[gelesen] Andreas Sturm (Hrsg.) – Giftmorde 2 – 17 neue tödliche Anleitungen

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Giftmorde 2
17 tödliche Anleitungen 

Herausgeber: Andreas Sturm
erschienen Mai 2015
Verlag: fhl
ISBN: 978-3-942829-50-2
abwechslungreiche Kurzkrimis

Fast jeder hätte ab und an Lust ungeliebten Nachbarn,
fiesen Kollegen oder untreuen Expartnern eins auszuwischen. Die Methoden dafür
wären vielfältig doch –zum Glück- würden nur die wenigsten an Mord denken. Was
aber, wenn es jemand tatsächlich so ernst meint und getrieben wird von dem
Verlangen, dem Anderen zu zeigen, wer das Sagen hat? Erschießen oder erstechen?
Ziemlich blutig. Unfälle produzieren oder Brände legen? Unter Umständen zu
auffällig und trifft evtl. auch Unschuldige. Aber wie wäre es denn, wenn man
sich in der Natur bedient?! Viele Pflanzen sind zwar hübsch anzusehen, enthalten
jedoch tödliches Gift, das man nicht sofort bemerkt. Bevor ich falsch
verstanden werde, das ist kein Aufruf zum Mord – nur eine Einstimmung auf die 17
Geschichten, die einen im Buch erwarten.

 Die Natur ist sehr
vielfältig und hält ganz unterschiedliche Gewächse bereit, die man auf
verschiedenste Weisen nutzen kann. Da ist es nicht verwunderlich, dass dies
bereits die zweite Anthologie ist, die sich rund um pflanzliche Morde dreht. Meine
Rezension zu „Giftmorde – 15 tödliche Anleitungen“ gibt es hier.
So unterschiedlich, wie die Pflanzen, so individuell sind
auch die Geschichten. Man kann sie nicht wirklich miteinander vergleichen, da
jede in sich abgeschlossen und eigenständig ist. Die Motive variieren stark. Einige
Mörder sind getrieben von Rache oder Gier, andere sind tief verletzt worden und
möchten nun einen Teil ihres Schmerzes zurück geben, aber auch Verzweiflung,
Hass und Eifersucht sind mit von der Partie. Nicht alle Täter sind sich ihrer
Handlung von Anfang an bewusst, es kommt hier und da zu unerwarteten Wendungen,
überraschendem Ableben, das so nicht geplant war, aber gern gebilligt wird.
Durch die ganz unterschiedlichen Schreibstile entsteht
eine abwechslungsreiche Mischung im Buch. Einige der Kurzgeschichten sind aus
der Ich-Perspektive geschrieben, dort bekommt man viel von den Gefühlen und Gedanken
der Protagonisten mit. Man darf teilhaben an den Plänen, Fehlschlägen und den
fraglichen Erfolgen. Durch andere Geschichten führt ein personaler Erzähler,
wodurch ein allgemeinerer Überblick entsteht und man teilweise nicht so tief in
die innere Welt der Figuren eindringt. Besonders schön fand ich den Ausflug in
den Kopf eines tierischen Charakters.
Handlungsorte und Zeiten könnten auch kaum vielfältiger
sein. Während die eine Geschichte in einer größeren Stadt spielt, führt einen
die nächste in eine sehr ländliche, ruhige Gegend oder sogar in eine idyllische
Urlaubsregion. Mal reist der Leser ins Mittelalter, mal bleiben wir in der
Gegenwart. Durch diese Wechsel ergeben sich gleichzeitig andere
Konstellationen, Voraussetzungen und Handlungsspielräume, die schön ausgeschmückt
sind. Trotz der unterschiedlichen Zeitalter sind die Motive und Vorgehendweisen
gar nicht so stark abweichend, wie man vielleicht vermuten würde.
Sehr schön finde ich auch die Bilder im Buch. So hat man
die Blum oder Kräuter, um die es geht, gleich vor Augen und die Verarbeitung
der Pflanzenteile wird besser vorstellbar.
Nicht alle der Kurzkrimis haben mich gepackt und
mitgerissen. Teilweise war es mir ein wenig zu oberflächlich oder es hat mich
einfach nicht ganz erreicht. Eine der „tödlichen Anleitungen“ hat sich mir am
Ende leider nicht ganz erschlossen.
Andere Storys hingegen sind mir unter die Haut gegangen
und haben mich nachdenklich zurück gelassen. Schwarzer Humor ist genauso zu
finden wie betrübte Stimmung. Insgesamt ist es wirklich eine schöne, bunte
Mischung und ich denke, für jeden Leser wird was dabei sein.
17 ganz unterschiedliche Geschichten, die allesamt
ziemlich tödlich enden. Auch wenn einen vielleicht nicht alles anspricht, so
ist doch für jeden Geschmack etwas mit dabei. Und in jedem Fall zählt: auf gar
keinen Fall nachmachen!

Vielen Dank an Herausgeber Andreas Sturm für das
Rezensionsexemplar!

Ein Gedanke zu „[gelesen] Andreas Sturm (Hrsg.) – Giftmorde 2 – 17 neue tödliche Anleitungen“

  1. Hallo Dana,

    das Buch klingt sogar richtig gut, hätte ich auf den ersten Blick hin nicht gedacht. Leider sind es Kurzgeschichten, mit denen habe ich keine Freude. Aber als Geschenkidee werde ich es mir auf jeden Fall merken.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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