[gelesen] 5000 Gründe, warum ich dich liebe von Kasie West

Rezensionsexemplar

©HarperCollins
5000 Gründe, warum ich dich liebe
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Autorin: Kasie West
erschienen November 2018
400 Seiten, eBook
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HarperCollins
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süße Geschichte, mehr Kitsch erwartet

Abby hat einen großen Traum: erfolgreiche Künstlerin werden, Ausstellungen mit ihren Kunstwerken füllen und Leute mit ihren Bildern berühren. Alle in ihrem Umfeld loben sie für ihr Talent, doch als sie ihre Bilder vorstellt, um in einem Museum Teil einer Ausstellung zu werden, bekommt sie sehr harte Kritik. Um sich zu verbessern, ihrer Kunst mehr Tiefe und Herz zu verleihen, stellt sie mit ihrer Familie Aufgaben zusammen, die sie in den Sommerferien erfüllen möchte. Als wäre das alles nicht schon schwierig genug, gibt es da auch noch Cooper, Abbys besten Freund, der unfreiwillig einen Punkt auf der Liste erfüllt, den man eigentlich gern streichen möchte…

Protagonistin Abby habe ich schnell ins Herz geschlossen. Durch die Ich-Perspektive erhält man einen sehr guten Einblick in ihr Leben, in ihre Gedankenwelt und die emotionale Achterbahn, die sie im Laufe des Buches durchlebt. Besonders mag ich ihre sarkastische Art, mit der sie zwar auch immer wieder aneckt, die sie aber einfach authentisch macht. Sie versucht nicht zu allen nett zu sein, sucht aber auch nicht unbedingt Streit. Wenn Abby etwas nicht passt, sie wütend und enttäuscht ist, dann zeigt sie das auch. So kann man sich noch besser in sie hineinversetzen und erlebt ihre Geschichte sehr intensiv mit.
Man wird gleich zu Beginn des Buches mitten in die Handlung geworfen und ist ohne große Vorbereitung bei der jungen Protagonistin und ihrem besten Freund Cooper – eine Situation, die nicht besonders ungewöhnlich ist, einem aber sofort den richtigen Eindruck von den beiden vermittelt. Sie sind sich sehr vertraut, kennen viel voneinander, bleiben aber trotzdem neugierig, nehmen nicht alles kommentarlos hin und ziehen sich auch mal gegenseitig auf. Im Verlauf des Buches erlebt man immer wieder Momente, in denen die beiden gemeinsam unterwegs sind, sich schreiben oder telefonieren. So bekommt man nicht nur Informationen über Abby, sondern erfährt auch sehr viel von Cooper.

Auch wenn der Grund für die Aufgabenliste für Abby ziemlich niederschmetternd war, finde ich die meisten Ideen, die auf der Liste gelandet sind, total toll. Abby möchte sich entwickeln, neue Erfahrungen machen, Dinge erleben, sie sie bisher gemieden hat und bekommt dadurch einen anderen Blick auf manche Sachen. Das gibt dem Buch noch mal eine ganz andere Atmosphäre und Tiefe. Zwischendurch habe ich selbst darüber nachgedacht, was bei mir vielleicht auf so einer Liste stehen könnte.

Bei dem Titel habe ich schon eine gewisse Portion Kitsch erwartet. Und obwohl ich sonst gar nicht so für übermäßig kitschige Stories zu haben bin und ich es oft lieber mag, wenn es dezent gehalten wird, hat es mir hier am Ende vielleicht doch ein wenig gefehlt. Meine Erwartungen stimmten dann einfach nicht mehr komplett mit dem überein, was ich gelesen habe. Vielleicht hätte man auch einfach den englischen Originaltitel,„Love, Life and the List“, behalten sollen, der hätte meiner Meinung nach besser gepasst. Der deutsche Titel hat zwar eine kleine Verbindung zum Geschehen, aber mir war es einfach zu wenig. Die Gefühle der Protagonisten spielen im Laufe der Geschichte aber natürlich schon eine große Rolle. Es gibt sehr süße, aufwühlende, ergreifende und lustige Passagen und immer wieder wird das zarte Band des Vertrauens auf eine harte Probe gestellt.
Abbys Entwicklung hat mir insgesamt gut gefallen und ich habe sie sehr gern begleitet. Doch obwohl es reichlich Emotionen gab, war es mir dann doch nicht genug.

Fazit

Eine niedliche Jugendgeschichte mit schönen, emotionalen Passagen. Protagonistin Abby hat es nicht immer leicht, aber ihre Entwicklung war schön zu verfolgen, besonders aufgrund der Liste, die ihr immer wieder neue Türen öffnet. Am Ende war es mir ein bisschen zu wenig Kitsch, den ich aufgrund des Buchtitels irgendwie erwartet habe. Geht man ohne diese Erwartung an das Buch, kann man es aber vielleicht auch anders empfinden.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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