[gelesen] Cash Plays. Pik-Sieben-Morde 3 von Cordelia Kingsbridge

©Second Chances Verlag
Cash Plays

Die Pik-Sieben-Morde 3
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Cordelia Kingsbridge
erschienen April 2022
400 Seiten
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Second Chances Verlag
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spannende Fortsetzung

Achtung: dritter Band der Reihe! Vorwissen ist zum Lesen sehr zu empfehlen, da es einige Handlungselemente gibt, die sich über die komplette Reihen ziehen und es vermutlich schwer wird, die Dynamik und Zusammenhänge komplett zu verstehen und zu erfassen, wenn man die vorausgehenden Bände nicht kennt.  Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf „Kill Game“ und „Trick Roller“ enthalten.

In Las Vegas haben viele Polizisten derzeit alle Hände voll zu tun. Detective Levi Abrahms wird weiterhin von den immer grausamer werdenden Taten des Pik-7-Mördresauf Trab gehalten. Doch zusätzlich scheint ein Bandenkrieg von eigentlich miteinander kooperierenden Gangs zu drohen, der zahlreiche Fragen aufwirft. Bei all der kriminellen Energie, die in diesen Gruppen steckt, stehen der Stadt keine guten Zeiten bevor, wenn es nicht gelingt, herauszufinden, wer als Saboteur agiert.
Als wäre das nicht schon genug Aufregung, hat Levi auch noch mit seinen persönlichen Dämonen zu kämpfen, ebenso wie Dominic, der durch einen eigenen Fall tief in einen Strudel gezogen wird, aus dem es kaum ein Entkommen zu geben scheint.

Auch wenn ich nicht mehr im Detail jedes Element der Geschichte im Kopf hatte, bin ich gut in die Handlung wieder reingekommen und hatte dieses Mal auch mit dem Schreibstil keine Schwierigkeiten, den ich im Band zuvor ja zunächst als etwas holprig empfand.
Es gibt immer wieder kleine Hinweise und Rückblicke, die noch mal Zusammenhänge in Erinnerungen rufen und wichtige Verbindungen offenbaren, die für den weiteren Verlauf dann wichtig sind. Ich empfand die Erinnerungsstützen als gut in den Text integriert. Es wirkte nie langatmig oder überflüssig, teilweise dienten die Rückblenden dann auch, um Kollegen auf den aktuellen Stand zu bringen oder mögliche Parallelen und Zusammenhänge zu verdeutlichen.

Wie auch schon in den beiden Bänden zuvor, begleitet man sowohl Levi Abrahms als auch Dominic Russo, wodurch man von beiden Protagonisten einen guten Eindruck bekommt und verfolgen kann, was bei ihnen aktuell geschieht. Die Ereignisse verlaufen oft parallel zueinander und weisen gewisse Zusammenhänge auf, die den Charakteren selbst manchmal noch gar nicht bewusst sind, da es einen Zeitraum gibt, in dem sie sich nicht so viel über ihre derzeitigen Ermittlungen und Erkenntnisse austauschen. So kann man sich als Lesender schon ein gewisses Bild von manchen Dingen machen, alles wird hier dann aber noch nicht offenbart. Es macht aber Spaß zu spekulieren, manche Schlüsse schon zu ziehen und dann zu schauen, was sich daraus am Ende ergibt und wie sich die Informationen zusammenfügen werden.
Da Levi und Dominic in einer Beziehung sind, gibt es natürlich auch gemeinsame Passagen im Buch. Dabei geht es dann sowohl um ihre Entwicklungen auf dieser Beziehungsebene, ihre Familien, es geht aber auch gern mal etwas leidenschaftlicher zur Sache. Die erotischen Momente waren in diesem Band sehr von dem persönlichen und beruflichen Druck, der auf den Protagonisten lastet, geprägt.

Viele der anderen Charaktere, zumindest die im beruflichen Umfeld vertreten sind, kennt man bereits aus den ersten Bänden. Darüber hinaus gibt es natürlich neue Figuren, die mal eine größere, mal eher eine untergeordnete Rolle spielen. Es ist insgesamt ein komplexes Gefüge, das mit der Zeit entsteht, da verschiedene Abteilungen der Polizei zusammenarbeiten, es externe Berater gibt und Dominic durch seine Nachforschungen als Privatdetektiv noch mal ganz anderen Dingen nachgeht. Es werden mehrere Fälle miteinander verknüpft und gleichzeitig bearbeitet. An manchen Stellen mag das etwas wirr erscheinen, aber in der stückweisen Auflösung ergeben sich viele Zusammenhänge und ich empfand die Handlung als gut aufgebaut. Immer wieder spielt der Pik-7-Mörder eine Rolle in der Geschichte, was die Spannung zusätzlich steigert und einige der Geschehnisse entscheidend beeinflusst. Besonders die Kontaktaufnahme und das offensichtliche Fäden-in-der-Hand-halten empfinde ich beim Lesen als sehr spannend. Manche Aspekte scheinen inzwischen recht klar zu sein und in einigen Bereichen erzielen die Polizisten auch Erfolge, dennoch ist der Täter allen überlegen und immer einige Schritte voraus.

Immer mehr in den Fokus rücken auch die persönlichen Dämonen, die Levi und Dominic begleiten. Beide haben auf ihre ganz eigene Art mit ihrer Vergangenheit und dem, was es mit ihnen macht, zu kämpfen. Ich empfand es als nachvollziehbar, dass sie nicht sofort über alles davon reden, sich in ihre Arbeit stürzen und auch ein Stück weit zu vergessen und verdrängen versuchen. Da es unterschiedliche Schwierigkeiten sind, mit denen sie kämpfen, sind auch die Bearbeitungsstrategien sehr verschieden. Für mich hat es die Spannung in der Geschichte noch erhöht, weil ich mitgefiebert habe, wann das eine oder andere dann ans Licht kommen wird und wie die Reaktionen daraus aussehen werden. Zusätzlich gibt es den Charakteren noch mehr Tiefe und Persönlichkeit, was ich sehr mochte. Die Themen werden auch im weiteren Verlauf der Reihe noch eine Rolle spielen, die Probleme sind hier also nicht abgeschlossen.

Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso turbulenter, spannender und komplexer wird die Geschichte. Zeitweise überschlagen sich die Ereignisse, die Charaktere haben kaum Zeit, einen Plan zu schmieden, sondern müssen reagieren, bevor es zu spät ist. Durch die Komplexität der Verstrickungen und der Anzahl beteiligten Gangs, entsteht eine hitzige Situation nach der anderen, die zu zahlreichen Verlusten auf verschiedenen Seiten führt.
Mir hat die Kombination aus privaten Augenblicken, persönlichen Dämonen, polizeilichen Ermittlungen, Nachforschungen für die Detektei, den Einblicke in die Casion-Welt von Las Vegas, leidenschaftlichen Momenten, den Taten des Pik-7-Mörders und all den Verschleierungen und Offenbarungen richtig gut gefallen. Die Geschichte ist abwechslungsreich und vielseitig, langweilig wird es da wirklich nie. Nach dem Ende bin ich definitiv auch gespannt, wie es im nächsten Buch weitergehen wird.

Fazit

Eine spannende, vielseitige Fortsetzung, die verschiedene Handlungselemente miteinander verknüpft und so ein komplexes Gefüge entstehen lässt, in dem reichlich Platz für Chaos und Kämpfe verschiedener Art ist. Besonders gut gefällt mir die Mischung aus den privaten Momenten, die in diesem Buch auch sehr von persönlichen Problemen überschattet sind, und den Ermittlungen, sowohl gegen die Pik-7, aber auch in den anderen Bereichen, die hier eine Rolle spielen. Die noch offen gebliebenen Aspekte und das Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung.

4 Gedanken zu „[gelesen] Cash Plays. Pik-Sieben-Morde 3 von Cordelia Kingsbridge“

  1. Hallo Dana,

    die Reihe finde ich wirklich toll. 🙂 Andrea, Sarah und ich habe diese ja gemeinsam gelesen und hatten eine wirklich tolle Zeit. Der nächste Band „One-Eyed Royals“ hat mir am besten gefallen.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Hallo Nicole,
      ja, Andrea hatte mir davon erzählt, dass ihr Bände gemeinsam lesen wollt (und dann auch gemacht habt), da ich zu der Zeit aber noch hinterher hing und noch nicht beim entsprechenden Band war, passte das nicht rein. Ansonsten finde ich so einen Austausch ja durchaus interessant. 🙂
      Wenn du sagst, dass du den nächsten Band am liebsten mochtest, bin ich jetzt auf jeden Fall noch gespannter darauf.
      Liebe Grüße,
      Dana

  2. Guten Morgen Dana 🙂

    Freut mich, dass dich auch der dritte Band der Reihe so begeistern konnte 🙂 mir gings ja ähnlich und die Reihe ist ja so gar nicht mein bevorzugtes Beuteschema^^
    Die Mischung hat mir in dem Band auch sehr gut gefallen – vor allem, dass auch die persönlichen Dämonen so thematisiert werden und daraus eben auch Schlüsse erfolgen.
    Interessieren würde mich, ob du gerade Vermutungen bezüglich der Pik 7 hast 😉 kannst mir dazu ja gerne mal schreiben 😉

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      die Geschmäcker sind da bestimmt verschieden, ob einem die persönlichen Dämonen zu viel sind oder es gerade richtig so ist. Für mich passte die Mischung aber auf jeden Fall, auch weil ich schon das Gefühl hatte, es gibt einige Berührungspunkte mit der Pik7, die sich eben in alles andere dann mit reinmischt. Band zwei war mir an einigen Stellen ja fast etwas zu ruhig.
      Puh, so richtig eine feste Vermutung habe ich tatsächlich nicht. Zwischendurch ploppt zwar mal jemand kurz auf, aber so wirklich einen festen Verdacht könnte ich da gerade nicht anbringen. Ich meine aber auch (bei dir?) gelesen zu haben, dass die Auflösung unerwartet ist – da macht man sich selbst dann vielleicht auch ein bisschen weniger Gedanken und lässt sich eher überraschen.
      Liebe Grüße,
      Dana

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