[gelesen] Wir leben – wir denken von Ina Schmidt, Ayse Bosse, Johanna Klug, Sarah-Sophie Prix

Rezensionsexemplar

©Carlsen
Wir leben – wir denken
Wir-Leben-Bücher 2
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Ina Schmidt, Ayse Bosse, Johanna Klug, Sarah-Sophie Prix, Illustration: Anke Evers
erschienen Mai 2024
ab 6 Jahren
96 Seiten
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Carlsen
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komplexes Thema, unterschiedlich betrachtet

Im ersten Buch der Reihe wurde sich mit den unterschiedlichen Gefühlen beschäftigt, die einen begleiten und die einen manchmal auch ganz schön durcheinander bringen können. Im zweiten Band geht es um Gedanken und denken. Die Kinder, die man begleitet, sind die selben wie zuvor, nun sind sie bereits in der Klasse 2b. Eine direkte Fortsetzung ist es natürlich nicht, da es ja ein anderes Thema gibt, das im Fokus steht. Hier und da gibt es aber Dinge, die sich auf die Informationen rund um die Kinder beziehen, weil die Lebenssituationen und ihre Vorlieben ihre Gedanken und Gefühle ja beeinflussen. Zu Beginn des Buches werden jedoch die Kinder, die man hauptsächlich begleitet, noch mal vorgestellt, so dass man einen Überblick bekommt.

Das Buch beschäftigt sich damit, was Denken bedeutet, wie unterschiedlich das sein kann, dass es manchmal auch sein kann, dass die Gedanken ziemlich durcheinander wirbeln und man gar nicht richtig sortieren kann, was man eigentlich denkt. Seine Gedanken zu greifen und zu ordnen, ist gar nicht so leicht.  Zum Denken gehört aber auch kombinieren, knobeln, Rätsel lösen und die Gedanken einfach mal auf Reisen schicken.
Mit unterschiedlichen Betrachtungsweisen, Liedern, Gedichten und Geschichten soll das komplexe Thema den Kindern näher gebracht werden. Durch die vielseitigen Herangehensweisen finden bestimmt viele eine Variante, die für sie dann auch am greifbarsten und verständlichsten ist, mit der sie sich identifizieren und für sich selbst annehmen können. Insgesamt finde ich aber trotzdem, dass dieses Thema komplizierter ist, als das „Fühlen“ aus dem ersten Buch. Denken ist eben wesentlich abstrakter und noch schwieriger zu begreifen.

Die Aufmachung ist vergleichbar mit dem des ersten Buches und gefällt mir wieder gut. Durch die Gliederung bieten sich immer Möglichkeiten, Pausen zu machen und Themen erst mal sacken zu lassen, zusätzlich weiß man in etwa, was im nächsten Abschnitt auf einen zukommt. Die Seiten sind übersichtlich, farbenfroh und abwechslungsreich gestaltet. Die Anordnung und Menge der Illustrationen und Texte ist immer ein wenig unterschiedlich. Zwischendurch finden sich dann noch kleine, farblich abgesetzte Kästchen mit zusätzlichen fragen oder Ideen, um das Thema weiter zu bearbeiten oder es sich noch mal anders zu erschließen.
Auch wenn es ein wenig wechselt, auf welchen Kindern der Fokus liegt, finde ich es doch schön, dass man insgesamt bei einer kleinen Auswahl aus der Klasse bleibt. Natürlich hat jeder einen anderen Zugang zu Gedanken und Gefühlen und was es mit einem macht. Aber so bekommt man eben doch ein etwas besseres Gefühl für die, die man begleitet und es springt nicht zu viel. Außerdem beeinflussen ihre unterschiedlichen Familienstrukturen und ihre Charaktereigenschaften ihre Denkmuster. So werden sich viele andere Kinder auch in dem einen oder anderen wiederfinden können. Schön finde ich auch nach wie vor, wie die Lehrerin mit integriert ist. Sie lenkt und leitet die Klasse, gibt ihnen aber auch viel Raum für eigene Ideen und Erfahrungen.
Begleitend zu den Wir-Leben-Büchern gibt es auch eine Homepage, auf der man zusätzliches Material für die Bearbeitung findet.

In dem Buch stecken viele schöne Aspekte zu diesem komplexen Thema. Es wird sehr zum Nachdenken über die eigenen Gedanken angeregt und dafür sensibilisiert, auch die Gedankengänge und Ideen der anderen zu akzeptieren. Es ist sehr komplex und besonders durch die Zusatzfragen und Informationen wird es doch manchmal recht viel, was es zu betrachten, beachten und bearbeiten gibt – auch wenn es natürlich an jedem selbst liegt, was man dann daraus macht. Wie auch das erste Buch aus meiner Sicht eher was zum begleiteten Lesen bzw. Vorlesen, je nachdem, wie alt die Kinder sind, die sich mit dem Thema beschäftigen.

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Wir leben – wir denken von Ina Schmidt, Ayse Bosse, Johanna Klug, Sarah-Sophie Prix“

  1. Huhu Dana,
    deine heutige Buchvorstellung hat mich wirklich sehr angesprochen. Ich finde es klasse, dass das Thema hier von so vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Ich glaube, dass die Thematik sehr viel mehr hergibt, als man vielleicht auf den ersten Blick meinen könnte.
    Bestimmt auch eine interessante Lektüre für ältere LeserInnen (?)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich denke auch, dass das Buch nicht nur für Grundschulkids geeignet ist, aber es macht natürlich schon auch Sinn, früh damit anzufangen, sich mit Gedanken und Gefühlen auseinander zu setzen, zu schauen, woher sie kommen und dass alles dabei seine Berechtigung hat usw.
      Um das alles komplett aufzunehmen, finde ich persönlich 6 Jahre auch noch etwas jung. Es ist vermutlich eher eine Buchreihe, die man dann immer mal wieder zur Hand nehmen kann/sollte, um sich damit auseinander zu setzen und sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass verschiedene Aspekte dieser komplexen Themen völlig okay sind.
      Liebe Grüße,
      Dana

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