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abwechslungsreiche Anthologie
In dieser Anthologie sind sechs Fantasy-Kurzgeschichten enthalten. Jede entführt den Lesenden an einen anderen Ort, mit unterschiedlichen Figuren und auch ganz verschiedenen Fantasyelementen. So bleibt es beim Lesen stets abwechslungsreich und man weiß nie genau, was einen in der nächsten Kurzgeschichte erwarten wird. Die Titel geben hier aber oft schon einen kleinen Hinweis darauf, worum es gehen wird.
Auch die Perspektiven variieren innerhalb des Buches. Mal gibt es Ich-Erzählungen, mal einen übergeordneten Erzähler. Jede Story ist ein wenig anders aufgebaut. Insgesamt taucht man nicht so tief in das Geschehen ein, wie es in längeren Geschichten passiert, ich fühlte mich durch den sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil aber dennoch immer gut mitgenommen. Tanja Bern beschreibt jeweils kurz die Handlungsorte, so dass man eine grobe Vorstellung davon bekommt, wo man sich befindet und wie es dort aussieht. Auch auf das Innenleben der Figuren geht sie ein, so dass man trotz der kurzen Verweildauer ein gewisses Gefühl dafür bekommt, wie die Charaktere ticken und was sie antreibt. Nicht jede Figur ist einem dabei auf gleiche Weise sympathisch, manche sind einem direkt ans Herz gewachsen, andere bleiben etwas distanzierter und geben nicht so viel über sich preis. Insgesamt entsteht aber eine facettenreiche Mischung an Charakteren und fantastischen Wesen, die einen innerhalb des Buches begleiten.
Mir hat die Anthologie gut gefallen. Die eine oder andere Kurzgeschichte mag man dabei vielleicht etwas lieber als andere, weil man sich besser einfühlen konnte oder einem die Charaktere oder Fantasyaspekte mehr lagen, aber insgesamt war es eine schöne Mischung. Ich mag den flüssigen, oft ruhigen Schreibstil. Die Geschichten leben nicht unbedingt durch Turbulenzen und dramatische Wendungen, sondern durch die Empfindungen und Entscheidungen der Figuren.