[gelesen] Stoneheart 2: Befreites Feuer von Asuka Lionera

Rezensionsexemplar

©Impress (Carlsen)
Befreites Feuer
Stoneheart 2
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Autorin: Asuka Lionera
erschienen Mai 2020
387 Seiten
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Impress (Carlsen)
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toller, unerwarteter Abschluss

Zweiter Band der Dilogie: Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten!

Für Ezlain hat mit der Flucht aus ihrer Heimat das Abenteuer ihres Lebens begonnen. Leider verläuft dabei nur wenig nach Plan und es gibt mehr Hindernisse und Probleme, als sie allein bewältigen kann. Doch auch mit Drayce an ihrer Seite geht längst nicht alles glatt. Ihre Gegner sind mächtig, nicht nur in Form von Kraft, sondern auch auf magische Weise. Die Entscheidungen, die sie treffen müssen, fallen ihnen schwer und entfernen sie mehr und mehr von dem, was sie eigentlich wollen und doch scheint es keinen anderen Ausweg zu geben, wenn nicht alles sofort verloren sein soll.

Das Ende des ersten Bandes war an einer ziemlich gemeinen Stelle, so dass ich sehr neugierig war, wie es weitergehen wird, welche Herausforderungen noch auf die Charaktere zukommen und vor allem, wie sie der ausweglos scheinen Situation entkommen wollen. Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und angenehm zu lesen. Ich wurde von Beginn an mitgenommen und bis zum Schluss des Buches gut unterhalten. Es gibt sowohl ruhigere, als auch turbulentere Passagen, viele aufgewühlte Gefühle, aufgedeckte Geheimnisse, Hürden und Machtkämpfe.
Die Einblicke in die magische Welt und vor allem in die Drachenwelt sind in diesem Band sehr viel intensiver, als es noch im ersten Buch der Fall war. Dort wusste man zwar von der Existenz und hatte eine grobe Ahnung von einigen Dingen, Rangordnungen und so weiter, nun wird es allerdings richtig greifbar. Es ist eine facettenreiche Welt, die ganz unterschiedliche Aspekte vereint. Einiges ist sehr schön, aufrichtig und faszinierend, anderes wirkt vielleicht etwas verschroben und grausam, alles in allem ist es aber auf jeden Fall interessant und eben einfach ein Völkchen für sich. Und auch dort ist es, wie überall: nicht jeder ist bereit sich an alle Regeln zu halten und beansprucht für sich selbst etwas mehr, als ihm eigentlich zusteht.

Im Gegensatz zum ersten Band wird dieses Mal nicht der Großteil der Handlung nur aus der Ich-Perspektive von Ezlain geschildert. Neben ihrer Perspektive gibt es die von Drayce in fast gleichwertiger Intensität. Ein paar ganz kleine Abschnitte sind noch aus einer weiteren Sicht erzählt, den Hauptteil nehmen jedoch Ez und Drayce ein. So erfährt man von beiden Protagonisten was sie denken und fühlen, worauf sie hoffen und was sie bereit sind zu tun. Besonders durch die räumliche Trennung, die es im Buch gibt, hat man so auch die Möglichkeit die Stränge zu verfolgen, die parallel zueinander verlaufen.
Gut gefallen hat mir auch wieder das Zusammenspiel der unterschiedlichen Figuren. Zum einen das der Protagonisten miteinander, das sich im Vergleich zum ersten Band inzwischen doch etwas verändert und weiterentwickelt hat, aber immer noch genauso viel Spaß macht. Zum anderen aber auch Ezlain in Verbindung mit anderen, teilweise neuen Charakteren. Sie eckt mit ihrer Art und Weise immer wieder an, sagt meistens klar, was sie denkt und will und nimmt dabei auch nicht unbedingt Rücksicht darauf, ob das ihrem Gegenüber gefällt. Sie ist eine starke Persönlichkeit, geprägt von all den Dingen, die sie erlebt und erfahren hat. Und trotzdem auch in vielen Sachen unsicher und unerfahren. Ihre komplette Naivität hat sie zwar nicht abgelegt, ich empfand es jedoch als etwas weniger intensiv. Und wie ich auch beim ersten Band schon sagte, irgendwie passte es eben auch einfach zu ihr, ihrer Entwicklung und Vergangenheit. Wenn ihr Umfeld ihr in einigen Dingen nicht so viel vorenthalten würde, würde es Ez manchmal aber vielleicht auch leichter fallen, sich auf einem freundlicheren Weg in die Gemeinschaft einzufügen.
Auch in die Vergangenheit von Drayce bekommt man jetzt detailliertere Einblicke, so dass seine Geschichte lebendiger und greifbarer wird. Auch wenn man vielleicht nicht jede seiner Entscheidungen gutheißen kann und er sicher auch Fehler gemacht hat, so finde ich ihn nach wie vor faszinierend und ich kann auch viele seiner Wege nachvollziehen. Auch bei ihm finde ich besonders schön zu sehen, wie er sich entwickelt und für die einsetzt, die ihm wichtig sind.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso turbulenter und intensiver wird die Geschichte. Es gab eine Stelle im Buch bei der ich hin und her gerissen war, was ich mir nun erhoffe und erwarte, wie es weitergeht. Möchte man, dass es so bleibt, wie es ist, obwohl das irgendwie traurig ist oder hofft man auf eine Änderung, die dann aber irgendwie inkonsequent wäre und auch gar nicht so optimal passen würde oder oder oder 😉 Und dann macht die Autorin etwas, womit ich nicht gerechnet hätte, was aber gut in den Verlauf der Handlung passte und mir dann richtig gut gefallen hat. Was das war, kann ich hier natürlich nicht verraten. Aber ich war wirklich überrascht, und zwar doppelt positiv, weil ich damit nicht gerechnet habe und weil ich diese Richtung auf eine andere Weise umgesetzt, nicht gut gefunden hätte.

Fazit:

Ein schöner Abschluss der interessanten Dilogie, die mich insgesamt gut unterhalten hat. Auch wenn ich ein paar ganz kleine Kritikpunkte an den Figuren hatte, hat mich die Geschichte im Gesamtpakt sehr gut unterhalten und mitgenommen, ich hatte viel Spaß mit den Charakteren, die sich sowohl streiten, als auch ihrer Leidenschaft hingeben können. Besonders faszinierend fand ich die Welt der Drachen, die im zweiten Band in den Vordergrund rückt.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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