 ©Audible Studios | Monster 1983 Staffel 2 . Ivar Leon Menger, Anette Strohmeyer, Raimon Weber gesprochen von: David Nathan, Luise Helm, Benjamin Völz, Nana Spier, Ekkehardt Belle, Norbert Langer und anderen erschienen: Oktober 2016 Hörbuch, ungekürzte Lesung: 592 Minuten . . |
tolle Fortsetzung, etwas schwächer als der Auftakt; genial gesprochen
Achtung: zweite Staffel! Vorwissen zum Hören des Hörspiels erforderlich, die Handlung baut direkt aufeinander auf und auch wenn es zu Beginn einen kurzen Rückblick gibt, wird dieser nicht ausreichen, um die Zusammenhänge komplett zu erfassen. Besonders durch die verschiedenen Handlungsstränge, die parallel zueinander laufen und teilweise Überschneidungen aufweisen, würde man wohl einiges nicht verstehen. Der Zusammenschnitt der Szenen war zwar interessant, erfasst aber nicht die Komplexität und Vielseitigkeit der Geschichte. Da ich Staffel eins jedoch direkt davor gehört habe, war es für mich kein Problem, in die Handlung reinzukommen.
In Harmony Bay ist es seit einiger Zeit nicht mehr so harmonisch, wie der Name des Ortes glauben lassen mag. Nach den mysteriösen Morden der letzten Zeit scheint es jetzt wieder etwas ruhiger zu werden in dem kleinen Städtchen, doch für Deputy Landers ist die Ruhe eher trügerisch. Es gibt zu viele Ungereimtheiten, die Fragen aufwerfen. So ermittelt er auf eigene Faust und muss dabei aufpassen, wem er auf die Füße tritt.
Und auch für die Familie Cody stehen unruhige Zeiten an nach den vorausgegangenen Ereignissen.
Nach dem turbulenten Ende der ersten Staffel mit all den Enthüllungen, die aber gleichzeitig noch weitere Fragen aufwerfen, war ich sehr neugierig auf die Fortsetzung. Anders als in der ersten Staffel spaltet sich die Handlung hier nicht nur in einzelne Stränge auf, bei denen unterschiedliche Figuren innerhalb von Harmony Bay im Fokus stehen, sondern es gibt noch eine zweite Zeitebenen, die an einem anderen Orten spielt. Dennoch haben die Ereignisse miteinander zu tun und laufen später in der Staffel wieder zusammen. Ich hätte diese Zeitverschiebung nicht unbedingt gebraucht. Manchmal empfand ich sie auch einfach als unnötig. Der zweite Strang, außerhalb von Harmony Bay, war sehr spannend, oft sogar spannender und turbulenter als der, der in dem kleinen Städtchen spielte, aber es ist eben auch etwas rausgelöst aus dem anderen und hätte genauso funktioniert, wenn zwischen den Strängen nicht mehrere Monate gelegen hätten.
Die Handlung wird Stück für Stück noch komplexer, es werden einige Verstrickungen aufgelöst, Fragen geklärt, gleichzeitig aber auch noch ein paar neue aufgeworfen. Ein paar der Entwicklungen konnte man ahnen, jedoch nicht in all den Details und der letztendlichen Komplexität. Das Rätseln und „mitermitteln“ beim Zuhören hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Auch wenn man durch die Erzählerperspektive an einigen Stellen einen Wissensvorsprung hatte und damit nicht alles unerwartet kam bzw. sich Zusammenhänger früher ergeben haben, als für manchen Beteiligten.
Durch den unterschiedlichen Fokus, den es in den Folgen gibt, hat mir nicht jede gleichgut gefallen, insgesamt empfand ich die Staffel als etwas schwächer, als die erste, aber sie hat mir dennoch gut gefallen. Es gab einige turbulente, spannende und gruselige Passagen, aber auch Szenen, in denen es mehr um die Charaktere selbst ging und man ein paar mehr Einblicke zu ihnen und ihren Geschichten bekommen hat. Manche Passagen sind schon auch recht düster und etwas heftiger.
Schön fand ich, dass sich Deputy Landers einen richtigen Sprung gemacht hat, sowohl was meine Sympathie für ihn betrifft, als auch sein Verhalten allgemein. Er hat sich echt gut gemacht und toll entwickelt innerhalb der zweiten Staffel und zeigt nun andere Facetten, als noch zu Beginn. Auch einige der anderen Figuren sind mehr in den Fokus gerückt und konnten dadurch an Tiefe gewinnen. Der umfangreiche Cast lässt sehr viele unterschiedliche Charaktere zusammenkommen. Die allermeisten von ihnen kennt man bereits. Ein paar weitere kommen darüber hinaus noch dazu. All die Namen zu behalten und zu sortieren, ist nicht immer leicht, aber die Figuren, die wirklich wichtig ist, hatte ich schon auf dem Schirm. Manche sind einem sympathisch, andere nicht – bei vielen von letzteren ist dies wohl aber auch gewollt.
Fazit
Eine interessante, komplexe und stellenweise sehr turbulente zweite Staffel, in der allerhand passiert, man viele neue Informationen bekommt, Verstrickungen aufgelöst und neue Fragen aufgeworfen werden. Ich fand es etwas schwächer als Staffel eins, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen. Die Umsetzung im Hörspiel war wieder absolut genial – sehr lebendig gespielt, toll gesprochen und mit all den Nebengeräuschen einfach total klasse gemacht. Die unterschiedlichen Atmosphären kommen intensiv an, man kann mitfiebern, sich gruseln oder sich auch mal mit den Charakteren freuen. Ich bin gespannt auf die finale Staffel und auf das, was da jetzt noch kommen wird.
