[gelesen/angesehen] Das Buch mit der Lupe: Mein Körper von Nancy Dickmann

Rezensionsexemplar

©Ravensburger
Das Buch mit der Lupe: Mein Körper

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Autorin: Nancy Dickmann
erschienen Oktober 2020
ab 5 Jahren
24 Seiten
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Ravensburger
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schönes Sachbuch, aber inhaltlich eher für ältere Kinder

In einem Sachbuch mehr über den menschlichen Körper zu erfahren, finde ich eine gute und sehr wichtige Sache für Kinder. So können sie besser verstehen, was in ihnen vorgeht, was wichtig ist für den Körper und wieso manches einfach so ist, wie es ist. Das Buch ist schön gegliedert, so dass man sich Stück für Stück durch den Körper arbeiten kann und dabei unterschiedliche Dinge beleuchtet werden. Man erfährt etwas über das Skelett, Zellen, Blutbahnen, einzelne Organe, wie zum Beispiel das Herz und die Lunge und noch einiges mehr. Dafür gibt es unterschiedliche Zeichnungen, die den Aufbau erklären und auch einige Funktionsweisen abbilden. Im Gegensatz zu den Bildern sind die Texte jedoch recht anspruchsvoll und ich vermute, es wäre für ein 5 bis 7 Jahre altes Kind nicht besonders leicht aufzunehmen, was das Buch vermitteln möchte. Die Zeichnungen sind größtenteils kindgerecht und einfach gehalten. Um einen Überblick zu bekommen, ist das also auf jeden Fall gut. Wenn man von dem Inhalt etwas mehr aufnehmen möchte, dann kann man sicherlich nicht viel mehr als ein oder zwei Seiten mit einem Mal bearbeiten. Die verwendeten Fachbegriffe werfen zwar erklärt, insgesamt sind diese jedoch recht zahlreich vertreten. Die Fülle an komplizierten Informationen ist also schon hoch, so dass ich mir vorstellen könnte, ein Kind in den höheren Grundschulklassen (vielleicht so 3-4 Klasse) würde inhaltlich eher aufnehmen können, was dort erläutert ist.

Die Lupe hingegen ist eigentlich nur Spielerei. Sie vergrößert nichts und das hin und her schieben wirkt auch ziemlich holprig. Man kann nicht alle Bereiche unter der Lupe erreichen und daher sehe ich keinen so großen Sinn in der Lupe, außer vielleicht die Kinder zu beschäftigen, während man ihnen den komplexen Inhalt vorliest.
Die Altersempfehlung empfinde ich also als nicht besonders optimal. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass man das Buch über einige Jahre hinweg immer mal wieder mit Kindern anschaut und umso älter sie werden, umso mehr werden sie auch von dem verstehen, was inhaltlich vermittelt werden soll. Zu Beginn werden sie höchstwahrscheinlich nur die Grundstrukturen und ein bisschen grobes Wissen mitnehmen, umso älter sie werden, umso mehr werden sie verstehen, wie die Organe und Organsysteme funktionieren und wie das so zusammenhängt, was im Körper abläuft.
Der Körper ist halt auch ein komplexes System, daher kann ich verstehen, dass inhaltlich eben auch einiges drin steckt. Die textlichen Abschnitte sind knapp gehalten, so dass es nicht zu sehr erschlägt, durch die vielen Fachbegriffe, selbst wenn sie ganz kurz erklärt bzw. übersetzt werden, ist es eben aber trotzdem anspruchsvoll. Einige der Erklärungen sind sehr kurz gehalten, so dass es auch nicht zu sehr in die Tiefe geht, dadurch bleibt es auch eher oberflächlich betrachtet und für ältere Kids sicher auch überschaubar, trotz der Fachtermini. Andere Formulierungen und Vergleiche sind dagegen sehr schön kindgerecht gehalten, so dass auch die Kleinen etwas mitnehmen werden und sich zum Beispiel vorstellen können, dass die Knochen ineinander passen wie ein Puzzle und wir ohne sie „herumschwabbeln würden wie eine Qualle“.

Auf jeden Fall ein wertvolles und informatives Buch, das man aus meiner Sicht entweder über mehrere Jahre hinweg immer wieder zur Hand nehmen kann, damit die Kinder Stück für Stück mehr vom Inhalt und damit vom Körper mit all seinen Funktionen lernen können, oder vielleicht doch gleich etwas älteren Kids in die Hand gibt. Für 5 bis 7 Jährige finde ich es inhaltlich teilweise zu anspruchsvoll durch die vielen Begriffe, die sie nicht kennen und die Komplexität des Systems „menschlicher Körper“. Für etwas ältere Kinder sind die Abbildungen dann vielleicht schon wieder etwas zu kindlich, für sie wird es vom Wissen, das vermittelt wird, aber auf jeden Fall besser aufzunehmen sein.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen/angesehen] Das Buch mit der Lupe: Mein Körper von Nancy Dickmann“

  1. Hallo liebe Dana,
    über das Buch haben wir ja schon ein wenig gesprochen. Ich finde die Lupe eigentlich ziemlich cool. Besser wäre es natürlich gewesen, hätte man dadurch auch Dinge vergrößert wahrnehmen können. Aber nun gut … Schade ist, dass das Buch irgendwie nicht so richtig was für ältere und andererseits auch nicht für die jüngere Zielgruppe ist. Also eine schlechte Kombination bietet. Vermutlich muss man dann als Elternteil etwas mehr erklären und über die Fachbegriffe hinwegschauen oder/und es vielleicht auch dann später nochmal zur Hand nehmen, wie du so schön vorgeschlagen hast.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      an sich finde ich die Idee mit der Lupe auch nicht schlecht, aber die Umsetzung hat mich nicht so ganz überzeugt.
      Insgesamt fand ich das Buch auch nicht schlecht, es ist sehr informativ und ich finde, es ist ein tolles und wichtiges Thema, mehr über den eigenen Körper zu lernen… Und es einfach über mehrere Jahre hinweg in die Hand zu nehmen, schadet sicherlich auch nicht. Aber man hätte sich eben doch irgendwie eine etwas harmonischer Umsetzung gewünscht, so alles in allem… 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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