[gelesen] Das Tagebuch der Jenna Blue von Julia Adrian

Rezensionsexemplar

© Drachenmond

Das Tagebuch der Jenna Blue

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Julia Adrian
erschienen im August 2021
259 Seiten
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Drachenmond Verlag

düster und wendungsreich

Die 17-jährige Jenna ist die mittlere von drei Schwestern. Vor 10 Jahren ist ihre Mutter spurlos verschwunden. Dass diese tot ist, daran will Jenna nicht glauben. Aber niemand spricht darüber, was damals passiert ist. Gern würde Jenna wissen, warum ihre Mutter die Familie verlassen hat. Als sich ihr eine Chance bietet, beginnt sie, nach der Wahrheit zu suchen.

Ihre ein Jahr jüngere Schwester Scarlett steht oft im Vordergrund. Sie wird von allen umschwärmt. In der Schule suchen Mitschülerinnen den Kontakt zu Jenna teils nur, um näher an Scarlett heranzukommen.
Die zwei Schwestern kommen nicht besonders gut miteinander aus. Sie gönnen sich nichts und triezen sich mit zahlreichen Psychospielchen. Jenna hasst es, dass Scarlett – allem Anschein nach – immer das bekommt, was sie will.
Beide zeigen sich meistens von ihrer schlechtesten Seite, sodass es schwer ist, mit einer von ihnen wirklich zu sympathisieren. Gleichzeitig macht dieser Aspekt die Geschichte aber auch interessant: Es gibt nicht die klassischen Guten, mit denen man mitfiebert, und die Bösen, die besiegt werden müssen…

Das Buch konnte mich fesseln, ohne dass es im klassischen Sinne spannend ist – einen Thriller hätte ich mir zumindest anders vorgestellt.
Es passieren viele kleine Dinge, wodurch die Handlung stetig voranschreitet. Neben allerlei Konkurrenzkampf, Eifersucht und Streitereien zwischen den Schwestern, begegnet Jenna noch zwei weiteren interessanten Charakteren, die die oft ernste, düstere Stimmung ein wenig auflockern, aber auch neue Probleme mitbringen.
Im Verlauf gibt es etliche Geheimnisse aufzudecken. Dabei kommt es zu einigen unerwarteten Wendungen. Besonders das Ende stellt alles auf den Kopf. Zwar empfand ich es teils als etwas wirr – spektakulär und dramatisch war es aber allemal. Und am Ende möchte man das Buch eigentlich nochmal von vorn beginnen. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint, anderes bleibt völlig offen… Und je nach Perspektive stellt sich ein und das selbe Ereignis unter Umständen sehr unterschiedlich dar – denn jede/r hat seine/ihre eigene Wahrheit.

Die Einbindung eines kleinen Märchens, deren Motive sich in der Geschichte wiederfinden, gibt der Handlung einen märchenhaften Touch.

Jenna schildert die Ereignisse in der Ich-Perspektive. Dazwischen gibt es Tagebucheinträge, mal etwas kürzer, mal etwas länger, die die Geschichte inhaltlich ergänzen, teilweise aber auch Fragen aufwerfen.
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Flüssig und anschaulich. Jennas Innensicht wird sehr intensiv dargestellt.

Fazit

Tiefe Einblicke in die menschliche Psyche von ihrer dunkelsten Seite: Zwei Schwestern, die sich gegenseitig nichts gönnen und jede Menge dunkle Geheimnisse, die gelüftet werden müssen. Das Buch kommt mit sehr vielen Wendungen daher – im letzten Teil der Geschichte sind es so viele, dass es etwas verworren wird. Immer wenn man denkt, die Situation nun zu durchschauen, kommen neue Erkenntnisse daher, die so manche Ereignisse in ein neues Licht rücken.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

5 Gedanken zu „[gelesen] Das Tagebuch der Jenna Blue von Julia Adrian“

  1. Hi Anja!

    Freut mich sehr dass es dir grundsätzlich gefallen hat!
    Als „Thriller“ hätte ich es auch nicht bezeichnet, aber es ist auch schwer, es in eine Schublade zu stecken … Jugend-Drama würde für mich hier noch am besten passen, wobei es am Ende schon Thriller-Elemente hat.
    Das gut und böse nicht wirklich zu trennen sind spürt man hier sehr gut, wobei ich schon eigentlich immer auf der Seite von Jenna war 🙂 Mitgefühl hab ich allerdings für alle Beteiligten, denn ja, es war schon sehr verworren am Ende, aber gut aufgelöst, wenn mir auch etwas zu dramatisch 😀

    Liebste Grüße und noch einen schönen Sonntag!
    Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,
      ausgeschrieben ist das Buch als Jugendthriller, darauf bezog ich mich. Und klar hat es am Ende schon irgendwie Thrillerelemente, die meiste Zeit aber doch eher wenig.
      Aufgrund von Jennas Darstellung, die ja aber von ihren Empfindungen geprägt ist und entsprechend einseitig ausfällt, habe ich auch eher mit Jenna mitgefühlt. Aber fand ich sie auch sympathisch? Weiß ich nicht. Nicht durchgängig auf jeden Fall.

      Die Fee muss ich auf jeden Fall auch noch lesen!

      Viele Grüße
      Anja

      1. Das hatte ich schon so verstanden 😉
        Ich hab ja auch mit was anderem gerechnet nach der Genrebezeichnung, denn bei „Thriller“ hab ich eine ganz andere Vorstellung. Aber mit den Genres ist es ja öfter mal schwierig mit der Zuordnung *g*
        Hauptsache, es hat uns gefallen!

  2. Huhu Anja,

    das Buch von Julia Adrian möchte ich auch noch so unbedingt lesen. Bisher mochte ich von ihr die „Die Dreizehnte Fee“-Reihe wirklich sehr gerne. Sie scheint auch ein Händchen für die nicht guten Charaktere zu haben, von dem was auch du über „Das Tagebuch der Jenna Blue“ beschreibst.

    Dass du es am Ende direkt wieder von vorne beginnen wolltest, um es mit den neune Perspektiven nochmal neu zu bewerten, macht mich richtig neugierig. Das klingt nach einem Erzählungsstil, der total meinen Geschmack trifft.

    Du hast mich total neugierig gemacht mit deinen Worten. Vielen Dank für den spannenden Einblick!

    Ganz liebe Grüße
    Leni

    1. Huhu Leni,
      ich möchste hingegen die 13. Fee unbedingt noch lesen, darüber habe ich schon so wahnsinnig viel Gutes gehört.
      Ich bin gespannt, wie dir Jenna Blue gefallen wird.

      Viele Grüße
      Anja

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