „[gelesen] Schattenthron 1. Erbin der Dunkelheit von Beril Kehribar“

  1. Guten Morgen Anja,

    oh je, das klingt jetzt irgendwie nicht so prickelnd. Ich hab das Buch ja bei euch gewonnen, und das Cover ist ja so toll und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Aber ich mag es auch nicht, wenn es zu einer Fantasywelt keine Hintergründe gibt und auch das Liebesdreieck, das ich erst bei der Ankündigung der Fortsetzung so wirklich wahrgenommen habe, lässt mich eher die Augen verdrehen.
    Naja, ich bin mal gespannt, ob du die Fortsetzung lesen wirst und was du dazu sagst. Ich glaube, bei mir wird es sich das Buch erstmal noch ein bisschen auf dem SuB bequem machen 😀

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

    1. Hallo Steffi,
      die Meinungen zum Buch gehen ja weit auseinander. Von großer Begeisterung bis zum absoluten Zerriss. Es hilft also nur, dir eine eigene Meinung zu machen 😉
      Ich habe Band 2 übrigens direkt im Anschluss gelesen und fand ihn etwas spannender, habe mich aber auch wieder an einigen Details gestört.
      Viele Grüße
      Anja

  2. Huhu liebe Anja,
    wenn die Charaktere flach bleiben, kann ich auch keine Verbindung finden. Und wenn dann auch noch der Schreibstil „holprig und wiederholungslastig“ ist, müsste sich die Autorin schwerst in Zeug legen, damit ich weiterlese. Werde mir jetzt umgehend deine Rezi zu Teil 2 durchlesen.
    LieGrü
    Elena von ElenasZeilenZauber

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