[gelesen] Broken World: Wie willst du leben? von Jana Voosen

Rezensionsexemplar

© Fischer
Broken World: Wie willst du leben?
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Jana Voosen
erschienen im August 2021
384 Seiten
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FISCHER Jugendbuch

ebenso spannender wie erschreckender Weltenentwurf

Yma wusste schon immer, dass sie anders ist. Sie kann Mitleid empfinden. Und das ist hochgefährlich. Denn in Vahvin überleben nur die Starken und Gesunden. Den Schwachen zu helfen ist unter Höchststrafe verboten. Yma muss ihre Emotionen sorgsam unter Kontrolle halten. Doch dann verschwindet ihre beste Freundin. Auf der Suche nach ihr begegnet Yma dem geheimnisvollen Len. Was er ihr zeigt, stellt Yma vor eine harte Entscheidung: Wer will sie sein? Wie will sie leben? Und was wird sie riskieren für eine gerechtere Welt? Klappentext: © Fischer

Das ganze Weltenkonstrukt hat mich direkt in seinen Bann gezogen, da es gerade durch den aktuellen Pandemie-Bezug umso erschreckender daherkommt. Skizziert wird ein zukünftiges Europa, in dem es keinerlei Gesundheitssystem mehr gibt. Nach Überbevölkerung, nicht zuletzt durch zunehmende Vergreisung dank medizinischer Versorgung, und diversen Pandemien geriet die Welt ins Chaos. Um einen erneuten Zusammenbruch zu verhindern, setzen die Regierungen nun auf natürliche Auslese. Die Starken überleben und pflanzen sich fort. Schwache, Kranke und Alte erhalten keine Unterstützung.
Die Menschlichkeit geht dabei verloren, wodurch es zu einigen erschreckenden Szenen kommt.

Für Yma ist das Leben nicht so einfach. Im Gegensatz zu ihrer Freundin Kimi, die Teil der reichen Elite ist, lebt sie in einfachen Verhältnissen. Sie trainiert hart und lernt viel, um sich in der Gesellschaft hochzuarbeiten. Doch letztlich entscheidet noch ein Gesundheitstest darüber, ob sie sich fortpflanzen darf oder von der Gesellschaft fallengelassen wird…

Yma ist die Ich-Erzählerin. Die 18-jährige war mir von Beginn an sympathisch. Immer wieder fällt sie dadurch auf, dass sie auf das Leid anderer Menschen reagiert und gern eingreifen möchte – sich in letzter Sekunde aber zurückhält, schließlich verbieten es die Gesetze, anderen zu helfen.
Yma wird vor verschiedene schwierige Entscheidungen gestellt. Es bieten sich ihr Chancen, auf die sie immer hingearbeitet hat, doch sie beginnt zu hinterfragen, ob sie das Erreichen dieser Ziele wirklich glücklich macht.
Dank des Erzählstils gibt es viele Einblicke in ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle. Dabei gibt es ein paar Themen, über die sie in meinen Augen zu wenig nachdenkt oder an die sie zu naiv herangeht. Vielleicht greift eine mögliche Fortsetzung noch einige dieser Themen auf.

Ich empfand das Buch von Beginn an als sehr spannend. Das Gesellschaftssystem ebenso wie Ymas stetiges Verhalten an der Grenze zur „Kriminalität“ (man könnte es auch Menschlichkeit nennen…) sorgen für eine durchweg angespannte Atmosphäre.
Im Verlauf kommt es dann zu einigen dramatischen Ereignissen, die mich mehrfach überraschen konnten. Ruhe kehrt in Ymas Leben nicht ein, ganz im Gegenteil. Und so konnte mich die Geschichte vom Anfang bis zum offenen Ende fesseln.
Ich hoffe, bis zur Fortsetzung, die bereits in Arbeit sein soll, dauert es nicht allzu lange.

Fazit

Mit seinem ungewöhnlichen, dystopischen Setting konnte mich das Buch direkt in seinen Bann ziehen. Auch die spannende, wendungsreiche Handlung, in der die Protagonistin immer mehr ins Grübeln gerät, konnte mich überzeugen. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung (wobei die Verlagsseite bisher gar keine Info enthält, dass es sich um eine Reihe handelt).

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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