[gelesen] Red Sky Burning (2) von Teri Terry

Rezensionsexemplar

©Coppenrath
Red Sky Burning

Circle Reihe 2
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Teri Terry
erschienen November 2021
432 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Coppenrath
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interessant und gleichzeitig enttäuschend

Achtung: zweiter Band! Meine Rezension enthält kleine spoiler in Bezug auf den Auftakt der Reihe.

Tabbys Leben wurde gehörig auf den Kopf gestellt. Auch wenn sie ziemlich unerwartet ein festes zu Hause und neue Eltern bekommen hat, so ist doch längst nicht alles gut und geregelt. Die Zeit im Schwimmcamp hat alles erneut durcheinander gewirbelt und zugleich unglaublich viele Fragen bei Tabby aufgeworfen. Nun ist der Teenager auf der Flucht und weiß nicht, wem sie  noch trauen kann. Was will der Kreis und was wollen sie von ihr?
Während Tabby irgendwie versucht, unentdeckt zu bleiben und mehr herauszufinden, stürzen die „Umweltterroristen“ die Welt in Chaos. Naturkatastrophen, zerstörte Schutzdämme und Brände erschüttern die Bevölkerung, sorgen für Tote, Leid und Unmut. Können die Terroristen damit wirklich erreichen, was sie vorgeben zu wollen?

Der zweite Band lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite war es nicht uninteressant und das Buch hat sich zügig lesen lassen, andererseits ist irgendwie auch gar nicht so viel passiert, was uns wirklich in der Handlung weiterbringt und ich kann auch die Herangehensweise der Klimaterroristen nach wie vor nicht wirklich nachvollziehen.

Anders als im Auftakt wird die Geschichte in diesem Buch nicht nur aus der Sicht von Tabby, sondern auch aus der von Denzi geschildert. So hat man einen umfassenderen Blick auf die Geschehnisse und erlebt die Ereignisse aus zwei verschiedenen Perspektiven. Dabei ist der Wissensstand der Protagonisten sehr unterschiedlich, was dazu führt, dass Denzi viele Dinge erst mal hinterfragen und recherchieren muss. Seine Vorgehensweise war zwar schön zu verfolgen, aber alles, was er zunächst herausgefunden hat, wusste man als Leser aus dem ersten Band natürlich schon. Kleine Rückblicke auf die Ereignisse schaden als Wissensauffrischung an sich nicht, allerdings gab es diese Rückblenden in den Abschnitten von Tabby, die die Leser ja im ersten Band mitgenommen hat. So kam es mir besonders in der ersten Hälfte wie eine große Wiederholung unzähliger Dinge vor, die man so ausführlich einfach nicht braucht, vorallem weil man in der Handlung damit eben kaum vorankommt. Einige der Aspekte wurden dann sogar noch doppelt innerhalb des Bandes wiederholt- irgendwann war es mir einfach zu viel. Leider zog sich der Mangel an neuem Wissen irgendwie dann jedoch durch das gesamte Buch. Es gibt ein paar Aspekte, die man neu erfahren hat, einige mögliche Verbindungen sind aufgetaucht und auch über die Protagonisten hat man ein paar Sachen erfahren. Insgesamt habe ich mich nach dem Lesen jedoch gefragt, was ich nun eigentlich effektiv mehr zu den ganzen Verstrickungen und Hintergründen weiß und da konnte ich nicht besonders viel aufführen.
Trotzdem ist es nicht so, dass es uninteressant zu lesen war. Der Schreibstil an sich ist schon angenehm und leichtgängig. Durch die kurzen Kapitel hat man zusätzlich das Gefühl, durch die Seiten zu fliegen, aber eben nicht unbedingt weil es so grenzenlos spannend ist. Was aber nicht heißt, dass es gar nicht spannend war. Es ist echt schwer, das in Worte zu fassen.
Ich habe Tabby und Denzi schon gern begleitet, stellenweise war es auch richtig spannend. Die beiden Teenager versuchen so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen und stoßen dabei immer wieder auf Hürden und auch an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass Kontaktpersonen verschwinden und besonders Tabby immer wieder aufgespürt wird. Für sie ist es ein Dauerlauf aus Flucht, neu verstecken, dem Versuch Vertrauenspersonen zu finden und erneuter Flucht. Auch die Umweltterroristen sorgen dafür, dass es nie zu ruhig wird, es gibt ein paar turbulentere Passagen und Aspekte, die zum Grübeln bringen. Eingeflochten sind hochaktuelle Themen, die die Umwelt und den Klimaschutz betreffen, leider wird das insgesamt aber auch eher oberflächlich behandelt.
Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, wie man verlangen kann, die Umwelt müsse geschützt werden, man selbst jedoch genau das Gegenteil tut, indem man für Naturkatastrophen und sorgt und Schutzvorrichtungen zerstört, damit die nächste Naturgewalt viel besser die Chance hätte, über die Menschen hereinzubrechen – Klimaschutz geht für mich anders, das ist einfach idiotisch und hirnverbrannt. Ich verstehe nach wie vor die Motivation der Leute nicht, von ihnen erfährt man eben aber auch recht wenig, was es schwer greifbar macht. Hoffentlich gibt es dazu im nächsten Band mal etwas mehr. Es ist bisher recht oberflächlich, obwohl wichtige Umweltaspekte schon immer mal wieder anklingen.

Mit am interessantesten finde ich die „Fähigkeiten“, die Tabby und Denzi haben. Ihre Leistungen beim Schwimmen sind beeindruckend und auch darüber hinaus gibt es an ihnen ein paar Besonderheiten. Auch in diesem Bereich blieben zahlreiche Fragen offen und ich hoffe auch hier auf mehr Informationen. Sehr schön waren auch die Augenblicke im Meer, die immer etwas Magisches haben – aber auch Fragen aufwerfen.
Die beiden Protagonisten an sich mag ich und ich fand ihre Entwicklungen insgesamt auch nachvollziehbar. Tabby hat durch ihre Kindheit viele Dinge nicht miterlebt, einiges, was für andere normal ist, ist für sie neu, sie hat nicht viele Kontakte und daher auch nicht viele Möglichkeiten, sich Hilfe zu suchen. Ob das Vorgehen der Beteiligten dabei immer wirklich clever und durchdacht ist, kann man sicher unterschiedlich sehen, in Anbetracht ihrer Situation und des Alters, fand ich aber schon, dass es passend war. Auch wenn nicht völlig unerwartet kam, dass immer mal wieder was schief ging. Ich fand es auch gut, dass Denzi als Perspektive mit dazu kam und man nicht nur bei Tabby war. Aufgrund ihrer aktuellen Lage hätte man sonst noch weniger von den allgemeinen Geschehnissen erfahren. Denzi ist „freier“ in dem, was er tut, hat ganz andere Kontakte und Informationsquellen, die er nutzt, so gut es eben geht.

Fazit

Leider konnte mich der zweite Band nicht so richtig überzeugen. Obwohl einiges passiert, geschieht eigentlich nicht besonders viel, was uns in der Handlung wirklich weiterbringt. Es gibt zwar ein paar neue Informationen und Leute, die in den Fokus rücken, insgesamt bleibt aber fast genausoviel offen, wie nach Band eins. Ich habe noch immer tausend Fragen, von denen nicht mal ein Bruchteil beantwortet wurde. Teilweise drehte es sich einfach im Kreis und es gab viele Wiederholungen, auch wenn zwischendurch eben einige turbulente Ereignisse passiert sind. Trotzdem war es jetzt nicht direkt langatmig, die Geschichte hat sich zügig und leicht lesen lassen und es war auch interessant zu verfolgen, für mich am Ende dann aber trotzdem einfach zu wenig. Neugierig auf den dritten Band bin ich allerdings trotzdem…

Ich danke dem Verlag und Lovelybooks für das bereitgestellte Rezensionsexemplar innerhalb der Leserunde.

4 Gedanken zu „[gelesen] Red Sky Burning (2) von Teri Terry“

  1. Liebe Dana,

    ohjee der zweite Band liegt schon hier bereit. Ein Manko am ersten Band war für mich schon, dass einfach noch sehr viel offen ist. Schade, dass es hier genauso ist. Trotzdem bin ich schon sehr gespannt auf die Geschichte, da mich die Thematik schon sehr fasziniert.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      ich hoffe natürlich, dass dir das Buch besser gefallen wird, als mir! Dass im ersten Band sehr viel offen bleibt, hat mich auch etwas gestört. Man wusste bis kurz vor Schluss irgendwie ja immer noch nicht in welche Richtung es überhaupt gehen könnte und selbst dann wusste man nicht viel mehr 😀 So richtig wirklich sehr viel mehr, weiß ich jetzt auch nicht – zumindest fühle ich mich so. Aber es war trotzdem interessant zu lesen…. ich bin echt gespannt, wie es dir gefallen wird!
      Liebe Grüße
      Dana

  2. Hallo Dana,

    ja, ich finde du hast diesen 2. Teil genau treffend zusammengefasst, interessant und gleichzeitig enttäuschend trifft es wirklich gut. Ich hatte mir auch viel mehr davon erwartet, vor allem irgendwelche Antworten, aber gleichzeitig war es trotzdem interessant, wie vor allem Denzi die Sache erlebt.
    Ich muss meine Rezension erst noch schreiben, aber sie wird deiner sehr ähnlich sein. Auf den Abschlussband bin ich auch trotzdem gespannt, weil es ja zumindest da endlich mal Antworten geben muss…

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

    1. Hallo Steffi,
      irgendwie ist es beruhigend, wenn es einem nicht allein so geht (wobei in der Leserunden ja noch mehr waren, die es ähnlich sahen). Irgendwie fragt man sich ja schon, ob es an einem selbst liegt..
      Die Slated-Reihe und die Infiziert-Reihe der Autorin mochte ich z.B. sehr, deswegen bin ich vielleicht gleich noch ein wenig enttäuschter. Ich verstehe auch einfach die Aktionen der Umweltterroristen nicht…
      Ich hoffe definitiv auch auf Antworten, aber ich hab Bedenken, ob sie mich wirklich noch zufriedenstellen kann… Lesen werd ich den dritten Band bestimmt aber trotzdem.
      Liebe Grüße
      Dana

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