[gelesen] Forbidden Kiss – Zurück zu dir von Brooklyn Shore

Rezensionsexemplar

©
Forbidden Kiss – Zurück zu dir
Amish Love 1
.
Brooklyn Shore
Selfpublishing
erschienen im April 2024
80 Seiten
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gefühlvoller Einstieg

Für gleichgeschlechtliche Liebe ist in der sehr konservativen Amish-Gesellschaft kein Platz. Allerdings kommt es für Elijah nicht in Frage jung zu heiraten und fast jedes Jahr ein Kind zu zeugen, auch wenn es ihm von seinen Eltern so vorgelebt wird. Schuld daran trägt Samuel, der Gefühle in ihm geweckt hat, die in der Gemeinschaft verboten sind. Und doch wünscht der junge Mann sich nichts mehr, als diese verbotenen Erfahrungen zu sammeln und seine Liebe zuzulassen – zumindest so lange es ihnen heimlich möglich ist.

Die Geschichte wird aus den beiden Ich-Perspektiven der Protagonisten geschildert, wodurch es möglich ist, Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelten von Samuel und Elijah zu bekommen. So kann man auch verfolgen, mit welchen Dingen sie innerlich kämpfen, an welchem Punkten sie ihre Entscheidungen festmachen und was sie sich dennoch wünschen. Nebenbei bekommt man auch einen kleinen Eindruck davon, wie es ist, in der Amish-Gesellschaft zu leben, in der die beiden jungen Männer groß geworden sind. Ein Leben, das für uns, außerhalb dieser Gemeinschaften, wohl nur schwer vorstellbar ist. Allerdings muss natürlich jeder selbst entscheiden, wie er leben möchte und solange alle damit glücklich und zufrieden sind, spricht ja auch nichts dagegen. In dieser Ausgangssituation sind Samuel und Elijah aber nicht. Sie hadern mit den Regeln und Vorschriften, den Verboten, die ihre Gefühle mit einschließen und ihrem weiteren Weg. Da Samuel einige Zeit außerhalb seiner Heimat verbracht hat, kennt er das Leben, wie es sein kann, ohne die strengen Regeln der Amish. Ihn zieht es eigentlich auch nicht dahin zurück, wäre da nicht Elijah…

Der Schreibstil ist angenehm, gefühlvoll und mitnehmend. Gut gefallen hat mir, dass die Gefühle sich einfühlsam in die Handlung eingebunden sind. Da beide Männer bereits vorher diese Empfindungen für den jeweils anderen hatten und sie sich schon ihr Leben lang kennen, überspringt man die „klassische Kennlernphase“ natürlich ein wenig, dennoch preschen sie jetzt nicht total voran, da ihre Erziehung ihnen eben sehr viele Schranken in den Kopf gepflanzt hat. Schranken, die aber ihre Neugier und Anziehung nicht ausbremsen, so dass es auch eine Szene mit expliziten Beschreibungen ihrer Zuneigung gibt.

Durch die Kürze der Geschichte geht vieles nicht so sehr in die Tiefe, dennoch bekommt man ein gutes Gefühl für die Charaktere und den Weg, der ihnen möglicherweise bevorsteht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit den beiden weitergeht, welche Steine sich ihnen noch in den Weg legen, welche Chancen sie nutzen, um sich nah zu sein und welche Herausforderungen sie noch so meistern müssen.


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