[gelesen] Alana Falk – Das Herz der Quelle 2 – Sternenfinsternis

©Arena Verlag

 Sternenfinsternis
Das Herz der Quelle 2
Autorin: Alana Falk
erschienen März 2018
Verlag: Arena Verlag

emotional, düster, überraschend – einfach toll!

Es handelt sich um eine Fortsetzung, meine Rezension kann daher kleine Spoiler enthalten. Vorwissen dringend zu empfehlen!

Adara ist Magierin in der Gemeinschaft und kann mit ihrer Quelle wundervolle Dinge vollbringen. Gemeinsam mit den anderen Magiern verhindern sie zum Beispiel Naturkatastrophen und schützen so tausende von Menschen. Doch ihre ganz persönliche Katastrophe konnte sie nicht aufhalten und die Folgen dieser belasten sie seitdem Tag für Tag. Unter den strengen Augen des Rates darf Adara nicht auffallen, sie muss sich fügen, zustimmen, obwohl sich alles in ihr wehrt und hoffen, dass sie ihre Ziele irgendwie erreichen kann, auch wenn um sie herum überall Verräter lauern könnten.

 

Bevor ich in dieses Buch gestartet bin, habe ich den Auftakt, Sternensturm, noch einmal gelesen und ich habe es nicht bereut. Einige Dinge wusste man zwar noch, aber ich hatte viele Erinnerungslücken und wurde so beim Reread trotzdem wieder überrascht. Mein großer Vorteil war dann, dass ich die Handlung parat hatte und die Verknüpfungen und Zusammenhänge sofort verstanden habe. Aufgrund der komplexen Strukturen und Verstrickungen sollte man den ersten Band auf jeden Fall kennen. Es gibt im Laufe der Handlung zwar kleine Rückblenden, besonders in Form von Erinnerungen, ich bin mir aber nicht sicher, ob es ausreichen würde, wenn man das erste Buch nicht kennt. Wenn man geduldig genug ist, dann wird einem im Verlauf der Geschichte vieles wieder ins Gedächtnis gerufen, da angefangene Dinge beendet werden, Puzzleteile an ihren Platz fallen und die Ereignisse zum Teil noch ein Mal aufgearbeitet werden. Ein nochmaliges Lesen ist bestimmt nicht zwingend notwendig, aber schön war es für mich auf jeden Fall.

Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt in der magiegeladenen Geschichte. Seit dem ersten Band ist einige Zeit vergangen und für Adara hat sich zwar manches sortiert, aber wirklich frei und glücklich ist sie nicht. Die Vergangenheit belastet sie sehr. Besonders schmerzhaft ist der Verlust, den sie einstecken musste und die Konsequenzen, die daraus resultieren, selbst nicht an den Pranger gestellt oder damit in Verbindung gebracht zu werden. Die Ereignisse aus dem ersten Band spielen immer wieder, auf verschiedene Weise, eine Rolle. Einige Themen werden vertieft, ausgebaut oder wieder ausgegraben. Dabei taucht man auch in die Vergangenheit der Personen intensiver ein und bekommt Zusammenhänge und Verknüpfungen präsentiert, die bisher nicht bekannt waren.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, mitnehmend und bildgewaltig. Ich konnte mir die Magieebene und auch die Umsetzung der Zauber anhand der detaillierten Beschreibungen sehr gut vorstellen. Auch die emotionale Lage der Protagonisten wird ausführlich aufgegriffen, so dass man mit ihnen leiden, bangen, hoffen, zweifeln und sich manchmal auch freuen kann. Insgesamt gibt es ein ziemliches Gefühlschaos, da die Geschehnisse sich manchmal überschlagen, dann wieder Dinge ans Licht kommen, mit denen keiner gerechnet hat, Intrigen aufgedeckt werden und die eigenen Pläne total über den Haufen geworfen werden – sowohl in positiver, als auch in negativer Sicht.

Besonders gut gefallen hat mir, dass ich bis kurz vor Schluss, genau wie Adara, nicht wirklich wusste, wem ich trauen kann und wem nicht. Immer wieder gibt es Hinweise auf die Vertrauenswürdigkeit und die Absichten der einzelnen Personen, doch dann dreht sich das Blatt erneut und die Handlungen passen nicht zu dem, was angekündigt oder erwartet wurde. Doch kaum hat man jemanden auf die imaginäre Hass-Liste gesetzt, zeigt die Person sich wieder von einer anderen Seite, die erneut zweifeln lässt. Diese Schwankungen sorgen für zusätzlich Spannung und aufgeladene Emotionen. So oft hätte ich Adara gern in den Arm genommen und einigen anderen in den Hintern getreten und am Ende war ich dann doch überrascht, wie es wirklich zusammenhängt, wer hinter welchen Machenschaften steckt und wer mit wem zusammengearbeitet bzw. ihn ausgenutzt hat.

Schön ist auch die Entwicklung der Figuren, die man im Laufe des Buches mit verfolgen kann. All die schwierigen Situationen, Entscheidungen und die persönlichen Belastungen beeinflussen den Weg, den jeder einzelne geht. Nach und nach werden Masken und Mauern fallen gelassen und man bekommt Einblicke in die wahren Gefühls- und Gedankenentwicklungen, auch wenn sie teilweise nicht öffentlich ausgelebt werden können. Die Mischung aus Heimlichkeit, dem sich öffnen, neue Verbindungen schließen, enttäuscht werden und sich neu orientieren hat mir gut gefallen. Auch wenn ich den Protagonisten gern ein wenig mehr Glück gewünscht hätte, auf ihren Wegen, so sind die Entwicklungen doch logisch und passend für die Gesamthandlung. Die Zeiten stehen auf Sturm, Umbruch und Neuorientierung, da kann nicht alles glatt laufen, es müssen Verluste eingesteckt werden und eigene Grenzen überwunden werden.

Ich war von Anfang an gefangen von der Geschichte, bei der man so viel rätseln, entdecken, hoffen und sich wünschen kann. Trotz der oft düsteren Stimmung, gibt es auch viele schöne Lichtmomente, die ins Herz gehen.

Fazit

Eine absolut tolle Geschichte, die abwechslungsreich, spannend, emotionsgeladen und einfach magisch ist. Viele tolle Wendungen und Überraschungen, Offenbarungen und Enthüllungen, Zusammenhänge und Verknüpfungen machen die komplexe Handlung zu einem Genuss.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „[gelesen] Alana Falk – Das Herz der Quelle 2 – Sternenfinsternis“

  1. Hey liebe Dana,

    ich habe den zweiten Teil der Reihe ja auch schon gelesen und fand ihn einfach wunderbar. Die autorin versteht es, den Leser selber so zu verwirren dass er selber nicht mehr weiß wer Freund oder Feind ist. Ich habe regelrecht mitgelitten und musste schauen, wie ich es hinbekomme nicht die Nerven zu verlieren. 😀

    Liebe Grüße, Toni

    1. Hallo Toni,
      das kann ich so gut verstehen. Ich wäre manchmal gern ins Buch gesprungen oder aus der Haut gefahren oder keine Ahnung 😀 Da kochen die Emotionen nicht nur bei den Protas, sondern auch bei einem selbst über 😉
      Lg Dana

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