[gehört] Grayson Steel und das Blutsiegel von Rom von Torsten Weitze

©Lausch Medien
Grayson Steel und das Blutsiegel von Rom
Nebula Convicto 4
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Torsten Weitze
Sprecher: Günter Merlau
erschienen November 2021
ungekürzte Lesung: 814 Minuten
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Lausch Medien
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turbulent, spannend, mit Witz und Sarkasmus versetzt, super gesprochen

Achtung: vierter Band! Durch die inzwischen komplexeren Verstrickungen zwischen einigen der Personen und Ereignisse, ist es auf jeden Fall empfehlenswert die Reihe bei Band eins zu beginnen und in der Reihenfolge zu hören, es würden einem sonst Zusammenhänge und Entwicklungen entgehen, sowohl was das große Ganze, aber auch was die Verhältnisse in der Quadriga betrifft. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bände enthalten.

Grayson Steel und seine Quadriga suchen schon länger nach den Verschwörern, die ihnen das Leben schwer machen und die gesamte magische Welt mit ihren Vorhaben bedrohen. In Paris ist es ihnen gelungen, einen wichtigen Schlag gegen die Gruppierung zu erzielen. Nun gilt es noch den verbliebenen Kern der Organisation aufzuspüren und zu beseitigen. Ihr Weg führt sie dabei nach Rom und die anstehenden Herausforderungen erfordern einige ungewöhnliche Wege und Maßnahmen, die nicht von allen Seiten gutgeheißen werden. Ein spannender und packender Kampf mit Auswirkungen auf die Menschen und die Magischen.

Auch der vierte Band hat mir wieder richtig gut gefallen. Es macht einfach Spaß die Quadriga bei ihren Abenteuern zu begleiten, zu erleben, wie sie weiter zusammenwachsen, sich besser kennenlernen, sich beschützen und necken und wie sie in brenzligen Situationen einen Ausweg finden. Häufig gibt es dabei etwas unkonventionelle Wege, die nicht bei allen gut ankommen. Im Lauf der Reihe sind drei Jahre vergangen und man merkt immer wieder, dass in der Zwischenzeit, die ausgeblendet wird ebenfalls Dinge passiert sind. Hier sind dann Updates in die laufende Handlung eingebaut, damit Leser und Zuhörer auch auf dem aktuellen Stand sind. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Fähigkeiten und Wissensstände der Charaktere zu stärken und weiterzuentwickeln, ohne dass aktiv zu schreiben. Besonders Grayson hatte dort ja zu Beginn ziemliche Defizite, die zwar nicht völlig beseitigt, aber deutlich reduziert werden konnten. Im Verlauf des Buches gibt es auch immer wieder kleine Rückblenden und Erinnerungen an vorausgegangene Ereignisse, die wichtige Erlebnisse ins Gedächtnis rufen oder zu denen es nun einen aktuellen Bezug gibt. Eine umfassende Wiederholung der vorausgegangenen Bände gibt es jedoch nicht, man sollte die vorherigen Bücher also schon besser kennen, um der Handlung und den Entwicklungen folgen zu können.

Der Stil von Autor Torsten Weitze ist angenehm, abwechslungsreich und mitnehmend. Ich fühlte mich von Beginn an gut unterhalten und war bis zum Schluss gespannt, wie sich die Lage entwickeln wird. Dabei gibt es immer wieder sehr turbulente, actionreiche Passagen, in denen sich die Ereignisse überschlagen und es auf unterschiedliche Art gefährlich wird. Zwischendurch gibt es Augenblicke, in denen die Charaktere ein wenig Kraft tanken, das weitere Vorgehen planen und auch sich selbst ein wenig sortieren können.
Mir hat die Kombination aus packenden, ereignisreichen Szenen mit unterschiedlichen Herausforderungen und Gefahren, den Enthüllungen und Offenbarungen und den persönlichen Entwicklungen gut gefallen. Es hätte zwar die Möglichkeit gegeben, die Entwicklung zweier Figuren noch ein wenig voranzutreiben, was aus meiner Sicht auch wirklich gut in die Handlung gepasst hätte, es funktionierte jedoch auch ohne diesen Schritt. Auch wenn ich mir persönlich wünschen würde, dass es auf dieser zwischenmenschlichen Ebene vielleicht doch noch etwas weitergehen würde. Insgesamt kann man allerdings schon sagen, dass die Charaktere sich entwickeln, auf der persönlichen Ebene und auch was ihre Fähigkeiten angeht. Letzteres empfand ich als besonders interessant. Obwohl man schon einiges erlebt und erfahren hat, gibt es immer noch Neues zu entdecken und zu erleben. Langweilig wird es mit der Quadriga rund um Grayson so schnell nicht.
Schön fand ich auch, dass es wieder ein paar neue Figuren gab, die auf unterschiedliche Weise in die Handlung eingegriffen haben. Einige von ihnen waren sehr interessant und ich hätte nichts dagegen ihnen erneut zu begegnen. In der Kommunikation mit ihnen gab es auch einige witzige, sarkastische oder ironische Kommentare, die die Geschichte noch facettenreicher machen und zwischendurch auch mal für einen Lacher gesorgt haben. Diese Momente gibt es auch in den Gesprächen der Quadriga selbst immer mal wieder. Es ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und ich mag all die unterschiedlichen Aspekte und Nuancen, die in die Handlung eingewoben sind. Man kann mit überlegen, wie es weitergeht, wo eine mögliche Falle lauert, wer sich mit wem verbündet und bekommt gleichzeitig toll gestaltete Dialoge, kleine Neckereien zwischen den Figuren und eine gute Portion Sarkasmus und Ironie.

Besonders gut wirkt die Geschichte aufgrund der grandiosen sprachlichen Umsetzung im Hörbuch. Sprecher Günter Merlau gelingt es den Figuren Leben einzuhauchen und all ihre unterschiedlichen Eigenheiten mit in die Stimme einfließen zu lassen, wenn er sie spricht. Zahlreiche Anpassungen in der Tonlage, dem Sprechtempo und der Betonungen machen es zudem leicht, die einzelnen Charaktere voneinander zu unterscheiden. Das Buch ist sehr stimmungsvoll gelesen, in den spannenden Momenten wird die Anspannung und die teilweise unheimliche Atmosphäre gut unterstützt, in den ruhigeren Momenten bekommt man die Chance durchzuatmen und sich auf andere Facetten der Geschichte zu konzentrieren. Aus meiner Sicht ist das sehr gut gelungen. Die Stimmung innerhalb der Handlung wurde gut eingefangen und transportiert. Durch das Hören ist es auch möglich, verschiedene Dialekte, eine veränderte Lautstärke und sprachliche Eigenarten intensiv zu verfolgen, ohne dass man sich selbst vorstellen muss, wie etwas geschwollen, pathetisch, besonders laut oder leise oder irgendwie auf andere Weise besonders gesprochen wird. So können diese Szenen noch verstärkt wirken. Der Sprecher macht hier einfach einen tollen Job, ich kann ihm stundenlang zuhören, ohne dass es mir zu viel wird. Was sicher auch an dem interessanten Handlungsverlauf liegt, aber eben auch daran, wie abwechslungsreich, authentisch und mitnehmend gelesen wird.

Am Ende ist die Geschichte rund um die Verschwörung soweit abgeschlossen, aber man kann neugierig sein auf die neuen Aufgaben, die jetzt auf die Mitglieder der Quadriga zukommen könnte. Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass es dort weitergehen wird, angekündigt ist das ja bereits.

Fazit

Ein toller, turbulenter, abwechslungsreicher, spannender Band, der mich von Beginn an gut unterhalten hat. Begonnene Handlungsstränge werden aufgegriffen und abgeschlossen, dabei gibt es jedoch zahlreiche Stolpersteine und neue Herausforderungen, die bestanden werden müssen. Selbst in den ruhigeren Momenten wird es nie langweilig, weil immer irgendwas ansteht, was durchdacht, geplant oder besprochen werden muss. Der Abschluss macht neugierig auf die weiteren Entwicklungen, die es für die Mitglieder der Quadriga im zweiten Zyklus der Reihe geben könnte. Immer wieder fasziniert und begeistert bin ich auch von der grandiosen sprachlichen Umsetzung der Hörbücher, die das Hören es jedes Mal zu einem tollen Erlebnis macht.

2 Gedanken zu „[gehört] Grayson Steel und das Blutsiegel von Rom von Torsten Weitze“

    1. Hallo Elena,
      dann wünsche ich dir die Daumen, dass der Band für sich auch gut funktionieren wird. Mir hat er Spaß gemacht! 🙂 Und ich bin neugierig, was du zum Ende sagen wirst 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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