[gelesen] Christine Millman: Landsby – Zerbrochene Träume

Landsby
Zerbrochene Träume

Autor: Christine Millman
erschienen Juni 2015
Verlag: Create Space Independent Publishing Plattform
ISBN: 978-1514746462

schöne Fortsetzung, bei der noch viele Fragen offen bleiben

Bei diesem Buch handelt es sich um die Fortsetzung von
Landsby“, die Rezension kann also Spoiler in Bezug auf den ersten Band der
Reihe enthalten. Ohne die Anfänge der Geschichte zu kennen, wird es sich
vermutlich auch schwierig gestalten, die Handlung wirklich zu verstehen. Ein
Einstieg mitten drin ist daher nicht unbedingt zu empfehlen.
Das Leben in der Kolonie war schon immer nicht ganz
leicht, Regeln, Festlegungen, Feinde, denen man lieber nicht begegnen will und
weswegen man die Zone hinter der Mauer meidet. Nun haben sich einige Dinge
gewandelt – einfacher geworden ist es jedoch nicht, seit die Mutanten mit in
der Kolonie sind. Neue Herausforderungen und Schwierigkeiten kommen auf alle zu
und nicht auf alle können sie wirklich Einfluss nehmen.

Im Buch gibt es kleinere Hinweise auf die vorherige
Handlung, die in Form von Erinnerungen oder in Gesprächen mit eingebunden sind,
insgesamt findet man jedoch keine umfangreiche Berichterstattung zu den Dingen,
die im ersten Buch zu den Veränderungen in der Kolonie geführt haben, in die
wir mit Beginn des zweiten Buches sofort wieder einsteigen.
Da bei mir das Lesen des ersten Bandes schon eine Weile
zurück lag, habe ich einige Seiten gebraucht, um mich mit all den Namen und
Beziehungen zwischen den Personen zurecht zu finden und die Erinnerungslücken
wieder mit der entsprechenden Handlung zu füllen. Danach hat sich die
Geschichte dann gut und flüssig lesen lassen.  Der angenehm, bildhafte Stil ermöglicht es, sich
die dystopische Welt gut vorstellen zu können.
Durch die gewählte Ich-Perspektive erhält man wieder
einen sehr intensiven Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von Jule. Viele
Dinge laufen leider gar nicht so, wie die junge Frau es sich erhofft und
gewünscht hatte. Erneute Unruhen, Vorurteile und Machtkämpfe erschüttern das
Zusammenleben und führen zur Vergrößerung der Distanz zwischen Mutanten und
Koloniebewohnern.
Viele der Charaktere aus dem ersten Band tauchen wieder
mit auf. Ihre ganz eigenen Geschichten gehen ebenfalls weiter und auch wenn
Jule im Mittelpunkt steht, so haben auch sie Sorgen und Nöte, die einen
Einfluss auf den Verlauf der Handlung und auf Jules Entscheidungen haben bzw.
haben könnten.
Zwischendurch hätte ich sehr gern gewusst, was die
anderen Figuren denken und was ihnen in der Zeit, in der Jule nicht bei ihnen
ist, wiederfährt. Wodurch man nur einen Handlungsstrang mit verfolgen kann,
bleibt man zwar neugierig, es bleiben aber auch einfach viele Fragen offen, bei
denen ich hoffe, dass sie im nächsten Teil aufgeklärt werden.
 Immer wieder
tauchen neue Probleme auf, die zu Wendungen in der Handlung führen. Jule und
ihre Mitstreiter müssen sich ständig neuen Schwierigkeiten stellen und Wege aus
den misslichen Lagen finden. Einige Situationen werden dabei für meinen
Geschmack etwas zu rasant abgehandelt.
„Landsby – zerbrochene Träume“ ist eine interessante,
spannende Fortsetzung, die einem wieder vor Augen führt, dass Forschung,
technische Entwicklungen, Genoptimierung und all die anderen Dinge, die unsere
Welt vielleicht besser machen sollen, auch gewisse Gefahren mit sich bringen
könnten.
Viele Fragen bleiben offen, in ganz unterschiedliche
Richtungen könnte sich die Geschichte nun entwickeln – ich bin gespannt, wohin
die Reise noch führen wird.

3 Gedanken zu „[gelesen] Christine Millman: Landsby – Zerbrochene Träume“

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