[gelesen] CyberWorld 5.0 Burning London von Nadine Erdmann

©Greenlight Press
Burning London

Cyberworld 5.0
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Autorin: Nadine Erdmann
erschienen eBook November 2017
Taschenbuch März 2021
368 Seiten
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Greenlight Press
Plan 9
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turbulent, actionreich, spannend, düster – wieder anders als die anderen Bände

Achtung: fünfter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bücher enthalten, besonders was die Figurenentwicklung angeht.

Jemma, Jamie, Zack und ihre Freunde halten sich gern in der CyberWorld auf. Doch der Ausflug in den neuen CyberPark vor einigen Wochen, hat bei ihnen bleibende Spuren hinterlassen. Teilweise stecken die Schrecken noch tief in den Knochen und kommen immer mal wieder ans Tageslicht, wenn die Ängste neu getriggert werden. Deswegen lassen die Freunde es gerade etwas ruhiger angehen und sind nicht ständig in actionreichen CyberGames unterwegs. Für den bevorstehenden Abend haben sie einen Ausflug nach CyberLondon geplant -der neuen Städtesimulation, die es jetzt im Netz gibt. Auch wenn sie London kennen, ist es noch mal ein anderes Erlebnis, die Stadt als CyberTown zu entdecken. Außerdem sind sie neugierig, wie spektakulär die für den Abend angekündigte Aktion in der CyberCity wirklich wird. Was sie dann erleben, damit hätten sie allerdings niemals gerechnet. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, gespickt mit zahlreichen, gruseligen Monstern und kaum einer Aussicht, dem Chaos zu entgehen…

Da es inzwischen den fünfte Band der Reihe ist und bereits einiges geschehen ist, würde ich nicht ohne Vorwissen in die Bücher gehen. Es ist zwar jedes „Abenteuer“ an sich relativ unabhängig von den vorherigen, aber die Entwicklung der Charaktere geht stetig weiter und es gibt auch einige andere Dinge, die sich aufeinander beziehen. Einem würde einfach viel entgehen, wenn man mittendrin einsteigen würde, was schade wäre, weil die Bücher viel zu bieten haben und mir auch die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind.

Jeder Band der CyberWorld hat einen anderen Schwerpunkt und etwas Neues zu bieten. Damit ist jedes Buch wie ein kleines Überraschungspaket, was mir gut gefällt. Die Konstante dabei sind natürlich die Protagonisten, die wieder mit dabei sind, sich aber stetig weiterentwickeln. Ich mag Jemma, Jamie, Zack, Charlie, Ned und Will echt gern. Sie sind alle verschieden, harmonieren unglaublich gut miteinander, stehen füreinander ein, sind füreinander da, Schwächen müssen niemandem unangenehm sein – auch wenn das nicht alle für sich selbst so sehen-, Stärken werden für das Gemeinwohl eingesetzt, Herausforderungen gemeinsam angegangen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz, ohne dabei zu sehr die anderen Aspekte zu überlagern. Es sind so liebenswerte Charaktere mit Ecken und Kanten, die sie sympathisch und authentisch machen. Die Päckchen, die sie zu tragen haben, sind gemeinsam viel leichter zu stemmen und trotzdem gibt es immer wieder auch Augenblicke, in denen es dem einen oder anderen mal schlechter geht oder eine Situation mehr mitnimmt. Ihre Leben sind alles andere als „perfekt“, wenn man es objektiv betrachtet, aber durch ihre Freundschaft ist vieles trotzdem erträglich bzw. eben einfach weniger erdrückend.
Auch wenn im fünften Band die zahlreichen turbulenten, gefährlichen Ereignisse in CyberLondon im Mittelpunkt stehen und kaum Zeit bleibt, dass die Figuren mal durchatmen oder sich auf anderes konzentrieren können, gelingt es Autorin Nadine Erdmann dennoch kleine Räume zu schaffen, in denen die Charaktere zeigen können, was sie ausmacht, wie sie zusammen funktionieren, wie viel sie einander bedeuten, mit welchen Dämonen sie zu kämpfen haben und wie viel sie in der Vergangenheit schon geschafft haben. Ich fand es sehr faszinierend, wie geschickt diese Aspekte in die Gesamthandlung eingeflochten wurden, ohne deplatziert oder ablenkend zu wirken. Für mich fügten sich die Passagen, in denen die persönlichen Entwicklungen in den Fokus rückten oder die Verbindung der Charaktere thematisiert wurden, harmonisch in die Geschehnisse ein.

In CyberLondon erwartet die Charaktere das blanke Chaos. Terroristen haben sich in den Kopf gesetzt, Denkzettel zu verteilen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Auch wenn Jemma, Jamie, Zack und Will schon einige actionreiche CyberGames gespielt haben, so übersteigen die Dinge, die sie dort erleben, doch alles. Vor allem weil einige der normalen Spielfunktionen in der Simulationsstadt nicht zur Verfügung stehen. Die Spannung und Anspannung nimmt von Seite zu Seite zu. Es wird stetig turbulenter, gefährlicher, dramatischer und auch blutiger und brutaler. Mit den Terroristen ist auf keinen Fall zu spaßen, das machen sie mit verschiedenen Fieslichkeiten mehr als deutlich. Die Ereignisse sind schon heftig und erschreckend, grausam und skrupellos und damit natürlich passend für die Situation, in der wir uns befinden und auch einfach noch mal ganz anders, als die Handlung in den bisherigen Bänden. Um nicht zu spoilern möchte ich nicht verraten, was die Avatare alles aushalten müssen und welchen Einfluss die Geschehnisse auf das real life haben, ich empfand es aber als extrem gut gemacht und megaspannend.
Neben den Cybererlebnissen gibt es auch Einblicke in die Geschehnisse außerhalb der Simulation, die im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen in CyberLondon stehen. Im Vergleich zu den anderen Abschnitten, sind diese Szenen zwar weniger vertreten, sie machen jedoch deutlich, wie rundrum gearbeitet wird, was geschieht und geplant wird und wie alles ineinander greift, aber auch, wie schwierig es ist. Für mich wurde damit die Dynamik, Dramatik und Spannung zusätzlich hoch gehalten und ich habe die gesamte Zeit mit den Figuren mitgefiebert.

Fazit

Ein wahnsinnig spannender, turbulenter, actionreicher Band, in dem sich brutale Grausamkeiten die Klinke in die Hand geben. Neben diesen fiesen Aktionen in CyberLondon gibt es aber auch immer wieder Raum für die Figuren zu zeigen, wieso sie so liebenswert sind und was sie untereinander verbindet. Für mich hat dieses Zusammenspiel unglaublich gut funktioniert. Ich habe mich darüber gefreut, wie genial die Charaktere sind, wie ungebrochen der Zusammenhalt, habe gleichzeitig aber auch mit ihnen gebangt und mitgefiebert, umso weiter die Entwicklungen in der Simulationsstadt vorangeschritten sind. Ein Buch, in dem nicht viel Zeit zum Durchatmen bleibt und das mich von Beginn bis zum Ende total mitgenommen hat.

 

2 Gedanken zu „[gelesen] CyberWorld 5.0 Burning London von Nadine Erdmann“

  1. Huhu Dana 🙂

    Da musste ich doch gleich mal bei deiner Rezension vorbeischauen 🙂
    Ich mochte die Geschichte auch total gerne und hatte beim Setting ständig ein Deja vu zu einem Animefilm: Detektiv Conan. Das Phantom der Baker Street. Das hatte echt gut dazu gepasst. Die Aktionen der Ratten fand ich echt krass und ich hab ständig um alle gebangt.
    Ich hab es geliebt, den Charakteren dabei zu zusehen, wie sie sich im Laufe der Reihe verändert haben. Und wie sie zusammen gewachsen sind und sich bedingungslos unterstützen. Irgendwie vermisse ich die Bande und ihre Reisen in die Cyberworld.

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      es wird dich jetzt vielleicht nicht wundern, dass ich Detektiv Conan nicht kenne 😀 Ich habe überlegt, ob da irgendwo ganz tief in den grauen Zellen verborgen was klingelt, aber ich…glaube nicht 😉 Keine Ahnung.
      Aber ich mochte das Setting und die Idee total gern, auch wenn es eben so grausam und düster war… Jedes Buch ist ein Überraschungspaket und immer wieder anders, einfach genial. Du könntest die Reihe ja einfach noch mal rereaden 😉 Dann kannst du mit ihnen noch mal auf die Reise gehen und noch mal erleben, wie sie zusammenwachsen – das finde ich auch ziemlich genial! So viele tolle Charaktere, die für sich selbst sehr liebenswert und zusammen unschlagbar sind.
      Liebe Grüße
      Dana

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