[gelesen] Shattered- Schwarzes Blut von Bianca Wege

Rezensionsexemplar

©LOOM LIGHT
Shattered – Schwarzes Blut

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Autoren: Bianca Wege
erschienen April 2020
310 Seiten
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hier geht’s zur Buchseite bei der Autorin
Loom Light/Thienemann Esslinger
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düster, interessante Welt, aber irgendwie…

Haley hat ihr halbes Leben darum gekämpft ihre Stadt zu schützen und nun steht sie endlich vor dem Abschluss ihrer Ausbildung als Wächterin. Danach darf sie als vollwertiges Mitglied in den Zonen gegen die Schatten kämpfen und damit weitere Menschen vor einem düsteren Schicksal bewahren. Doch die Lage spitzt sich weiter zu und die Zeit drängt, wenn sie nicht allesamt unter gehen wollen. Haleys einzige Chance scheint es zu sein, dem unbekannten Krieger zu vertrauen und mit ihm zusammen zu arbeiten, auch wenn sich zunächst alles in ihr dagegen sträubt.

Ich habe dieses Buch schon vor einigen Tagen ausgelesen und trotzdem sitze ich hier und denke mir: mh, was soll ich nun dazu sagen? Es konnte mich einfach nicht komplett packen und erreichen. Die Geschichte war nicht schlecht, das Setting sogar ziemlich interessant, aber irgendwie wurde vieles für mich nicht greifbar und ich habe auch nicht so viel Zugang zu den Charakteren gefunden, wie ich mir gewünscht hätte, um mehr mit durch die Handlung gezogen zu werden.

Haley lebt in einer der wenigen noch existierenden Städte. Die Gründe, wie es dazu kam, sind größtenteils von den Menschen selbst ausgelöst und provoziert worden. Hier schwingt deutliche Kritik mit und es wird auf einige Umweltprobleme aufmerksam gemacht. Auch wenn das nicht neu ist, hat es mir gut gefallen, worauf diese neue Welt „aufgebaut“ wurde. Zusätzlich zu der todbringenden „Außenwelt“ sorgen jedoch die Schattenwesen innerhalb der Städte für Unruhe und Verluste. Haleys oberstes Ziel ist es, die Bewohner zu beschützen und möglichst viele Schatten zu besiegen. Sie ist mutig, geschickt im Umgang mit Waffen und schreckt nicht vor Auseinandersetzungen zurück. Doch als das große Chaos über ihre Stadt hereinbricht, vermag auch Haley nicht mehr so viel auszurichten, wie sie sich erhofft hatte.
Was sie dann nach und nach erfährt, bringt ihr gesamtes Weltbild zum Einsturz. Hin und hergerissen zwischen Unglaube und der Wahrheit, vor der sie sich wohl nicht verschließen kann, bemüht sie sich einen Weg zu finden, bei dem sie sich trotz allem treu bleiben kann. Ob man das nun gut oder teilweise einfach dumm findet… ich habe mich bis zum Ende nicht entschieden. Ich konnte schon verstehen, was die Protagonistin antreibt, was sie motiviert und dass sie nicht einfach alles glaubt, was ihr aufgetischt wird. Sich schutzlos in jede Gefahr zu stürzen, kann aber auch nicht immer der richtige Weg sein.

Nach und nach erfährt man mehr von der Welt, von den unterschiedlichen Schattenwesen und was sie antreibt. Es ist dabei doch deutlich vielfältiger und umfangreicher, als ich zunächst geglaubt hatte. Das ganze Setting, auch wenn es oft sehr düster und geprägt von Kämpfen und dementsprechend Brutalität ist, hat mir schon gefallen. Einiges blieb mir aber auch einfach zu sehr an der Oberfläche oder unerklärt. Ebenso erging es mir teilweise mit den Figuren. Es gibt zahlreiche Perspektivwechsel, so dass man unterschiedliche Charaktere dabei begleiten kann, was sie erleben und erfahren und nach und nach all die Geschehnisse miteinander kombinieren. Als Leser weiß man auf der einen Seite so zwar mehr, da man die unterschiedlichen Handlungsstränge begleiten kann, manches entzieht sich aber dennoch der Kenntnis, da nicht immer offen über das gesprochen wird, was da thematisiert wird. So dass man zum Teil Einblicke erhält, mit denen man erst mal wenig anfangen kann. Die Wechsel haben zwar die Dynamik in der Geschichte unterstützt, haben es mir aber irgendwie auch schwerer gemacht, mich so richtig auf die Protagonisten einzustimmen und einen Bezug zu ihnen herzustellen. Einige Figuren wirkten ganz interessant und es war schön, mehr von ihnen zu erfahren, von anderen erfährt man nur recht wenig. So fällt es nicht bei allen leicht, sie einzuschätzen und ihre Rolle im Buch richtig greifen zu können.

Auch die Handlung an sich ist nicht uninteressant, es gibt viele Herausforderungen zu meistern, Intrigen aufzudecken, Probleme zu bewältigen, die Figuren müssen immer wieder über sich hinaus wachsen und sich sowohl körperlich, als auch mental auf Neues einlassen. Nichtsdestotrotz konnte es mich einfach nicht komplett mitnehmen und fesseln. Es war turbulent, die Charaktere hatten kaum Zeit, Luft zu holen. Die Ereignisse, wie auch die Offenbarungen haben sich die Klinke in die Hand gegeben und doch hat es mich einfach nicht so richtig erreicht, auch wenn ich gar nicht richtig sagen kann, wo genau das Problem war.

Fazit

Eine sehr düstere Geschichte mit einem interessanten Setting und auch viel Potenzial in der Handlung, die mich trotzdem irgendwie nicht abholen und mitnehmen konnte. Auch wenn Brutalität, Kämpfe und Auseinandersetzungen im Buch an der Tagesordnung stehen und es manchmal gern weniger hätte sein dürfen, war es nicht unbedingt das, was mich gestört hat. Einiges war mir einfach zu oberflächlich und schnell abgehandelt, auch zu den Figuren habe ich nur begrenzt Zugang gefunden, auch wenn einige wirklich interessant und speziell sind und der Handlung damit auch gewisse Wendungen und neue Möglichkeiten geben. Die Welt, in die man eintaucht, ist auf jeden Fall facettenreich und hat einiges zu bieten. Ich kann am Ende des Buches nicht so richtig greifen, woran es lag, ich habe einfach nicht so komplett hinein gefunden, obwohl viel los war und es an sich nicht langweilig wird.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Shattered- Schwarzes Blut von Bianca Wege“

  1. Hallo liebe Dana,
    ach, ich hatte bei deinem Bericht die ganze Zeit ein völlig anderes Cover vor Augen gehabt :o)))))) Dieses Buch hier sagte mir bislang, auch vom Cover her, noch gar nichts. Ich finde, du hast in deiner Rezension sehr klar zum Ausdruck gebracht, wo die Probleme beim Lesen des Buches lagen. Auch finde ich die Kritikpunkte sehr nachvollziehbar. Schade, dass es dann nicht voll zu überzeugen wusste. Aber ich denke, bei den vielen Büchern, die wir lesen, da kann nicht jedes ein Volltreffer sein.
    Ich danke dir für diese interessante und informative Buchvorstellung.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      ich bin auch eher durch Zufall darauf gestoßen und war sofort neugierig auf die Geschichte, die auch echt viele tolle Ansätze hatten. Ich habe, nachdem ich mit dem Buch durch war, auch einige begeisterte Rezensionen gelesen und habe mich gefreut, dass es Leser gab, die einfach besser Zugang zu den Figuren und der Welt gefunden haben. Ich fand es ja auch nicht uninteressant, aber einem kann auch einfach nicht alles liegen.
      Liebe Grüße
      dana

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