[gelesen] Die Totenbändiger 6. Unheilige Nacht von Nadine Erdmann

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Unheilige Nacht

Die Totenbändiger 6
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Autorin: Nadine Erdmann
erschienen April 2020
185 Seiten
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Nadine Erdmann
Greenlight Press
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fesselnd, spannend, facettenreich

Achtung: sechster Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten.

Als ich in die Reihe gestartet bin, hatte ich nicht so viele Erwartungen, obwohl ich einige begeisterte Stimmen zu den Büchern gehört hatte. Ich war neugierig, hatte mir aber nicht zu viel ausgemalt. Nach dem ersten Band dachte ich: das ist interessant und da könnte bestimmt noch viel passieren. Es war aber enorm viel offen und auch zu den Figuren hatte man noch keinen soo intensiven Bezug. Nach Band sechs muss ich nun sagen: ich muss weiterlesen!! Es ist so viel geschehen und auch vieles, womit ich in der Form niemals gerechnet hätte. Die Reihe ist sehr vielseitig, abwechslungsreich, sowohl düster, als auch gefühlvoll und voll von unglaublichen Figuren. So viel vielleicht zu einer allgemeinen Einschätzung, nun gehe ich etwas mehr ins Detail und auch wenn ich nicht groß etwas verrate, kann ich nicht garantieren, dass das eine oder andere nicht vielleicht doch ein minimaler Spoiler ist. Schließlich stecken wir an dieser Stelle schon mitten in der ersten Staffel und steuern rasant auf das Finale dieser in Band acht entgegen.

Nach dem furchtbaren Ereignis am Ende des fünften Buches musste ich natürlich umgehend weiterlesen – ein Hoch darauf, dass zumindest schon acht Bücher erschienen sind und ich im Moment nicht auf die Fortsetzungen warten brauche. Neben all den anderen Fragen, die ohnehin in mir wüten, wurden nun natürlich noch mehr aufgeworfen und ich habe sehr mit den Charakteren mitgefiebert. Was diese bei ihrer Suche alles so erfahren und erleben… das lässt tief blicken, ist ebenso erschreckend, wie teilweise leider auch zu erwarten gewesen.
Was ich besonders toll an jedem Band finde: man weiß vorher nie, was einen erwarten wird und worauf dieses Mal der Fokus liegt. Es ist wie ein düsteres Überraschungspaket. Die Geschichte der einzelnen Figuren wird immer detaillierter und intensiver dargestellt, aber auch alles andere geht stetig voran, manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger. Schließlich geht es nicht nur um die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten, sondern auch um die Ziele der Totenbändiger ganz allgemein, die Akzeptanz in der Bevölkerung, machtgierigen Fantasien und ein mysteriöses Ritual. Immer wieder ergeben sich Zusammenhänge, es werden aber gleichzeitig auch neue Fragen aufgeworfen. Ich bin die gesamte Zeit am rätseln, Vermutungen aufstellen und wieder verwerfen, neue Ideen sammeln und am Ende doch ratlos zurück bleiben. 😉 Da hilft eigentlich nur weiterlesen und überraschen lassen, was im nächsten Buch auf einen warten wird.

In diesem Band ist die Unheilige Nacht, dass da die Geister völlig aus dem Häuschen sind, kann man sich wohl gut vorstellen. Mitten drin sind die Hunts, etwas unfreiwillig, aber unermüdlich, denn die Familie steht ohne Kompromiss füreinander ein. Es waren sehr packende, dramatische Szenen, die einem zugleich aber auch tiefere Einblicke in die Familiensituation und die Lage der einzelnen Charaktere gibt. Ich mag die Dynamik bei den Hunts, ihre kleinen Sticheleien, ihre Aufbauarbeit, die sie gegenseitig leisten, das Vertrauen, ihr liebevolles Drängen, bei dem sie jedoch nicht den Zeitpunkt verpassen, an dem es dann auch genug ist.
Neben den Einblicken rund um die Charaktere der Hunts rückt auch das Ritual weiter in den Mittelpunkt. Es ist erschreckend und grausam, allerdings auch noch immer mysteriös und ich möchte aus Spoilergründen darüber nicht zu viel verraten. Wer die Reihe bis hierher kennt, der weiß, wovon ich rede. Darüber hinaus lernt man auch noch eine neue Sorte Geister kennen. Es wird also nie langweilig oder zu ruhig. Und selbst in den Momenten, in denen gerade keine akute Gefahr für Leib und Leben gilt, war es mir nie zu ruhig, denn in den Momenten wird es teilweise sehr bewegend, indem man intensiver in die ganz persönlichen Geschichten der Protagonisten eintaucht.
Der Schreibstil ist wieder angenehm, fesselnd und mitnehmend. Ich bin, wie auch in den Bänden davor, wieder durch die Handlung gerauscht und wollte einfach immer wissen, wie es weitergeht, was als nächstes passiert und welchen Hammer die Autorin auspackt, um die Leser zu überraschen oder zu schockieren.

Fazit

Wieder ein toller, mitreißender Band in dem es sowohl turbulente, gefährliche Geisterszenen, als auch ruhigere, emotionalere Momente gab. Durch all die unterschiedlichen Baustellen, wird es nie langweilig. Nicht alle Aspekte werden in jedem Buch intensiviert oder weiter geführt, dafür darf man dann im nächsten wieder gespannt drauf sein, wie die Entwicklungen in die eine oder andere Richtung aussehen werden. Es gibt so viele tolle Elemente, spannender Informationen, neue Verknüpfungen und aufgedeckte Geheimnisse und Machenschaften und trotz allem ist da noch so viel offen und damit Potenzial für weitere unerwartete Entwicklungen.

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