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Colleen Hoover erschienen im Oktober 2020 448 Seiten . hier geht’s zum Verlag → dtv |
vorhersehbar aber dennoch bewegend
Eine glückliche Familie. Ein Unfall. Tausend Lügen. Das Leben von Morgan und ihrer Tochter Clara gerät von einem Moment auf den anderen völlig aus den Fugen.
Dies ist das erste Buch von Colleen Hoover, welches ich gelesen habe – und nun bin ich definitiv neugierig auf mehr.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Zwar ist die Geschichte von Beginn an ziemlich vorhersehbar. Aber das sind trifft ja auch auf die meisten Liebesromane zu. Der Weg ist das Ziel, und hier haben die Figuren einen holprigen Weg vor sich.
Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus der Ich-Perspektive der 34-jährigen Morgan und ihrer 16-jährigen Tochter Clara. Beide erleben einen schweren Schicksalsschlag. Für die Bewältigung wählen sie sehr unterschiedliche Vorgehensweisen. Während Morgan versucht, Clara vor allem Unheil zu beschützen, rebelliert der Teenager ganz offen. Dadurch wird auch das Verhältnis von Mutter und Tochter auf eine schwere Probe gestellt.
Es gibt sehr, sehr, sehr viel Familiendrama. Teilweise fand ich es schon etwas arg viel für nur ein Buch, was die Figuren hier alles erleben und verarbeiten müssen. So sind sie verständlicherweise viel mit sich selbst beschäftigt. Dabei gibt es etliche innere Monologe, bei denen sich sowohl Mutter als auch Tochter immer mal wieder gedanklich im Kreis drehen. Dennoch fand ich die Entwicklung von beiden, wie sie die Ereignisse wahrnehmen und zu verarbeiten versuchen, interessant.
Letztlich gibt es gar nicht so viel Handlung, sondern es geht vor allem um die Veränderung der beiden Hauptfiguren, um ihrer Beziehung zueinander und die Erkenntnis, was im Leben wichtig ist. Beide schildern intensiv, was in ihnen vorgeht. Verhaltensweisen und Gedanken fand ich überwiegend nachvollziehbar und habe oft mit den Charakteren mitgelitten und mitgefühlt.
Das Ende ist mir ein klein wenig zu offen. Es ist ganz viel ins Rollen gekommen. Spannungen haben sich aufgelöst, Konflikte sind bewältigt und die Verarbeitung verschiedener Ereignisse hat begonnen. Letztlich hätte ich mir aber wohl einen Epilog gewünscht, der noch ein wenig später einsetzt und zeigt, wie es weiterging. Es gibt zig Dinge, die zwar irgendwie geplant und vorgenommen sind, bei denen es aber noch an etlichen Umständen scheitern könnte.
Allerdings „lehrt“ das Buch auch, dass man gar nicht immer alle Details wissen muss… wenn auch in einem völlig anderen Zusammenhang.
Fazit
Zwar ist die Geschichte arg vorhersehbar, dennoch gibt es viele intensive und gefühlsgeladene Momente. Die Entwicklung der zwei Hauptfiguren – die sich auch mit den Fragen, was sie im Leben erreichen möchten und was ihre Leidenschaft weckt, beschäftigen – sowie die Veränderung ihrer Beziehung zueinander steht im Vordergrund. Dank des eindringlichen Erzählstils konnte ich mich gut in die beiden hineinversetzen.