[gelesen] Manipuliert von Teri Terry

©Coppenrath Verlag
Manipuliert
Infiziert-Trilogie 2
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Autorin: Teri Terry
erschienen Januar 2018
432 Seiten
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Coppenrath
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tolle Fortsetzung, wieder fesselnd und spannend

Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Vorgänger enthalten.

Die große Seuche breitet sich unaufhaltsam auf und niemand scheint etwas dagegen unternehmen zu können. Wohin man auch schaut, überall sterben Menschen, nur wenige sind immun oder überleben die große Katastrophe. Das ganze Land kommt zum Stillstand, Furcht breitet sich immer weiter aus und lässt die Menschen verzweifelter und aggressiver werden.
Doch Shay hat einen Zusammenhang zwischen sich selbst und ihrer Flucht hergestellt und glaubt damit die Lösung gefunden zu haben: die Überlebenden müssen etwas mit der Ausbreitung zu tun haben, anders kann es in ihren Augen gar nicht sein. So schwer es ihr auch fällt, Kai und Callie im Stich zu lassen, sie hält es für den einzig richtigen Weg und ahnt dabei gar nicht, was sie mit ihrer Entscheidung auslöst.
Der Wettlauf gegen die Zeit, gegen die Seuche und gegen die menschlichen Bedrohungen geht weiter und wird immer dramatischer.

Der erste Band war unglaublich spannend und fesselnd, so dass ich direkt weiter lesen musste. Vorwissen würde ich auf jeden Fall empfehlen, da die Rückblenden im Buch eher dezent gehalten sind. Es gibt zwar kleine Erinnerungen oder Erklärungen in Gesprächen, ich empfand es jedoch nicht als so umfangreich, dass es die fehlende Handlung ausreichend ausgleichen würde. Um die Erinnerungslücken zu füllen, wenn das Lesen schon länger zurück liegt, wird es aber bestimmt reichen.

Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm, flüssig und fesselnd. Da ich beide Bücher direkt hintereinander gelesen habe, musste ich auch nicht erst wieder in die Handlung reinkommen. Es geht aber direkt wieder ereignisreich los, so dass auch andere Leser sicher sofort wieder neugierig werden, was da weiter passieren wird.
Im Gegensatz zum Auftakt gibt es hier nicht nur zwei, sondern drei Erzähl-Perspektiven und auch der Aufbau der Geschichte ist etwas anders angelegt, was mir gut gefallen hat. Neben Shay und Callie kommt nun auch Kai zu Wort und nimmt eine noch wichtigere Rolle ein, als bereits im ersten Band. Da die drei nicht dauerhaft gemeinsam agieren, erfährt man durch die Perspektivwechsel nicht nur immer wieder persönliche Dinge über die Charaktere, sondern erhält auch allgemein Einblicke in die Handlungsstränge, die parallel zueinander verlaufen. Die Erlebnisse von Shay und die Geschehnisse um sie herum werden dabei kaum mit denen der anderen beiden gemischt. Von Shay erfährt man sehr kompakt was bei ihr los ist und was nach ihrer Erkenntnis passiert. Dabei trifft sie auf weitere Figuren, die für den Verlauf der Handlung teilweise eine entscheidende Rolle spielen. Nicht alle von ihnen lernt man intensiv kennen, aber die, die sie eine Weile begleiten, habe ich trotzdem größtenteils ins Herz geschlossen.
Kai und Callie stehen vor neuen Herausforderungen und vor anderen, als Shay. Besonders problematisch: die beiden können nicht miteinander kommunizieren. Das sorgt für neue Schwierigkeiten und besonders Kai muss sich häufig auf sein Gefühl verlassen, da er viel auf sich allein gestellt ist. Bis auch er auf andere Menschen trifft, die ihm wohlgesonnen sind. So erweitert sich nach und nach der Figurenkreis, einige werden für den weiteren Verlauf von Bedeutung sein, andere waren eher Randfiguren, die schon wieder verschwunden sind. Mir haben diese Konstellationen jedoch gut gefallen. Komplett ohne Hilfe und Unterstützung kommt niemand voran und dass dabei auch mal was schief geht, sie auffliegen und die Pläne ändern müssen, sorgt für zusätzliche Spannung und Dramatik. Alles andere wäre auch zu einfach gewesen und hätte nicht in den Verlauf der Geschichte gepasst.
Keiner der Protagonisten ist perfekt, jeder trifft auch mal falsche Entscheidungen oder vertraut sich vielleicht nicht den optimalen Leuten an. Ich fand jeden ihrer Schritte jedoch nachvollziehbar, in Bezug auf all das, was man von den Charakteren bisher weiß und wie man sie erlebt hat. Manchmal stehen sie sich selbst im Weg, bringen nicht genug oder zu viel Mut auf, lassen sich von ihren Gefühlen oder ihrem Verstand leiten und blenden das jeweils andere aus, aber insgesamt fand ich, sie bleiben sich recht treu und lassen sich nicht verbiegen, egal was um sie herum passiert. Manchmal müssen sie zwar auch Kompromisse eingehen, aber auch die wägen sie dann gut ab.

Die Fähigkeiten der Überlebenden sind total faszinierend und bringen immer wieder neue Möglichkeiten in die Handlung rein. Ich kann aber auch verstehen, dass es einige ängstigt und sie nicht einschätzen können, wer noch Freund oder schon Feind ist. Andersartigkeit führt eben nicht immer unbedingt zu Toleranz und Akzeptanz, ganz unabhängig davon, um welche Form vom Anderssein es sich dabei dreht. Das ist im Buch auch nicht anders, als in der Realität.
Das gesamte Szenario ist erschreckend und beängstigend, man kann sich kaum vorstellen, wie schlimm all diese Veränderungen und Verluste sein müssen. Die gesamte Nation wird in völliges Chaos gestürzt und dann gibt es auch noch Feinde in den eigentlich sicheren Reihen.

Die Buchtitel passen total gut zur Handlung, das ist mir bei „Infiziert“ schon aufgefallen, aber auch jetzt bei „Manipuliert“ ist der Buchtitel einfach oft thematisiert im Rahmen der Geschichte.

Fazit

Eine spannende, turbulente Fortsetzung der streckenweise sehr düsteren Reihe! Das Szenario ist weiterhin erschreckend und die vielen Verluste sind für die Charaktere teilweise schwer zu ertragen. Und trotz all der Schrecken und dem stetigen Chaos, den niemals endenden Gefahren, geben sie nicht auf und kämpfen sich immer wieder zurück, um ihre Ziele vielleicht doch noch zu erreichen, auch wenn dabei immer mal wieder Abstriche gemacht werden müssen. Ich bin erneut wieder durch die Seite gerauscht und war total gefesselt von der ereignisreichen Handlung und den Entwicklungen der Figuren. Nun freue ich mich auf den Abschluss der Trilogie.

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