[gelesen] Katie Kacvinsky – Maddie – Immer das Ziel im Blick

© Boje

 Maddie – Immer das Ziel im Blick 

Autor: Katie Kacvinsky
erschienen Juli 2015
Verlag: Boje
ISBN: 978-3-414-82433-2  

tolles Finale mit einigen Überraschungen

Dieses Buch ist der Abschluss der Trilogie, meine
Rezension kann daher Spoiler in Bezug auf die ersten beiden Bände enthalten.
Ich würde auf jeden Fall auch empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen.
Nicht nur, weil mir die Bücher gut gefallen haben, sondern weil es sonst wohl
auch schwierig wird, die Zusammenhänge parat zu haben und die Dinge zu
verstehen, die passieren.
Insgesamt ist es eine schöne, abwechslungsreiche
Jugendbuch-Reihe, die mir tolle Lesestunden bereitet hat.
In Maddies Leben zieht nicht so richtig Ruhe ein. Obwohl
sie gerade erst aus einer schwierigen Lage befreit wurde, stehen schon neue
Probleme ins Haus. Das System der Digital School ist weiterhin auf dem
Vormarsch und obwohl die Aktionen der DS-Aussteiger gut durchdacht und angelegt
sind, bekommen sie nicht die nötige Aufmerksamkeit, um noch mehr Menschen zu
überzeugen.
Die Lage spitzt sich immer weiter zu, die Fronten
verhärten sich, denn bald steht die wichtigste Abstimmung in der Geschichte der
Digital School bevor und die Zeit rennt den Protagonisten davon.

Bei mir lag zwischen Band zwei und drei ein sehr langer
Zeitraum, der es mir schwer gemacht hat, mich an alles zu erinnern. Ich habe vor
dem lesen also extra noch mal ein bisschen geschaut, worum es genau in den
anderen Büchern ging, auf Spoilerseiten und in meinen eigenen Aufzeichnungen
gelesen, damit ich im dritten Band nicht ständig denke, dass ich nicht mehr
weiß, worum es geht. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man die Bücher aber
nicht mit so viel Abstand lesen, da ich vermute, dass es einige schöne Details,
Anspielungen und Verbindungen gibt, die mir jetzt vielleicht entgangen sind. Es
gibt immer mal wieder kleine Hinweise auf die vorangegangene Handlung,
Erinnerungen von Maddie oder Gespräche über die Dinge, die vorgefallen sind.
Wenn man die Vorgeschichte gar nicht kennt oder nichts mehr davon im Kopf hat,
könnte es aber schwierig werden, da auf lange Zusammenfassungen verzichtet
wird.
Die Geschichte ist wieder aus der –Ich-Perspektive von
Maddie geschrieben. Dadurch erhält man intensive Einblicke in ihre Gedanken-
und Gefühlswelt. Maddie muss einiges verarbeiten, sortieren und sich selbst
orientieren. Es ist für sie wirklich nicht einfach, da sie zwischen den Stühlen
steht und Entscheidungen treffen muss, die nicht allen gefallen. Ich mag sie
als Protagonistin, weil sie sich nicht verbiegen lässt und bereit ist, Dinge zu
verändern, selbst dazu zu lernen und auch mal ein Risiko einzugehen. Ab und an
merkt man noch, dass sie im System außerhalb der Digital School nicht alles
kennt, unsicher ist und sich dementsprechend unvorsichtig verhält, wirklich
verdenken kann man es ihr allerdings nicht.
Manchmal hätte ich gern auch von den anderen Personen
gewusst, was sie tun, wenn Maddie nicht dabei ist. Diese Informationen
vorenthalten zu bekommen, erhöhen aber die Spannung, da man nie weiß, was in
der Zwischenzeit geplant wurde.
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und gut
verständlich. Die Sprache ist an die jungen Protagonisten angepasst, ironische
oder sarkastische Äußerungen lockern das Ganze zusätzlich auf. Es gibt
überraschende Wendungen und unerwartete Situationen, die immer wieder für neue
Spannung sorgen. Obwohl man so seine Gedanken und Hoffnungen hat, weiß man nie,
was als nächstes wirklich passieren wird.
Viele Dinge, die in den vorherigen Bänden angedeutet oder
angefangen wurden, laufen jetzt zusammen, ergeben Sinn, werden zu Ende geführt
oder weiter bearbeitet. So gibt es immer einen direkten Bezug auf die bisherige
Geschichte, bei der nun auch die letzten Puzzleteile an ihren Platz fallen.
Emotionale, ruhige Momente werden von action- und
temporeichen Passagen abgelöst, in denen sofort wieder volle Konzentration
gefragt ist. Sehr viele Ruhepausen gibt es für die Figuren nicht, aber wir
bewegen uns ja auch auf das große Finale zu. Zeiten der Hoffnung wechseln sich
mit Momenten der Verzweiflung oder Fassungslosigkeit ab. An Gefühlen wird im
Verlauf des Buches einiges geboten, obwohl das digitale System die Menschen ja
eher abstumpfen lässt.
Das System der digitalen Welt ist faszinierend und
erschreckend zugleich. Obwohl man in den ersten beiden Büchern schon viel
erfahren hat, gibt es immer noch kleine Neuerungen und Weiterentwicklungen, die
deutlich machen, wohin der Weg geht und wie unmenschlich das die Gesellschaft
machen würde. Trotzdem ist es keine ganz fiktive Zukunftsvision. Denn auch
jetzt ist der Trend zu immer mehr Technik und Leben in der digitalen Welt
deutlich spürbar. Das Buch macht da schon ein wenig nachdenklich und
sensibilisiert dafür, mehr auf sich, seine Mitmenschen und die Umwelt zu
schauen, wenn man nicht ganz im Technik-Dschungel versinken will.
Ein tolles, abwechslungsreiches, spannendes Finale, das
irgendwie dann doch ganz anders war, als ich es erwartet hätte. Es hätte mir
vermutlich sogar noch besser gefallen, wenn ich die Reihe zusammenhängend
gelesen hätte.

2 Gedanken zu „[gelesen] Katie Kacvinsky – Maddie – Immer das Ziel im Blick“

  1. Coole Rezi. Ich habe Band 1 und 2 auch gelesen, wobei mir der 2. gar nicht mehr gefiel, daher habe ich beschlossen die Trilogie nicht zu beenden. Interessieren würde mich schon wie es endet. Hast du Lust, mich zu spoilern. Gerne auch über fb oder so, wenn du es hier nicht als Kommentar schreiben möchtest 🙂

    1. Um andere nicht unfreiwillig zu spoilern, sollten wir das dann schon fernab der Öffentlichkeit tun. Wenn du gern wissen möchtest, wie es aus geht, kann ich dich das auf jeden Fall wissen lassen 🙂

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