[gehört] Mord und Limoncello. Ein Gardasee-Krimi 1 von Elizabeth Horn

©Saga Egmont
Mord und Limoncello
Ein Gardasee-Krimi 1
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Elizabeth Horn
gesprochen von Oliver Dupont
erschienen 2022
ungekürzte Lesung: 521 Minuten
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Saga Egmont
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Cosy Crime mit Urlaubsfeeling

Eigentlich wollte Charlotte Stutz in Limone mit ihrem Mann einen schönen Urlaub verbringen. Auch wenn sie etwas verwundert war, wieso ihr Ehemann gerade in diese Region wollte, um ihren zwanzigsten Hochzeitstag zu feiern, hat sie sich auf die Auszeit, die Sonne und den Limoncello gefreut. Doch dann kam alles ganz anders. Von jetzt auf gleich ist sie Witwe und rutscht Stück für Stück immer tiefer in die Ermittlungen mit hinein. Wieso musste ihr Mann, ein Kommissar aus Deutschland, nur sterben? Hatte es etwas mit seinen Nachforschungen in Italien zu tun?
Comissario Fabio Angelotti ist für die Ermittlungsarbeit vor Ort zuständig und sehr bemüht den Mord aufzuklären. Dabei immer wieder Zeit mit der schönen Witwe verbringen zu können, ist allerdings ein netter Nebeneffekt für ihn. 

Die Geschichte ist leichtgängig, kurzweilig und verbreitet trotz des Mordfalls immer wieder auch Urlaubsfeeling. Man begleitet sowohl die Ermittlungen der Polizei als auch die privaten Nachforschungen von Charlotte, die sich in ihren Versuch mischen, neben ihrer Trauer und dem Schreck auch noch ein bisschen den wundervollen Ort zu genießen. So gibt es zwischendurch anschauliche Beschreibungen von der Umgebung, die die Schauplätze gut vorstellbar machen. Eine Portion Humor darf in Cosy Crime natürlich auch nicht fehlen.
Stück für Stück wird klar, dass die Geschichte hinter dem Mord komplexer ist und sich nicht nur auf aktuelle Geschehnisse begründet. Diese Entwicklungen haben mir insgesamt gut gefallen, auch wenn man zeitweise das Gefühl hatte, dass es einen erst mal ziemlich von den Ereignissen wegführt. Dabei blieb dann auch nicht immer die Spannung erhalten, interessant zu verfolgen war es größtenteils aber dennoch. Durch Gespräche, Nachforschungen und das Verknüpfen von den Informationen setzt sich dann immer mehr das Bild zusammen, was auch die bemerken, die eigentlich nicht wollen, dass alles ans Licht kommt. So gerät die Witwe dann selbst in Gefahr, weil sie einfach zu neugierig und clever war, um sie ihrer Wege gehen zu lassen.
Ein wenig miträtseln wer und was hinter all dem Steckt kann man im Verlauf des Buches. Dabei wird man zeitweise auch auf falsche Fährten geführt und es ergeben sich weitere Verdächtige.
Manche Wendungen und Entwicklungen innerhalb der Geschichte sind recht vorhersehbar, andere Offenbarungen kamen dann etwas überraschender. Dass der Comissario Charlotte so viel Aufmerksamkeit schenkt, nachdem sie gerade ihren Mann verloren hat, kann man sicherlich unterschiedlich aufnehmen. Es fügt sich ganz gut in die Gesamthandlung ein und mit der Zeit wird auch deutlich, dass Jens und Charlotte so ihre Höhen und Tiefen hatten und sich manches doch verselbstständigt hat mit den Jahren. Es ist jetzt keine total überschwängliche Liebesgeschichte, aber trotzdem sehr deutlich, wo da so die Interessen und Hoffnungen liegen.

Die Klangfarbe und das Sprechtempo des Sprechers ist angenehm. Durch Anpassungen in der Sprechweise, Tonlage und Betonung kann man die unterschiedlichen Charaktere insgesamt gut voneinander unterscheiden, zumindest die, mit denen man vermehrt unterwegs ist. Bei einigen Nebenfiguren ergibt es sich dann eher aus dem Text selbst. Immer wieder fließt italienisches Flaire auch in die Dialoge und Beschreibungen mit ein, was ich als passend für die Handlung empfand, zusätzlich unterstützt es die Atmosphäre der Geschichte.
Manche Passagen empfand ich als ausdrucksstark und mitnehmend gelesen, dort kamen die Entwicklungen in der Geschichte sehr gut rüber. Andere Abschnitte waren für mich dann doch etwas zu platt runtergelesen und die Situationen hätten mehr hergegeben, um die Handlung noch lebendiger werden und vielleicht auch noch mehr Spannung aufkommen zu lassen.

Fazit

Cosy Crime am Urlaubsort – eine Geschichte, die Fernweh verursachen kann, einen ab und zu zum Schmunzeln durch die teilweise recht eigenwilligen Figuren und die nett gestalteten Dialoge bringt, einen an den unterschiedlichen Ermittlungsansätzen teilhaben lässt und dabei die Leichtigkeit nicht verliert. Es kommt zeitweise schon Spannung auf, die sich aber nicht konstant hält, was ich bei Cosy Crime allerdings auch nicht unbedingt erwarte. Manche Abschnitte hätten aus meiner Sicht noch mitnehmender gelesen werden können, so bleibt hier und da doch ein bisschen was auf der Strecke. In den weiteren Bänden werden dann sicher auch die hier angefangenen privaten Entwicklungen weitergehen.


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