[gelesen] Da wird ja der Hund in der Hölle verrückt von Louisa Masters

©Second Chances Verlag
Da wird ja der Hund in der Hölle verrückt

Teufel sind auch nur Menschen 3
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Louisa Masters
erschienen April 2022
300 Seiten
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Second Chances Verlag
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Vorbereitungen aufs Finale

Achtung: dritter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgehenden Bände enthalten! Es stehen zwar andere Charaktere im Mittelpunkt, die übergeordnete Handlung geht jedoch weiter.

Für das Team des CSG, der Community of Species Government, in dem Alistair arbeitet, gibt es schon seit einiger Zeit sehr viel zu tun. Die Unruhe nimmt zu, es offenbaren sich immer mehr  Details, die verdeutlichen, wie lange ihre Gegenspieler bereits planen, vorbereiten und im Geheimen agieren. Um zu verhindern, dass ihre Feinde ihre schrecklichen Pläne noch weiter vorantreiben können und womöglich immer weiter Unschuldige in Gefahr geraten, untersuchen Höllenhund Alistair und das Oberhaupt der Shifter Aiden ein Gebiet, in dem sie auf weitere Hinweise hoffen.
Nebenbei muss Alistair jedoch auch mit seinen aufgewühlten Gefühlen klarkommen, schließlich hatte er doch der Liebe abgeschworen, für immer. Unverbindlicher Spaß ist okay, mehr nicht. Das war schon ewig so und sollte auch so bleiben, allerdings bringt seine Reisebegleitung dieses Vorhaben gehörig durcheinander.

Vorallem zu Beginn des Bandes, aber auch ein wenig im Verlauf der Geschichte, gibt es ein Rückblenden auf die vorausgegangene Handlung. Man bekommt ein kleines Update, was zuletzt und auch in der ausgeblendeten Zwischenzeit passiert ist. Mir gefiel die Stimmung, mit der man in das Buch einsteigt total gut, weil sie einen gleich wieder einen tollen Eindruck von der etwas ungewöhnlichen Truppe gibt. Jeder darf seine Ecken und Macken gleich mal wieder zeigen und ausleben, so hat man die Protagonisten wieder auf dem Schirm und die weiteren Ermittlungen können starten.

Alistair ist ein wenig… aufgedreht. Er ist irgendwie liebenswürdig, aber auch auf Dauer etwas anstrengend, weil er sich keinen dummen Spruch verkneift, schnell mal die beleidigte Leberwurst spielt, seine besten Freunde gern für sich beansprucht, Zuspruch sucht und ansonsten sehr von seinen körperlichen Vorzügen überzeugt ist. Klingt irgendwie nach einem unsympathischen Charakter? Ist er aber irgendwie nicht. Er ist auch lustig und locker und irgendwie mag ich seine Art, auch weil sie so im Kontrast zu den anderen Figuren steht, die man größtenteils aus den vorherigen Bänden ja auch schon kennt. Alistair ist eben ein echtes Unikat. Wenn er immer im Fokus stehen würde, wäre es mir auch zu viel, aber für einen Band war es okay. Außerdem zeigt er im Verlauf der Geschichte auch andere Facetten und so wird deutlich, dass er in seinem Beruf durchaus weiß, was er tut, er da auch fokussiert und konzentriert ist und nicht der verspielte, schmusige Höllenhund. Wer die anderen Bände kennt, wird wissen, was ich meine und dann weiß man ja auch, was einen erwartet, wenn man mehr Zeit mit Alistair verbringen wird.
Aiden ist da deutlich ruhiger, geerdeter, souveräner und alles andere als aufgedreht. Er sagt zwar auch, wenn ihm etwas nicht passt und lässt nicht alles mit sich machen, aber er ist nicht so jemand, der sich direkt in den Mittelpunkt drängt. Allerdings steht er durch sein Amt als Oberhaupt der Shifter natürlich schon im Fokus, wenn er irgendwo auftaucht. Man kennt ihn und er ist gern von seinen Schützlingen umgeben. Von ihm hat man in den anderen Büchern noch nicht so sehr viel erfahren, hier taucht man dann auch in seinen Charakter noch etwas mehr ein.

Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten berichtet wird, erhält man detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten und kann intensiv miterleben, wie sich auch ihre Gedanken in Bezug aufeinander mit der Zeit verändern. Sam, Gideon, Noah und Andrew spielen eher eine untergeordnete Rolle, sind aber entweder über Telefonate oder auch bei persönlichen Treffen in die Handlung integriert, ebenso wie einige ebenfalls schon bekannte Figuren und auch ein paar, die bisher keine Rolle spielten oder die neu dazukommen. Der Fokus liegt aber auf Aiden und Alistair.
Es gab für mich beim Lesen immer wieder Momente zum Schmunzeln und auch ein paar zum Kopfschütteln. Obwohl es weite Teile der Handlung eher ruhig wirkt, werden doch auch ein paar neue Fragen aufgeworfen, es ergeben sich einige neue Zusammenhänge, die für den weiteren Verlauf wichtig sind. Zwischendurch hätte ich noch ein bisschen mehr Probleme oder Action erwartet. Es war alles ziemlich geradlinig, obwohl nicht immer alles ganz nach Plan gelaufen ist. Gute Vorbereitung hilft natürlich, um kein Chaos entstehen zu lassen, aber irgendwie hab ich eben immer gedacht, da kommt doch jetzt noch was. Trotzdem hat mir der Band gut gefallen, man ist auf jeden Fall neugierig auf Band vier, vorallem durch die neuen Offenbarungen und Möglichkeiten, die sich hier ergeben.
Die Liebesgeschichte ist ähnlich, wie man sie aus den anderen beiden Bänden kennen, nur ein bisschen mehr auf Alistairs Art. Sein einnehmendes Wesen kommt hier immer mal durch, er bedrängt aber niemanden, wenn derjenige etwas nicht will. Nach wie vor bekommen die Charaktere nur ein geringes Maß an Tiefe. Man bekommt zwar ein Gespür für sie, es wird aber nicht besonders tiefgründig, ich mag aber auch einfach die Dynamik, die zwischen den Charakteren entsteht. Da die Rundrumgeschichte interessant ist und ich den Stil in der Kombination mit den verschiedenen Wesen (Vampire, Gestaltwandler und Co), der oft heiteren Stimmung, dem lockeren Schreibstil und den kleinen Liebespassagen mag, lassen sich die Bände einfach sehr flott lesen und unterhalten einen gut.

Fazit

Der dritte Band ist stilistisch auf jeden Fall mit den Vorgängern gleichzusetzen. Es gibt ein neues Liebespaar, das jetzt nicht überraschend kam, die übergeordnete Handlung geht währenddessen weiter, man bekommt neue Zusammenhänge und Hintergründe offenbart, was neue Fragen aufwirft und einen – hoffentlich- gut auf das Finale der Reihe vorbereitet. Obwohl es den Charakteren insgesamt an Tiefe fehlt, macht es Spaß, sie zu begleiten und mit ihnen zu ermitteln. Es gibt witzige Szenen und eine tolle Dynamik zwischen den Figuren. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den nächsten Band.

 

2 Gedanken zu „[gelesen] Da wird ja der Hund in der Hölle verrückt von Louisa Masters“

  1. Hallo liebe Dana,
    ich kannte die Reihe bislang noch nicht. Ich muss aber sagen, dass es ganz gut ist, dass du geschrieben hast, dass Alistair gar nicht so unsympathisch war. Von der Beschreibung seines Charakters her, könnte man den Eindruck gewinnen, dass seine Figur doch etwas schwierig sein könnte ;o)
    Interessant finde ich auch, die Figur eines Höllenhundes. So ein Wesen hatte ich in Büchern bislang auch noch nicht.

    Trotz kleiner Kritikpunkte scheint es sich hier um eine kurzweilige und sehr unterhaltsame Geschichte zu handeln. Das hört sich definitiv interessant an.
    Aus wie vielen Büchern besteht denn die Reihe? Weiß man das schon?

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob die Reihe so richtig in dein Beuteschema passen würde. Von den Büchern, die du sonst so liest, würde ich eher sagen, vielleicht nicht so 😉 Die Figuren haben nicht sooo viel Tiefe, es gibt zahlreiche Anspielungen auf Sex oder sexuelle Anziehung und Co. Die Zusammensetzung des Teams aus den unterschiedlichen Wesen, wäre da sicher schon eher was, was du cool finden würdest. ^^
      Heißt ja aber nicht, dass ich mich nicht täuschen könnte, ich vergleiche es jetzt ja nur mit den Büchern, die wir beide so gelesen haben oder bei denen ich weiß, in welche Richtung es sonst so geht.
      Alistair ist definitiv speziell 😀 Und grenzt schon ein wenig an nervig, aber irgendwie ist er auch cool und mir liegt der Flow der Geschichte, trotz einiger Kritikpunkte.
      Soweit ich weiß, werden es vier Bände, der vierte erscheint im September noch. Wenn es da dann doch noch nicht fertig ist, werden es vielleicht auch fünf 😀 Aber mein Hirn hat irgendwie 4 gespeichert 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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