[gelesen] One Perfect Couple von Ruth Ware

Rezensionsexemplar

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One Perfect Couple . Ruth Ware erschienen im Dezember 2024 416 Seiten . hier geht’s zum Verlag → dtv

Albtraum im Paradies

Layla ist Wissenschaftlerin, ihr aktuelles Projekt läuft allerdings nicht besonders gut. Daher lässt sie sich darauf ein, als ihr Freund Nico sie bittet, gemeinsam bei einer Reality-TV-Show auf einer tropischen Insel teilzunehmen. Laylas Plan, ein wenig Urlaub zu machen und schnellstmöglich wieder auszuscheiden, löst sich allerdings in Luft auf, als ein Sturm die Insel verwüstet und die Truppe von der Außenwelt abschneidet.

Eine Fernsehshow mit 5 Paaren in einem Luxusresort auf einer einsamen Insel, die sich verschiedenen Aufgaben stellen müssen und unter Umständen andere Pärchenkonstellationen für bessere Gewinnchancen (und vielleicht auch, weil sie besser zusammenpassen könnten?) bilden müssen, nach und nach ausscheiden, bis am Ende das eine perfekte Paar übrig bleibt – so das theoretische Konzept. Die Idee einer Reality-Show in Buchformat finde ich ganz spannend. Es gibt auch ein paar Produktionseinblicke, bei denen man sich ziemlich gut vorstellen kann, dass es genau so läuft: übertriebene Mimik, Zeitspannen, die nur für die Ausstrahlung genannt werden, aber nicht dem Drehplan entsprechen… Leider spielt das alles nur ganz kurz eine Rolle, denn kaum ist die Aufzeichnung gestartet, bringt der Sturm auch schon alles durcheinander. Statt des Wettkamps beginnt ein Kampf ums Überleben, den die ersten Kadidaten bereits in der ersten Nacht verlieren.

Ich liebe Palmen, türkises Meer und weiße Strände, sodass ich auch den Schauplatz richtig toll gewählt fand. Allerdings wird es für die Kandidaten ganz schnell wenig paradiesisch: Durch den Sturm fällt der Strom aus, es gibt kein fließendes Wasser mehr, die Vorräte sind knapp und ohne Kühlschrank teilweise nicht mehr zu gebrauchen. Auch die natürlichen Ressourcen auf der kleinen Insel sind begrenzt.

In den folgenden Kapiteln ist zu beobachten, wie sich die Gruppendynamik verändert, wie einzelne die Initiative ergreifen und andere sich fügen oder auflehnen. Je länger die Isolation andauert und je knapper die Vorräte werden, desto dramatischer werden die Zustände, denn so mancher denkt nur noch an das eigene Überleben, aber alle sind abhängig von den wenigen verbliebenen Vorräten. Toxische Beziehungen, Unterdrückung und Machtmissbrauch sind einige der Themen, die in die Handlung eingeflochten werden.

Die Ereignisse sind interessant bis spannend und ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, hatte allerdings das Gefühl, dass irgendwie mehr möglich gewesen wäre. Unerwartete Überraschungen bleiben leider aus. Richtig „trhillerisch“ wird es auch nicht.

Layla führt als Ich-Erzählerin durch die Geschichte und bietet einen eingeschränkten Blick auf die Ereignisse. Zwischen Ihren Kapiteln gibt es Notrufe und Tagebucheinträge, die zunächst ein wenig komisch wirken. Die Aufklärung dauert bis zum Schluss –auch von einigen anderen Zusammenhängen, die mit einem Twist am Ende aufgedeckt werden.

Fazit

Dafür, dass das Show-Szenario so umfangreich eingeleitet wird, nimmt es extrem wenig Raum ein. Dabei fand ich gerade das falsche Verhalten vor der Kamera und die verdrehten Aufzeichnungen ganz spannend. Der Kampf ums Überleben ist ebenfalls interessant, hätte für mich aber gern noch mehr Spannungsmomente beinhalten dürfen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.