[Lesepause] Heute wird gebastelt – mit Einzelteilen aus dem Gartencenter

Hallo liebe bastelwütige Bücherwürmer,

heute wird mal wieder gebastelt. Erkennt ihr direkt, was wir mit der Wasserleitung vorhaben könnten?

Hula Hoop ist vermutlich einer der größten Corona-Trends.
Früher konnten wir minutenlang den Reifen kreisen lassen. Aber heute mit den Kinderreifen? Keine Chance. Und ja, wir sind ein wenig spät dran für unser neues Corona-Hobby, aber für ein wenig Bewegung, die auch noch Spaß macht, gut für den Rücken sein soll und vielleicht auch für ein paar Bauchmuskeln sorgt, ist es nie zu später, oder?

Also war der Entschluss gefasst: Ein Hula Hoop-Reifen in Erwachsenengröße soll her. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht heute auch noch hinbekommen würden.

Dana fand die Idee auch gut, ich solle das doch gern mal ausprobieren, sie zieht dann nach, meinte sie. Gesagt, getan:

Aber welcher Reifen ist der richtige? Im Internet, vor allem in den Sozialen Medien, sieht man mindestens jede/n Dritte/n inzwischen mit einem Reifen. Dabei scheint es zwei Lager zu geben:

Die einen sagen, für Anfänger muss der Reifen schwerer sein, 1,2 bis 1,5kg sind im Gespräch. Blaue Flecken wären normal und müssten am Anfang eingeplant werden.

Die anderen meinen, lieber leichter starten, 500 bis 900g. Wenn 1,5 kg auf einen untrainierten Bauch knallen, wirken da doch enorme Kräfte. War für mich ein nachvollziehbares Argument.
Zumal ich immer wieder las, vor allem auf die Größe des Reifens käme es an und da gibt es bei den „Schwergewichten“ doch wenig Auswahl. (und lieferbar war ohnehin gerade wenig davon)

Nach ein wenig Recherche hatte ich tolle Shops gefunden, die entsprechend leichtere, im Durchmesser individuell angepasste Reifen herstellen.
Der Haken: Lieferzeit von 4-6 Wochen. (wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, hasse ich es, lange zu warten). Und ja, auch der Preis schreckte mich ab. Zwar finde ich diesen grundsätzlich für einen handgemachten, handbeklebten Reifen ok, aber mit Versand 60-80€ ausgeben, wo ich doch nicht mal wusste, welche Reifengröße und welches Reifengewicht für mich wirklich das Richtige ist? Und das dann auch frühestens in 4 Wochen herauszufinden… hm… und dann vielleicht doch noch einen kaufen zu müssen…

Und dann stieß ich zufällig auf einige Hinweise zum Selbstbau von Leuten, die ebenso ungeduldig waren wie ich oder auch einfach verschiedene Größen ausprobieren wollte.

Hier gilt mal wieder: Wenn ihr die genaue Anleitung haben wollt, einfach mal auf dem gängigen Videoportal suchen.

Und so startete ich das Projekt Reifen, wobei der erste noch mehr ein Ei war. Ein klein wenig zickig ist dieses Wasserrohr schon. Nummer 2 wurde bereits etwas runder und nach den ersten Versuchen (nach drei Tagen hatte ich – wortwörtlich – den Dreh raus, konnte den Reifen aber noch nicht länger als 2 Minuten halten) habe ich Nummer 3 einfach noch ein wenig größer gebaut. Dadurch schwingt er nun langsamer, was ich erst mal angenehmer und einfacher finde.

Übrigens, witziger Zufall: Ich hatte meinen Reifen gerade gebaut und noch keine Ahnung, wie ich ihn oben halten kann, da konnte ich bei einer Bekannten einen 1,2kg Reifen ausprobieren. Nach 5 min Testen, nach wie vor ohne Plan, wie der Reifen länger als 10 Sekunden oben bleibt, hatte ich ziemliche Schmerzen. Sie selbst klagte über blaue Flecke. Was ein Glück, dass ich meinen leichten Reifen zuhause hatte…

Also

3 Reifen = 10m Rohr und 3 Messingverbinder = 17,00€ Materialkosten.

(für den Verbinder gäbe es noch einige [günstigere] Alternativen)
Das ist zum Testen doch super, oder?
Vielleicht gönne ich mir irgendwann noch einen teuren hübschen Reifen, wenn ich es richtig kann. Vielleicht auch irgendwann einen etwas schwereren. Aber erst mal bin ich total zufrieden.

Ein genaues Gewicht des Reifens kann ich euch nicht sagen, aber 1m bis 1,05m Durchmesser sollen so ungefähr 500-600g wiegen. Theoretisch könnte man das Rohr auch füllen und damit das Gewicht erhöhen.

Das HDPE/ KWL-PE/ Pe-Rohr gibt es in verschiedenen Stärken, wir benutzen 25mm, und verschiedenen Längen, je nach Baumarkt 5m, 10m, 12m, 25m, 50m.
Da ein Reifen bei mir 3,10 – 3,50m Rohrlänge brauchte, hatte ich direkt 10m gekauft. Bei 5m wäre so viel ungenutzter Rest übrig gewesen.

Drum herum dann noch ein schickes Klebeband (aber erst einmal Panzertape um die Nahtstelle zur Sicherheit) und fertig ist das Corona-Hobby: in unserem Fall verschiedene Glitzertapes und ein stoffiges Tape für ein wenig mehr Grip – man merkt den Unterschied. Wir verwenden Kinesiologietape (gibt’s beispielsweise als 5m Rolle für 3€ in einer bekannten Drogeriekette). Anderes Gewebeband oder Isolierband geht auch. Und auch „nackt“ funktioniert der Reifen problemlos, allerdings ist er für mein Empfinden tatsächlich ein wenig rutschiger und macht ordentlich Krach, wenn er auf das Laminat fällt (ist halt Hartplastik).

Dana hat inzwischen ihren eigenen Reifen und noch Restrohr für Nummer zwei und drei…

Wenn der Lockdown noch ein wenig anhält, vielleicht können wir dann auch irgendwann lustige Tricks. Erstmal üben wir das normale Kreisen und versuchen die 10-Minuten-am-Stück-Marke regelmäßig zu knacken.

Wer von euch hat denn auch einen Reifen?

Oder wer läuft nun sofort los? 😉 Das Material gibt es übrigens in der Gartenabteilung der meisten Baumärke – und Gartencenter dürften ja allerorts geöffnet sein.