[gelesen] : Enya K. & Victoria S. – Das Murmelglas

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  Das Murmelglas
  Autor: Enya K., Victoria S.
  erschienen Mai 2014,
  Neuauflage August 2014

  CreateSpace Independent
  Publishing Platform
  ISBN: 978-1500797515


bewegendes Buch, das einen zum Nachdenken bringt
Kinder sollten eigentlich behütet und beschützt
aufwachsen. Mit einer helfenden Hand der Eltern, die sie auf den rechten Weg
bringen, ihnen bei Problemen zur Seite stehen und auch für ernste Themen ein
offenes Ohr haben und es nicht als Spinnereien der Kleinen abtun. In der Welt
eines Kindes passiert viel mehr, als Erwachsene häufig mitbekommen. Die Kids
bauen sich ihre eigene Umgebung und flüchten sich in eine Fantasiewelt, wenn
ihre eigene ihnen nicht bieten kann, was sie brauchen und wollen. Leider ist es
nicht allen Heranwachsenden vergönnt, in einem geordneten, harmonischen
Haushalt aufzuwachsen – so wie Lala.
Lala lernt schon früh, was es heißt, Fehler zu machen und
welche Konsequenzen man dafür zu tragen hat. Ihr Murmelglas, in das sie immer
eine farbenfrohe Murmel für jeden glücklichen Tag bzw. glückliche Erlebnisse
gelegt hat, fängt bald an sich zu leeren, die positiven Tage schwinden, die
Angst wächst…

„Das Murmelglas“ ist ein sehr aufwühlendes und bewegendes
Buch, das ein kleines Mädchen auf dem schweren Weg des Lebens begleitet. Sie
erlebt früh Gewalt, ist immer wieder Übergriffen ausgesetzt und versteht die
Welt um sich herum nicht mehr wirklich. Egal was sie macht, nie ist es richtig
und dabei kann sie gar nicht wirklich etwas dafür. Die Mutter ist blind für die
schlimmen Dinge die passieren, was leider kein Einzelfall ist und Hacke tobt
sich so richtig aus, bricht die kleine Lala immer mehr, bis sie in eine Welt
voll Frieden und Harmonie flüchtet, die es eigentlich nicht gibt.
Der Schreibstil nimmt einen gut mit durch das Buch, gibt
jedoch die Möglichkeit ein Stück weit selbst zu entscheiden, wie nah man die
Geschichte an sich heranlässt. Sehr emotionale, aufrüttelnde Momente werden von
etwas ruhigeren, nachdenklichen Szenen abgelöst, die die Vielfältigkeit einer
solch Schwierigen Situation zeigen. Durch die Perspektivwechsel erhält man
unterschiedliche Einblicke in die Köpfe der Protagonisten, teilweise hilft es
die Personen besser zu verstehen, teilweise macht es einen einfach nur sauer,
wie ignorant man eigentlich sein kann.
Ich konnte Lalas Geschichte nicht in einem Rutsch lesen
und brauchte immer wieder eine Pause um das Gelesene ruhen zu lassen, darüber
nachzudenken und dann mit neuer Kraft ans Werk zu gehen. Die dargestellte
Handlung ist authentisch und gerade das macht sie besonders erschreckend. Immer
wieder ergeht es Kindern genau so, wie es beschrieben wird und alle schauen weg…
Obwohl schon frühzeitig recht klar ist, wo die
Zusammenhänge zu suchen sind und man erahnt, wie Lalas Zukunft ausschauen wird,
gibt es immer wieder kleinere Wendungen, die entweder überraschen oder
schocken. Das Ende des Buches entlässt den Leser zwar aus dem Geschehen, doch
in mir hat es noch sehr lange nachgewirkt.

Ein Gedanke zu „[gelesen] : Enya K. & Victoria S. – Das Murmelglas“

  1. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für deine ausführliche und tiefgreifende Rezension.
    So, wie du alles darlegst, meine ich, dass die Absicht unseres Buches bei dir angekommen ist.
    Sehr schön auch, dass du den Wechsel zwischen den "ruhigeren" und aufrüttelnden Szenen wahrgenommen hast.
    Danke nochmals, auch im Namen von Victoria

    Enya

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