[gelesen] Cursed Rose. Das Herz der Zauberin von Laura Nick

Rezensionsexemplar

©Impress (Carlsen)
Cursed Rose. Das Herz der Zauberin

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Laura Nick
erschienen Januar 2022
424 Seiten
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Impress (Carlsen)
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die Schöne und das Biest – neu, magisch, toll zu verfolgen

Lynn gehört einer Diebesgilde an und ist eine der besten unter ihnen. Bisher hat es ihr ein recht gutes Leben innerhalb der Gilde gesichert, doch Lynn will mehr, sie will frei sein, unabhängig und nicht gezwungen, Aufträge zu erfüllen, um ein Dach über den Kopf zu haben. Ihr nächster Auftrag könnte der sein, der es ihr und ihren Liebsten ermöglichen wird, ihren Wunsch wahr werden zu lassen. Doch Lynn hat nicht damit gerechnet, dass die Schauermärchen, die sich um das verlassene Schloss ranken wirklich wahr sein könnten. Als sie sich schon am Ziel wähnte, muss sie sich mit einem wilden Monster auseinandersetzen, das sie keinesfalls mit dem Diebesgut gehen lassen wird. Und das ist erst der Anfang einer unruhigen Zeit voller Herausforderungen und Offenbarungen.

Cursed Rose ist eine Märchenadaption von „Die Schöne und das Biest“, die einige Parallelen zum Märchen aufweist, aber insgesamt doch ganz anders und einfach „neu“ wirkt. Ich mochte die verschiedenen Elemente, die hier ineinandergreifen sehr gern. Die verschiedenen Facetten der Magie, die es im Buch gibt, haben mich besonders angesprochen. Es war faszinierend zu verfolgen, wie sie funktioniert, wie man sie nutzen kann und was es für Tücken mit sich bringt. Interessant war auch wie Lynn damit umgeht und wie sie selbst noch neue Dinge dazu kennengelernt hat.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lynn geschildert. So ist man sehr intensiv bei der Protagonistin und kann sie im Verlauf gut kennenlernen. Sie ist geschickt, nicht auf den Mund gefallen, mutig, aber auch gerissen und entschlossen ihrer kleinen Familie ein besseres Leben zu ermöglichen, auch wenn sie dafür das ihr entgegengebrachte Vertrauen missbrauchen muss. Insgesamt hat sie aber ihr Herz schon am rechten Fleck, auch wenn sie sich vielleicht nicht immer richtig entscheidet bzw. von den Manipulationen und Intrigen der anderen überrumpelt wird.
Auch wenn man keine Innensicht von Narvik bekommt, hat man mit der Zeit auch von dem Fürsten einen guten Eindruck bekommen. Er ist sehr fürsorglich, verständnisvoll, aber auch verzweifelt und hat mit seinen Dämonen zu kämpfen. Ich mochte, wie er sich entwickelt und präsentiert hat, sowohl allein, als auch im Zusammenspiel mit Lynn, die es ihm besonders zu Beginn nicht wirklich leicht macht.
Der Aspekt mit dem Monster ist natürlich besonders spannend. Auch in dem Punkt gibt es eine schöne Entwicklung, die ich hier nicht verraten will, die für mich die Geschichte aber noch besonderer gemacht hat.

Immer wieder gibt es kleine Wendungen innerhalb der Geschichte, die aus unterschiedlichen Gründen nötig sind oder dadurch entstehen. Auch wenn der Weg der Protagonisten recht klar zu sein scheint, gibt es immer wieder Abzweigungen, Stolpersteine, neue Probleme und Planänderungen, was es interessant macht die Handlung zu verfolgen. Es gibt turbulentere Passagen und auch gefühlvolle oder nachdenkliche Momente, Szenen in denen es eher um Informationsweitergabe oder -beschaffung geht und Augenblicke, in denen die Emotionen und Entwicklungen der Charaktere in den Fokus rücken. Mir hat die Mischung gut gefallen. Ich fand es nur teilweise etwas leichtsinnig, wie die Figuren sich verhalten oder entschieden haben. Manchmal hätte ich sie mir da etwas weniger unbedarft gewünscht, zwischendurch scheinen sie die Gefahr fast zu vergessen bzw. glaubten sie umgehen zu können und ließen sich dann doch wieder davon überrumpeln.Es war für mich nicht völlig unverständlich, wieso es so kam und wieso die Charaktere sich so entschieden haben bzw. dass sie teilweise einfach andere Dinge im Kopf hatten, aber ein kleiner Kritikpunkt ist es für mich eben trotzdem, vor allem weil es nicht nur ein Mal vorkam.
Insgesamt mochte ich die Entwicklungen und den Verlauf aber richtig gern. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, mitnehmend und durch detaillierte Beschreibungen erhält man auch ein gutes Bild von der Umgebung und der Magie. Auch die sich entwickelnde Liebesgeschichte hat mir gefallen. Man merkt, wie die Protagonisten immer mehr zusammenwachsen während sie sich den unterschiedlichen Problemen und Herausforderungen stellen müssen. Es ist also keine so überschwängliche Liebe auf den ersten Blick, sondern stiller, dezenter und aus meiner Sicht sehr passend zum Rest der Geschichte und auch der Vorgeschichte der Figuren.

Fazit

Eine wirkliche schöne Märchenadaption, die mich mit den allermeisten Punkten überzeugt hat. Ich mochte die Mischung aus Magie, Abenteuer, Liebesgeschichte und den Entwicklungen der Figuren und habe mich keine Seite lang gelangweilt. Die Schöne und das Biest – klar erkennbar und doch anders.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

8 Gedanken zu „[gelesen] Cursed Rose. Das Herz der Zauberin von Laura Nick“

  1. Liebe Dana,

    eine wirklich schöne Rezension. Ich habe das Buch auch schon gelesen und kann dir nur zustimmen. Mich konnte die Adaption auch sehr begeistern.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      freut mich sehr, dass wir da einer Meinung sind 🙂 Von mir aus könnte es gern noch mehr solche Adaptionen aus der Feder der Autorin geben 😉
      Liebe Grüße
      Dana

      1. Liebe Dana,

        ohjaa das finde ich auch. Vor allem würde ich gerne mal was in Richtung orientalische Adaptionen zu Aladin oder so lesen. Ich finde da gibt es viel zu wenig 😀

        Liebe Grüße
        Jenny

  2. Hallo liebe Dana,
    das Cover ist ja schon mal der absolute Hammer! Die Schöne und das Biest gehört zu meinen Lieblingsdisneyfilmen. Natürlich hängt das in erster Linie auch mit dem Charakter des Biestes (zurückgezogener, borstig wirkender Einsiedler) zusammen. Daher hattest du mich hier bereits schon mit deinen ersten Worten zum Buch.

    Den Kritikpunkt bzgl. der unbedarften Handlung der Figuren kann ich aktuell gut nachvollziehen. In meinem aktuellen Buch gab es da auch so eine Stelle, an der ich dachte … naaaa, ist das jetzt so nachvollziehbar dargestellt?! Dann wurde aber auch im weiteren Verlauf darauf eingegangen, dass die Figur eben auch oft spontane, recht wilde Entscheidungen trifft. Ist mir aber dennoch irgendwie ein wenig quergestoßen.

    Freut mich, dass dir diese Geschichte dennoch so schöne, spannende und vor allem märchenhafte Lesestunden geschenkt hat :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      wenn man „Die Schöne und das Biest“ mag, ist man hier ja auf jeden Fall schon mal richtig 😀 Und ich mochte die Darstellung und „Neuinterpretation“ wirklich richtig gern, trotz ganz kleiner Kritikpunkte. 😉 Könnte mir schon vorstellen, dass das vielleicht auch etwas für dich sein könnte. 🙂

      Als außenstehender Leser hat man ja eh immer noch mal einen anderen Blick auf das Geschehen, wer weiß wie es einem selbst gehen würde, in so mancher Situation 😉 Wir sind ja mit ganz anderen Gefühlen, Ahnungen usw. ausgestattet, wenn wir vor dem Buch sitzen. Aber trotzdem kommen solche Gedanken natürlich auf… besonders wenns mehrfach schiefgeht.

      Liebe Grüße
      Dana

    1. Hallo Lisa,
      ganz genau! Man kann niemals genug Adaptionen zu „Die Schöne und das Biest“ lesen 😀 Besonders wenn sie alle so unterschiedlich sind 😉
      Ich hoffe natürlich, dir gefällt die Geschichte dann auch, wenn du sie irgendwann von deiner Wunschliste befreien und lesen solltest 🙂
      Liebe Grüße
      Dana

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