[gelesen] Wie man seine Eltern sinnvoll beschäftigt von Pete Johnson

Rezensionsexemplar

© arsEdition

Wie man seine Eltern sinnvoll beschäftigt

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Pete Johnson
erschienen im Juni 2021
192 Seiten
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arsEdition

Für mich leider nicht so gut wie Teil 1

Luis’ Eltern sind zum Elternsprechtag in die Schule eingeladen. Was sie dort erfahren, sorgt für Ärger zuhause. Denn Luis soll mehr lernen. Dabei wünscht er selbst sich doch mehr Gelegenheiten, an seinen Witzen zu arbeiten. Nun muss er seine Eltern also von ihrem neuen Kurs abbringen…

Den ersten Band der Reihe „Wie man seine Eltern erzieht“ fand ich richtig gut. Das Buch hatte mich ziemlich überrascht, weil es einerseits witzig geschrieben ist, aber sich vor allem doch überraschend ernsten Themen – sowohl für Kinder als auch Erwachsene –widmet.

Etwas Vergleichbares hatte ich mir nun natürlich auch von „Wie man seine Eltern sinnvoll beschäftigt“ erhofft. Diese Erwartungen wurden allerdings nicht ganz erfüllt.
Für mein Empfinden passiert diesmal sehr viel mehr Unsinn. Um an sein Ziel zu kommen, versucht Luis jede Möglichkeit, seine Eltern zu beeinflussen, auszunutzen. Es wird gelogen, betrogen, geschleimt und verheimlicht, was das Zeug hält. Einige seiner Manipulationsversuche empfand ich als unpassend, zudem Luis auch bei jedem Scheitern, wenn er seinen Willen nicht bekommt, schmollt und etwas neues plant. Den Standpunkt der Eltern zumindest einmal zu durchdenken, wird gar nicht in Betracht gezogen.
Beschäftigt sind seine Eltern dadurch irgendwie, sinnvoll aber nur selten.

Nun habe ich die Bände dazwischen ausgelassen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass mir inhaltlich etwas fehlt. Hier und da wird auf vergangene Ereignisse eingegangen, die möglicherweise Teil anderer Bücher waren, fürs Verständnis ist die Kenntnis der anderen Bücher meines Erachtens nach aber nicht notwendig.
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Luis’ Eltern wieder in alte Verhaltensweisen zurückgefallen sind, die sie bereits im ersten Band schon an den Tag und eigentlich auch abgelegt hatten, was mich etwas irritiert und letztlich auch gestört hat. Als hätte trotz aller Erkenntnis seitdem dann doch keine Veränderung stattgefunden…

Auch in diesem Band führen verschiedene Ereignisse am Ende dazu, dass bei allen eine gewisse Entwicklung und ein Umdenken einsetzt, das mich ein wenig mit dem Buch versöhnt.
Und es gibt einige kleine Szenen, in denen die Figuren wichtige Gedanken haben oder gute, wertvolle Taten vollbringen.
Insgesamt ist es mir aber zu wild, zu skurril und einfach ein bisschen drüber. Auch Luis’ bissigen Kommentare sind manchmal ein bisschen too much.

Erneut empfinde ich das Buch als kindgerecht geschrieben. Der Tagebuchstil mit den vergleichsweise kurzen Einträgen ist ansprechend.

Fazit

Nach dem tollen ersten Band, der zwar mit viel Witz daherkommt, aber wichtige ernste Gedanken für Kinder und Eltern enthält, habe ich eine ähnliche Ernsthaftigkeit diesmal leider vermisst. Zwar gibt es auf beiden Seiten am Ende dann doch noch kleine Erkenntnisse, der Weg dahin ist mir allerdings oft von zu wilden, fiesen und manipulativen Tricks von Luis gesäumt, der in meinen Augen mehrfach übertriebt und selbst zu keinerlei Kompromiss bereit ist.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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