[gelesen] Midnightsong. Es begann in New York von Nica Stevens

©Carlsen
Midnightsong. Es begann in New York

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Nica Stevens
erschienen März 2020
336 Seiten
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Carlsen
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gefühlvolle Rockstar-Romance

Lynn ist vor Kurzem nach New York zu ihrer großen Schwester gezogen, um sich für ein Studium zu bewerben und vor Ort ihre Chancen dafür zu verbessern und sich mit kleinen Jobs den finanziellen Rahmen zu schaffen. Auch im Café ihrer Schwester hilft sie ab und an aus, so auch an dem Tag, als eine kreischende Menschenmasse die Autos der Band „Reanimation“ belagert und ein Weiterkommen für sie unmöglich wird. Damit die Situation nicht völlig eskaliert, werden die fünf jungen Bandmitglieder in das Café gebracht und abgeschottet. Lynn weiß gar nicht, wie ihr geschieht und sie ahnt auch nicht, dass diese überraschende Begegnung alles für sie ändern könnte, denn Frontmann Ryle geht ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn sie weiß, dass seine Welt einfach nicht ihre ist.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Lynn erzählt, wodurch man die Achtzehnjährige intensiv kennengelernen und Einblicke in ihre zum Teil ziemlich aufgewühlte Gedanken- und Gefühlswelt erhalten kann. Lynn ist eigentlich ziemlich bodenständig und hat einen festen Plan vor Augen. Sie arbeitet an ihrer Bewerbungsmappe fürs Studium und bemüht sich um einen Job, um sich dieses finanzieren zu können. Da wird auch mal die unverhoffte Einladung zum Konzert hinten angestellt und in Kauf genommen, dass man zu spät kommt. Sie ist kein kreischender Groupie oder jemand, der sich einen Vorteil davon erhofft, dass sie die erfolgreiche Band ins Café ihrer Schwester gelassen hat, um sie vor den Fans zu schützen. Lynn war mir schnell sympathisch, vorallem durch ihre offene, manchmal eben aber auch nachdenkliche Art, ihren Ehrgeiz und ihre Bodenständigkeit. Natürlich ist sie noch jung und da trifft man manchmal auch naive Entscheidung oder lässt sich zum Träumen verleiten, insgesamt ist sie aber keine Träumerin, sondern schon fokussiert, so behält sie auch immer im Blick, dass Ryles Welt eben nicht ihre ist und sie sich deswegen besser gar nicht erst verlieben sollte. Nur ist das leider leichter gedacht als getan.
Ryle ist erfolgreicher Musiker, der sich zu präsentieren weiß, charmant in die Kamera lächelt und auf der Bühne weiß, was er tut. Aber hinter dieser Rockstarfassade gibt es eben auch noch den privaten Ryle, der schon einiges hinter sich hat und für den die Band sein Rettungsanker war. Nach und nach kann man hinter seine Mauern schauen, wodurch er greifbarer wird und man besser versteht, was in ihm vorgeht. Auch wenn ich vorher nicht vermutet habe, dass alles von dem stimmt, was Lynn so denkt oder was ihr vorgegaukelt wird, so war man doch neugierig, was Ryle noch von sich preisgeben wird.

Der Schreibstil von Nica Stevens ist sehr angenehm und gefühlvoll. Ich habe mich von Beginn an gut mitgenommen gefühlt und den Weg der beiden Charaktere gern begleitet, mit ihren Höhen und Tiefen. Und auch wenn in Liebesgeschichten ein Teil des Weges einfach ziemlich klar ist, war es interessant zu sehen, wie genau es bei Lynn und Ryle aussehen wird, was für Hürden auf sie zukommen und ob sie einen Weg finden, diese zu überwinden. Manchmal reichen Gefühle allein eben nicht. Schön eingeflochten fand ich auch die künstlerische Komponente, auf Lynns Seite rund um Grafikdesign und Fotobearbeitung, auf Ryles Seite rund um die Musik.
Für Lynn ist es eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie bekommt eine unglaubliche Chance, die sie unbedingt nutzen will, aber da sind auch Zweifel, Fragen und Ängste, die sie zwischendurch bestätigt sieht. Dann ergeben sich wieder neue Dinge, die zum Umdenken animieren und doch wieder „Rückschläge“, die alles auf 0 setzen. Langweilig wurde es mir wirklich nie mit den beiden, auch wenn sie an der einen oder anderen Stelle vielleicht früher, mehr oder offener hätten miteinander reden können, aber teilweise waren sie da wohl auch noch mit der Sortierung ihrer eigenen Gedanken und Gefühle beschäftigt.
Insgesamt hat mir die Stimmung im Buch richtig gut gefallen. Es war oft gefühlsbetont und romantisch, man hat aber auch die aufgeladene Atmosphäre bei den Konzerten und die Hektik hinter der Bühne mitbekommen. Die Einblicke ins Promileben wirkten für mich authentisch. Dass zwei recht unterschiedliche Welten aufeinandertreffen, ist sicher nicht komplett neu in Geschichten, aber ich mochte die Figuren und wie ihr Weg beschrieben und umgesetzt war.

Fazit

Eine schöne, gefühlsbetont Geschichte rund um Rockstar Ryle und Lynn, die eigentlich für ein Studium nach New York gegangen war. Zwei unterschiedliche Welten, die aufeinander prallen und sich zunächst nur schwer miteinander verbinden lassen wollen. Sicherlich kein ganz neuer Ansatz, aber die Protagonisten waren mir sympathisch und ich mochte den gefühlvollen Schreibstil und die Atmosphäre im Buch sehr gern.


2 Gedanken zu „[gelesen] Midnightsong. Es begann in New York von Nica Stevens“

  1. Hallo liebe Dana,
    auf deine Rezension zu diesem Buch war ich sehr gespannt, da ich ja auch vor nicht allzu langer Zeit mein erstes Buch von der Autorin gelesen habe. Im ersten Moment stand ich dem Thema etwas skeptisch gegenüber. Aber das passiert mir nicht selten bei Rockstarbüchern. Ich denke immer, dass ich vielleicht nicht mehr so ganz in die Zielgruppe passe. Aber nach genauerem Nachdenken, habe ich einige Bücher zu dem Thema gelesen, die mir sehr gefallen haben.

    Dir scheint die Geschichte sehr gefallen zu haben und die Autorin hat hier wohl auch eine gute Waage gehalten, was die Darstellung der Figuren und die Emotionen anbelangt. Ich werde das Buch mal im Hinterkopf behalten.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich bin jetzt auch nicht das klassische Fangirl, das 100 Rockstars anhimmelt 😀 Muss man aber auch nicht sein, um solche Bücher zu lesen. Und es wäre ja auch okay, wenn man für sich selbst eben sagt, es spricht einen nicht so an oder was auch immer 😉 Es kann natürlich auch schnell in Klischees abschweifen und auch hier werden schon „Klischees bedient“, wenn man es denn so sagen möchte, aber auch nicht dauerhaft. Aber schon allein die Konstellation Normalo und Promi bringt natürlich so gewisse Grundaspekte mit sich. 😉
      Mir hat das Buch auf jeden Fall gefallen und ich mochte den Stil sehr. Da ich Road Princess noch nicht kenne, kann ich es jetzt aber nicht vergleichen 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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